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Weltweiter Start von action/2015: 15 15-Jährige ONE-Unterstützer treffen Minister Müller und EU-Kommissar Mimica

Weltweiter Start von action/2015: 15 15-Jährige ONE-Unterstützer treffen Entwicklungsminister Müller und Entwicklungskommissar Mimica

  • Neue Berechnungen: Für 1 Milliarde Menschen entscheiden die UN-Gipfel im Jahr 2015 in New York und Paris, ob sie künftig in extremer Armut leben müssen
  • Neue Zahlen: Weltweite Armut könnte bis 2030 erstmals unter 5% liegen (heute 17%)
  • Große internationale und deutsche Namen wie Ben Affleck, Matt Damon, Per Mertesacker, Katja Riemann und Tim Mälzer unterstützen action/2015
  • Aktionen in über 50 Ländern weltweit am 15. Januar zum Kampagnenstart von action/2015
  • Jugendliche in Berlin erinnern Entwicklungsminister Müller und EU-Kommissar Mimica, dass Deutschland als G7-Gastgeber eine Führungsrolle bei Armutsbekämpfung einnehmen muss
  • Aktivisten fordern starken Einsatz von Deutschland bei Geberkonferenz der globalen Impfallianz Gavi, die Ende Januar in Berlin stattfindet.

Berlin, 15. Januar 2015. Knapp einer Milliarde Menschen droht neuen Untersuchungen zufolge ein Leben in extremer Armut, wenn sich die Politik auf den diesjährigen UN-Gipfeln in New York und Paris darum drückt, wichtige Beschlüsse zur Bekämpfung von Armut, Ungleichheit und Klimawandel zu fassen, warnt die Koalition action/2015. Über 1000 Organisationen weltweit, darunter ONE, rufen die nationale und internationale Politik deshalb zum Handeln auf. In Berlin treffen 15 15-Jährige Entwicklungsminister Gerd Müller und seinen europäischen Amtskollegen Neven Mimica zum Gespräch. Sie wollen, dass Deutschland als G7-Gastgeber seiner internationalen Verantwortung gerecht wird. Dazu gehört, dass Deutschland sicherstellt, dass die Geberkonferenz der Impfallianz Gavi Ende Januar in Berlin ein Erfolg wird. Unterstützt wird die Aktion in Deutschland unter anderem von Per Mertesacker, Katja Riemann, Tim Mälzer, Michael Mittermeier, Minh-Khai Phan-Thi, Claudia Roth und Peter Eigen.

Extreme Armut heißt, dass ein Mensch von weniger als einem Euro am Tag leben muss. Vom Bündnis action/2015 veröffentlichte neue Berechnungen zeigen, dass die Zahl der Menschen, die in extremer Armut leben, bis zum Jahr 2030 drastisch sinken könnte: von über einer Milliarde auf 360 Millionen. Untersuchungen der University of Denver zufolge ist es möglich, dass im Jahr 2030 nur noch etwa 4 Prozent der Weltbevölkerung in extremer Armut leben (heute: 17 Prozent); vorausgesetzt, es werden dieses Jahr ambitionierte politische Beschlüsse zur Bekämpfung von Ungleichheit, Armut und Klimawandel gefasst und anschließend umgesetzt. Andere Forscher schätzen, dass die extreme Armut sogar erstmalig in der Geschichte praktisch beseitigt werden könnte. Dies ist ein zentrales Ziel der Kampagne. Gelingt dies der Politik jedoch nicht, könnte die Zahl der Menschen in extremer Armut bis 2030 sogar auf 1,2 Milliarden steigen. Dies wäre der erste Anstieg seit 1993. Damit müssten fast eine Milliarde (886 Millionen) mehr Menschen in extremer Armut leben, als für das Szenario eines ambitionierten politischen Handelns prognostiziert wird.

Nobelpreisträgerin Malala Yousafzai, die ihr Leben für das Recht auf Bildung aufs Spiel setzte, erklärt: „Die Menschen weltweit wollen, dass Armut, Analphabetismus und Ungerechtigkeit ein Ende haben. Unsere Welt ist vernetzt und die Jugendlichen sind heute mehr denn je bereit und mobilisiert, sich dafür einzusetzen, dass sich endlich wirklich etwas verändert. Zusammen fordern wir unsere Regierungen auf, im Jahr 2015 richtig zu handeln. Wir alle müssen unseren Teil dazu beitragen. Ich werde weiter unermüdlich daran arbeiten, dass die Staats- und Regierungschefs diese Chance nutzen und jedem Kind eine freie und hochwertige Schulbildung ermöglichen. Das ist mein Ziel, und ich hoffe, dass meine Stimme stellvertretend für die Stimme von Millionen von Kindern gehört wird, die gerne zur Schule gehen wollen.“

Außer von Malala Yousafzai wird das Bündnis aus mehr als 1000 Organisationen in über 120 Ländern von bekannten Aktivisten wie Königin Rania von Jordanien, Bono, Ben Affleck, Bill und Melinda Gates sowie Mo Ibrahim unterstützt.

***Über action/2015***

action/2015 wurde von Malala Yousafzai bei der Verleihung des Friedensnobelpreises angekündigt und ist eine der größten Kampagnen aller Zeiten. Hier vereinen sich Umwelt-, Menschenrechts-, und Entwicklungsorganisationen und Glaubensgemeinschaften. Dabei sind bekannte NGOs wie Amnesty International und Save the Children, aber auch kleinere Gruppen mit lokalem Wirkungskreis.

Ziel ist, dass die Bürger dieser Welt die Entscheidungen des Jahres 2015 und darüber hinaus mitbestimmen. Im Rahmen des Kampagnenstarts finden in mehr als 50 Ländern der Welt – von Libanon und Liberia über Nigeria und Norwegen bis zu Südafrika und Sri Lanka – Aktionen statt. Viele davon mit 15-Jährigen an ihrer Spitze, denn diese Generation kam um das Geburtsjahr der Millennium-Entwicklungsziele zur Welt und wird von den Vereinbarungen des Jahres 2015 am stärksten betroffen sein.

Aktivitäten weltweit (Auswahl):

  • Im Libanon formt im Zentrum von Beirut eine Menschenkette die Zahl 15.
  • In Südafrika richten in Soweto 15-Jährige gemeinsam ihre Forderungen an die Politik. Auf der live im Fernsehen übertragenen Veranstaltung sprechen sie im Beisein von Prominenten über ihre Hoffnungen für die Zukunft.
  • In Bolivien repräsentieren im Rahmen dreier Sternfahrten in La Paz jüngere und ältere Teilnehmer jeweils eines der drei Kernthemen der  Kampagne – Klimawandel, Ungleichheit und Armut.
  • In Indien sind in 15 Bundesstaaten und mehr als 150 Distrikten Treffen von Jugendlichen mit Politikern geplant, auf denen Botschaften der Hoffnung für 2015 übergeben werden sollen.
  • In New York wird Ban Ki-moon, Generalsekretär der Vereinten Nationen, auf einem Treffen mit einer Gruppe 15-Jähriger über die Notwendigkeit des globalen Handelns in 2015 diskutieren.
  • In Nigeria erläutern 15-Jährige auf einem Live-Konzert Finanzminister Ngozi Okonjo-Iweala ihre Hoffnungen für die Zukunft.
  • In Tansania treffen sich 15-Jährige mit Vizepräsident Mohamed Gharib Bilal, um ihre Hoffnungen für die Zukunft und ihre Forderungen an die Politik für 2015 zu erläutern.
  • In Uganda übergeben Jugendliche dem Parlamentspräsidenten eine von 10.0000 Jugendlichen unterzeichnete Petition.
  • In Großbritannien treffen einige der führenden britischen Jugendaktivisten Premierminister David Cameron und Oppositionsführer Ed Miliband, um sie aufzufordern, die Chancen, die 2015 bietet, zu nutzen.

action/2015 ruft die Öffentlichkeit auf, sich den Forderungen der Kampagne an die Politik anzuschließen. Das ganze Jahr 2015 hindurch wird die Kampagne Möglichkeiten bieten, sich einzubringen und die Ergebnisse dieser globalen Debatten zu beeinflussen, mit denen sich Folgendes erreichen ließe:

  • Beendigung der extremen Armut in all ihren Erscheinungsformen
  • Durchsetzung von Grundrechten, Bekämpfung von Ungleichheit und Diskriminierung
  • Beschleunigung der Umstellung auf 100 % regenerative Energie
  • Eine Welt, in der jeder partizipieren und Rechenschaft von der Politik fordern kann

Hinweise für Journalisten:

  • Bild- und Videomaterial vom Termin am 15.01.2015 mit Entwicklungsminister Müller und Neven Mimica ist im Anschluss verfügbar
  • Die Jugendlichen stehen auf Anfrage für Interviews bereit
  • Die Botschaften der deutschen Unterstützer für 2015 (Per Mertesacker, Katja Riemann, Tim Mälzer etc.)
  • Zu den Berechnungen von action/2015: Die Zahl von „fast 1 Milliarde Menschen“ ergibt sich aus Best- und Worst-Case-Berechnungen unter Annahme möglicher Maßnahmen mit Einfluss auf Disparität, Klimawandel, Wachstum, Entwicklungszusammenarbeit und Sozialinvestitionen. Diese Variablen wurden in dem vom Frederick S. Pardee Center for International Futures der University of Denver entwickelten International Futures Model durchgerechnet. Im Best-Case-Szenario könnte die Zahl der in Armut lebenden Menschen bis 2030 auf 360 Mio. (4 %) sinken. Im Worst-Case-Szenario könnte die Zahl der Menschen, die in Armut leben, um 886 Millionen auf 1,2 Milliarden steigen.

Weitere Informationen dazu finden Sie unter www.one.org