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Vor Treffen mit WHO-Chef: ONE ruft Jens Spahn zu mehr Einsatz für Pandemiebekämpfung auf

Lerche: “Deutschland muss sich langfristig für eine grundlegende Reform der WHO stark machen und kurzfristig Impfstoffe abgeben”

Berlin, 15. Juli 2021. Heute trifft sich Gesundheitsminister Jens Spahn mit Dr. Tedros Ghebreyesus, dem Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf. Die Entwicklungsorganisation ONE fordert von Gesundheitsminister Jens Spahn Unterstützung für eine Reform des globalen Gesundheitssystems sowie eine sofortige Abgabe von Impfdosen an ärmere Länder zur Bekämpfung der Corona-Pandemie.

Karoline Lerche, Interims-Direktorin von ONE Deutschland, sagt: “Die Pandemie hat uns schmerzhaft vor Augen geführt: Wir brauchen dringend mehr Investitionen, um Gesundheitssysteme weltweit zu stärken. Es gibt hier keine ‘quick fixes’ – echte Lösungen brauchen langfristige Investitionen. Deutschland muss sich für eine grundlegende Reform der WHO stark machen, damit die Organisation handlungsfähiger wird und besser vorbereitet ist für künftige Gesundheitskrisen. Dazu muss die WHO ein stärkeres Mandat bekommen – und die Mitgliedsstaaten sich wieder bereit erklären, ihre regelmäßigen Pflichtbeiträge zu erhöhen, die seit Anfang der 1990er-Jahren eingefroren wurden.”

In Anbetracht der akuten globalen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie fordert ONE die Bundesregierung auf, noch im Sommer mehr Impfdosen an die internationale Impfstoff-Initiative COVAX abzugeben. COVAX setzt sich dafür ein, dass insbesondere die Menschen Zugang zu Corona-Impfstoffen erhalten, die in Ländern leben, welche besonders von Armut betroffen sind. Selbst, wenn sich alle Menschen hierzulande impfen ließen, wird Deutschland bis Ende des Jahres über 140 Millionen Impfdosen mehr haben als nötig. Dazu sagt Lerche: “Impfstoffe zu horten bringt nichts, es schadet nur. Solange nicht alle Menschen auf der Welt Zugang zu Impfstoffen haben, werden wir keine Ruhe vor Corona haben. Die Delta-Variante zeigt bereits, dass die vorhandenen Impfstoffe nicht mehr so stark wirken. Je früher wir verhindern, dass weitere gefährliche Varianten grassieren, desto eher können wir die Pandemie beenden. Deutschland muss jetzt Impfstoffe abgeben.”

ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationen auf www.one.org.

Pressekontakt:
Scherwin Saedi:
0152 / 03 77 14 29, [email protected]