1. Startseite
  2. Pressebereich
  3. UN-Klimakonferenz: ONE begrüßt Abkommen zur Bewältigung von Verlust und Schäden

UN-Klimakonferenz: ONE begrüßt Abkommen zur Bewältigung von Verlust und Schäden

Fragen zu Finanzierung leider noch komplett offen

Berlin, 20. November 2022. Zum Abschluss der UN-Klimakonferenz im ägyptischen Scharm el-Scheikh (COP 27) begrüßt die Entwicklungsorganisation ONE, dass sich die Politik auf die Einrichtung eines Fonds für Verluste und Schäden geeinigt hat. Allerdings bleibt offen, wer Anspruch auf die Gelder hat, wer den Fonds finanziell ausstatten wird und wie viel Mittel zur Verfügung stehen werden. Damit ist bereits jetzt klar, dass es im kommenden Jahr große Kämpfe um die Mittel des Fonds geben wird. 

ONE kritisiert zudem, dass andere wichtige Themen wie Anpassung, Klimafinanzierung, Pläne zur Emissionssenkung und der Kampf um die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze in den Hintergrund getreten sind. Es gibt auch nach der COP 27 keinen klaren Zeit- und Aktionsplan, wie die Industrieländer bis 2025 das selbstgesteckte Ziel erreichen wollen, insgesamt 600 Milliarden US-Dollar für die Klimafinanzierung bereitzustellen. Auch für die Finanzierung zur Anpassung an den Klimawandel wurde den ärmeren Ländern nur wenige Mittel zur Verfügung gestellt. Die Tatsache, dass einige Länder bereits vereinbarte Klimaziele und -maßnahmen kassieren wollten, prangert ONE an.

Serah Makka, Afrika-Exekutivdirektorin von ONE, sagt: “Wir sind mittlerweile acht Milliarden Menschen. Von dem Klimagipfel in Ägypten hätte das Signal kommen müssen, wie wir es hinbekommen, die Grundlage für eine tragfähige und nachhaltige Zukunft für alle zu schaffen, die hier leben. Alle acht Milliarden sitzen in einem Boot – und das Meer steigt um uns herum. Vor diesem Hintergrund ist die Einrichtung des Fonds, der sich endlich mit dem Thema Verlust und Schaden befasst, historisch. Dies kann ein entscheidender Schritt sein, um die am stärksten gefährdeten Länder vor den verheerenden Auswirkungen einer Klimakrise zu schützen, zu der sie am wenigsten beigetragen haben. Der Teufel steckt jedoch im Detail, um diese wichtige neue Initiative umzusetzen. Die Welt braucht Versprechen, die tatsächlich eingehalten werden. Es besteht die reale Gefahr, dass der Fortschritt untergraben wird, wenn die reichen Länder diese Initiative nicht mit den Geldern ausstatten, die für den Erfolg des Fonds notwendig sind. Wir sehen jetzt die verheerenden Auswirkungen der Klimakrise – nicht zuletzt durch die erneute Bedrohung durch Hunger und Hungersnöte, die in den am meisten gefährdeten Teilen unseres Kontinents verheerende Folgen haben. Wir dürfen die Gelegenheit nicht verpassen, diese Ungerechtigkeit zu bekämpfen und dafür zu sorgen, dass diejenigen, die am meisten von dieser Krise bedroht sind, die Unterstützung erhalten, die sie brauchen, um sie zu bewältigen. Letztlich profitiert die ganze Welt davon, wenn jedes Land diese Krise bewältigen kann.”

ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Informationen zu unserer Arbeit finden Sie auf www.one.org.

Pressekontakt:
Scherwin Saedi:
0152 / 03 77 14 29, [email protected]