Petition an die Bundesregierung: ONE fordert Einsatz für Mädchen
130 Millionen Mädchen weltweit ohne Zugang zu Bildung
Berlin, 30. Januar 2018. Drei Tage vor der Finanzierungskonferenz der Globalen Bildungspartnerschaft (Global Partnership for Education – GPE), die am 02. Februar in Dakar (Senegal) stattfindet, ruft die Entwicklungsorganisation ONE die Bundesregierung auf, sich stärker für die Bildung von Mädchen weltweit einzusetzen und seinen finanziellen Beitrag für die GPE zu erhöhen. Knapp 750.000 Menschen unterstützen diesen Appel in einer Petition. Zusammen mit anderen Entwicklungsorganisationen fordert ONE, dass Deutschland seinen jährlichen Beitrag an die GPE von derzeit neun auf 100 Millionen Euro erhöht – ein an der deutschen Wirtschaftskraft gemessener fairer Anteil. Noch immer können 130 Millionen Mädchen auf der Welt keine Schule besuchen. Um ihnen Gehör zu verschaffen, überreicht ONE Thomas Silberhorn, parlamentarischer Staatsekretär im Entwicklungsministerium, die Petition am heutigen Vormittag.
Stephan Exo-Kreischer, Deutschland-Direktor von ONE: „Mädchen haben es in den ärmsten Ländern besonders schwer. In Subsahara-Afrika haben 51 Millionen Mädchen keinen Zugang zu Bildung – verglichen mit 45 Millionen Jungen. Bei Mädchen, die keine Schule besuchen, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie früh verheiratet werden, sich mit Krankheiten wie HIV anstecken und jünger sterben. Die Zahlen belegen: Armut ist sexistisch. Gleichzeitig wissen wir, dass Mädchen und Frauen das größte Potential haben Armut zu beenden – wenn man sie lässt.“
Um der weltweiten Bildungskrise entgegenzutreten, richten der senegalesische Präsident Macky Sall und sein französischer Amtskollege Emmanuel Macron am 02. Februar die Finanzierungskonferenz der Globalen Bildungspartnerschaft (GPE) in Dakar aus. Die GPE hat sich zum Ziel gesetzt, die Bildungssysteme in den ärmsten Ländern zu verbessern, um insbesondere Kindern, die am stärksten von Armut und Konflikten betroffen sind, den Zugang zu hochwertiger Bildung zu ermöglichen. Doch Deutschland hält sich mit seinem Engagement für die GPE bisher zurück. In einer Petition von ONE fordern knapp 750.000 Unterstützer*innen die Bundesregierung auf, sich stärker für die Bildung von Mädchen und Frauen in der Welt einzusetzen und sich für eine Vollfinanzierung der GPE stark zu machen. Um Deutschland an seine internationale Verantwortung zu erinnern, trifft sich ONE vor der Konferenz mit Thomas Silberhorn, Staatssekretär im Entwicklungsministerium, und überreicht ihm die oben genannte Petition.
Dazu sagt Stephan Exo-Kreischer, Deutschland-Direktor von ONE: „Auch, wenn die Koalitionsverhandlungen gerade in vollem Gange sind: Die derzeitige innenpolitische Situation entlässt Deutschland nicht aus seiner internationalen Verantwortung. Die neun Millionen Euro jährlich, mit denen die Bundesregierung die GPE ab 2018 unterstützt, reichen hinten und vorne nicht, um die globale Bildungskrise in den Griff zu kriegen. Der faire Anteil Deutschlands an der Finanzierung der Globalen Bildungspartnerschaft liegt bei 100 Millionen Euro jährlich. Die geschäftsführende Bundesregierung und das Parlament wären gut beraten, heute weitsichtig zu investieren. Die Vorteile liegen auf der Hand. Falls wir diese Bildungskrise nicht in den Griff bekommen, wird uns das langfristig deutlich teurer zu stehen kommen.“