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ONE zum Weltwirtschaftsforum: 2016 müssen Investitionen in globale Ernährung und Gesundheit Priorität haben

Berlin, 19. Januar 2016. Zum Weltwirtschaftsforum in Davos fordert die entwicklungspolitische Lobby- und Kampagnenorganisation ONE mehr öffentliche und private Investitionen für Ernährung und Gesundheit. Frauen und Mädchen sind am stärksten von Armut und Hunger betroffen und haben gleichzeitig das größte Potential sie zu beenden. Deswegen müssen sie in den Mittelpunkt aller Bemühungen im Kampf gegen Hunger und für eine bessere globale Gesundheit gestellt werden.

Tobias Kahler, Deutschland-Direktor von ONE, sagt: „Alle Geberländer zusammen wenden jährlich in etwa so viel Entwicklungshilfe für  bessere Ernährung auf wie die schweizerische Bevölkerung für Schokolade. Der geballten Wirtschaftskompetenz, die in Davos vertreten sein wird, sollte der Kosten-Nutzen-Effekt von Investitionen gegen Mangelernährung nicht verborgen geblieben sein: Jeder Euro, der in Ernährung gesteckt wird, zahlt sich 16-fach aus. Die Verbesserung der Lebensumstände in Entwicklungsländern muss uns mehr wert sein als den Schweizern Schokolade.“

In diesem Jahr bieten sich gute Gelegenheiten, um lebensrettende Maßnahmen für die Ärmsten der Welt anzustoßen. Globale Ernährung und Gesundheit sind Schwerpunktthemen in 2016. Im August findet der „Nutrition for Growth“- Gipfel in Brasilien statt. Im Herbst folgt die Wiederauffüllungskonferenz des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria, mit dessen Hilfe bereits über  17 Millionen Menschenleben gerettet werden konnten.

Michael Elliott, Präsident und Geschäftsführer von ONE, sagt: „In Anbetracht der Herausforderungen ist die Finanzierung globaler Ernährung beklagenswert. Die Folgen dieser Unterfinanzierung bekommen in erster Linie Frauen und Mädchen zu spüren. Armut ist sexistisch, insbesondere wenn es um Ernährung geht.“

20 Prozent aller Fälle von Müttersterblichkeit stehen im Zusammenhang mit Blutarmut – auch Anämie genannt. Bei schwangeren Frauen in Afrika ist die Zahl der Betroffenen mit 46,3 Prozent fast doppelt so hoch wie in Europa (25,8 Prozent). „Anämie beeinträchtigt die Gesundheit und das Wohlbefinden von über 528 Millionen Frauen weltweit“, so Elliott. „Nur, wenn die globale Ernährungssituation verbessert wird, geht die Blutarmut zurück. Frauen in der Landwirtschaft wären produktiver, Mädchen hätten es einfacher, sich in der Schule zu konzentrieren, und das Risiko, bei einer Schwangerschaft zu sterben, würde für Mütter signifikant sinken.“

In seinem Bericht „Armut ist sexistisch“ hat ONE festgestellt, dass bis zu 150 Millionen Menschen aus chronischem Hunger befreit werden können, wenn Frauen den gleichen Zugang zu landwirtschaftlichen Produktionsmitteln erhalten wie Männer. „Von Investitionen in Frauen und Mädchen würden alle profitieren“, so Elliott. „Sie haben das größte Potential, Armut zu bekämpfen. Deswegen fordern wir die Staats- und Regierungschefs der Welt auf, Investitionen in Ernährung und globaler Gesundheit mehr Priorität einzuräumen und dabei Frauen und Mädchen in den Mittelpunkt zu stellen.“

ONE ruft die Staatsvertreter in Davos dazu auf, 2016 zum Jahr der Ernährungsinvestitionen zu machen. Dabei müssen Bürger die Mittelvergabe nachvollziehen können und von ihren Regierungen Rechenschaft einfordern können.

Folgende Interviewpartner sind vor Ort:

  • Michael Elliott, Präsident und Geschäftsführer von ONE
  • Adrian Llovett, Europa-Direktor von ONE
  • Roxanne Philson, Global Creative Director von ONE

Für Interviewanfragen kontaktieren Sie bitte:

Chris Mitchell, Tel: +44 (0) 7901 006 799, 020 7434 6935, [email protected]

Über ONE:
ONE ist eine Lobby- und Kampagnenorganisation zur Bekämpfung von extremer Armut und vermeidbaren Krankheiten, insbesondere in Afrika. Im Dialog mit der Öffentlichkeit und politischen Entscheidern setzt sich ONE für kluge und effektive Politikansätze und Programme ein, um Aids und vermeidbare Krankheiten zu bekämpfen, Investitionen in Landwirtschaft und Ernährung zu erhöhen und mehr Transparenz in Armutsbekämpfungsmaßnahmen zu schaffen. Über 7 Millionen Menschen unterstützen die überparteiliche Arbeit von ONE mit ihrer Stimme.

Mehr Informationen auf www.one.org oder folgen Sie uns auf Twitter: @ONEDeutschland

Pressekontakt:

Scherwin Saedi*, Tel.: 030-319 891 578, 0173/5419800, [email protected]

* In Vertretung von Karoline Lerche, die ab 15. Februar 2016 wieder im Büro sein wird.