ONE zum Welternährungstag: Ende von weltweitem Hunger bis 2030 möglich
Ziele sind formuliert. Konkrete Maßnahmen müssen folgen.
Berlin, 15. Oktober 2015. Zum morgigen Welternährungstag ruft die entwicklungspolitische Lobby- und Kampagnenorganisation ONE die Staats- und Regierungschefs der Welt auf, sich auf verbindliche Maßnahmen zu einigen, um den weltweiten Hunger bis zum Jahr 2030 zu beenden. Dazu haben sie sich mit Ziel Nummer 2 der kürzlich beschlossenen Globalen Ziele für Nachhaltige Entwicklung verpflichtet. Deutschland als G7-Gastgeber muss sich dafür einsetzen, dass noch in diesem Jahr konkrete Schritte vereinbart werden, um das G7-Versprechen zu erreichen, bis zum Jahr 2030 500 Millionen Menschen aus Hunger und Mangelernährung zu befreien.
Tobias Kahler, Deutschland-Direktor von ONE, sagt: „Noch immer leiden weltweit knapp 800 Millionen Menschen an chronischem Hunger. In Afrika südlich der Sahara geht jeder vierte Mensch hungrig zu Bett. Über zwei Milliarden Menschen auf der Welt leiden darüber hinaus an Mangelernährung.“
ONE begrüßt daher, dass die UN und die G7 Armut und Hunger den Kampf angesagt haben. „Den großen Worten der UN und der G7 müssen jetzt Taten folgen“, so Kahler. „Wir brauchen Investitionen in die Landwirtschaft sowohl seitens der internationalen Gebergemeinschaft wie auch von den afrikanischen Staaten. Deutschland muss dazu seiner Verpflichtung nachkommen, 0,7 Prozent seiner Wirtschaftskraft für Entwicklungshilfe aufwenden, um weiterhin stark in die Landwirtschaft investieren zu können. Die Kanzlerin selbst hat das 0,7-Prozent-Ziel bei der vergangenen UN-Generalversammlung noch einmal bekräftigt. Die afrikanischen Staaten hingegen sollten das sogenannte Malabo-Versprechen umsetzen. Dazu gehört, 10 Prozent ihrer nationalen Staatshaushalte in Landwirtschaft zu investieren. In Subsahara-Afrika sind Investitionen in die Landwirtschaft elfmal effektiver als Investitionen in anderen Bereichen, um extreme Armut zu beenden.“
An die G7 gerichtet fuhr Kahler fort: „Die G7 müssen noch in diesem Jahr unter Deutschlands Präsidentschaft konkrete und verbindliche Maßnahmen formulieren, wie sie ihr Ziel erreichen wollen. Dafür sollte sich die Bundeskanzlerin stark machen. Diese Maßnahmen müssen zudem öffentlich nachvollziehbar sein. Ohne einen wirksamen Mechanismus zur Überprüfung von Zusagen, können wir den Hunger auf der Welt nicht beenden“, so Kahler. Dies ist im Bereich Hungerbekämpfung, Landwirtschaft und Ernährungssicherheit besonders wichtig, weil es hier viele verschiedene Zusagen unterschiedlicher Akteure mit verschiedenen Ziel- und Messgrößen sowie Zeitvorgaben gibt. Um einen ersten Schritt hin zu einem universellem Überprüfungsrahmen zu machen, hat ONE Entwicklungsexperten aus der ganzen Welt zu einem Round Table auf der EXPO in Mailand am morgigen Freitag eingeladen. Während der Veranstaltungen zum World Food Day wollen die Experten erörtern, wie ein solches Rahmenwerk („Accountability Framework“) aussehen kann.
Frauen spielen eine zentrale Rolle bei der der Beendigung des Hungers auf der Welt. Hätten Frauen den gleichen Zugang zu landwirtschaftlichen Produktionsmitteln wie Männer, könnten bis zu 150 Millionen Menschen aus chronischem Hunger befreit werden. ONE fordert daher, dass die Stärkung von Frauen in der Landwirtschaft in allen Programmen zur Hungerbekämpfung vorkommen muss.
Über ONE:
ONE ist eine Lobby- und Kampagnenorganisation zur Bekämpfung von extremer Armut und vermeidbaren Krankheiten, insbesondere in Afrika. Im Dialog mit der Öffentlichkeit und politischen Entscheidern setzt sich ONE für kluge und effektive Politikansätze und Programme ein, um Aids und vermeidbare Krankheiten zu bekämpfen, Investitionen in Landwirtschaft und Ernährung zu erhöhen und mehr Transparenz in Armutsbekämpfungsmaßnahmen zu schaffen. Über 7 Millionen Menschen unterstützen die überparteiliche Arbeit von ONE mit ihrer Stimme.
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