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ONE zum ersten Deutschen Entwicklungstag: DATA-Bericht 2013 zeigt Afrikas Erfolge – deutsche Entwicklungspolitik vernachlässigt afrikanischen Kontinent

Berlin, 23. Mai 2013. Die entwicklungspolitische Organisation ONE begrüßt die Idee des ersten Deutschen Entwicklungstags am 25. Mai, der Afrika als Themenschwerpunkt setzt. Vorab-Ergebnisse des DATA-Berichts 2013 zeigen teils große Erfolge afrikanischer Länder bei der Erreichung der Millennium-Entwicklungsziele (MDGs). Zugleich weist ONE darauf hin, dass Afrika weiterhin bei der Entwicklungshilfe viel zu kurz kommt.

Tobias Kahler, Deutschlanddirektor von ONE, sagte: „Es ist sehr gut, dass Afrika bei diesem ersten Deutschen Entwicklungstag die Hauptrolle spielt. Noch besser wäre es allerdings, wenn sich dies auch in der finanziellen Unterstützung durch die deutsche Entwicklungspolitik spiegeln würde. Deutschland hält seine internationalen Ziele nicht ein und vernachlässigt die Ärmsten. Unter den Top-Ten-Empfängern deutscher bilateraler Entwicklungsgelder befindet sich nur ein einziges afrikanisches Land.

Mit Blick auf die Ergebnisse des ONE DATA-Berichts 2013 betonte Kahler: „Die wahren Erfolgsgeschichten werden in Afrika geschrieben. Die Länder südlich der Sahara schneiden hinsichtlich der Millennium-Entwicklungsziele wesentlich besser ab, als ihr Ruf es vermuten lässt. In den vergangenen drei Jahren haben 30 Länder in Sub-Sahara-Afrika große Fortschritte bei den Entwicklungszielen gemacht. Unter anderem liegen Ruanda, Uganda, Malawi, Ghana und Äthiopien weit vorne.“

Der DATA-Bericht wird international am 28. Mai in Marrakesch beim Jahrestreffen der Afrikanischen Entwicklungsbank vorgestellt. Er untersucht die Fortschritte der afrikanischen Länder hinsichtlich der Erreichung der MDGs und stellt sie in einem Ranking vor. Weiterhin analysiert der Bericht den Zusammenhang zwischen den Ausgaben der afrikanischen Staaten für Gesundheit, Landwirtschaft und Bildung und Fortschritten bei der Erreichung der MDGs.

Die wichtigsten Ergebnisse des DATA-Berichts, die ONE vorab veröffentlicht, sind:

Fortschritte bei den MDGs

  •  Weltweit sind 63 Länder im Soll, um extreme Armut bis zum Jahr 2015 zu halbieren (im Vergleich zum Jahr 1990).
  • 16 Länder davon befinden sich im Afrika südlich der Sahara.
  • Sub-Sahara-Afrika liegt hinsichtlich der Erreichung der meisten MDGs insgesamt am weitesten zurück, doch einzelne Länder haben große Fortschritte erzielt. In den vergangenen drei Jahren haben 30 Länder dort ihren Gesamt-Punktestand verbessert. Gleichzeitig liefern einige besonders große Länder wie Nigeria und die Demokratische Republik Kongo Grund zur Sorge, da sie in vielen Bereichen keine Fortschritte oder sogar Rückschritte verzeichnen.

 

Korrelation Staatsausgaben für Bildung, Landwirtschaft und Gesundheit und Fortschritte bei den MDG

  • Der Bericht zeigt, dass diejenigen Länder südlich der Sahara, die innerhalb des vergangenen Jahrzehnts einen größeren Anteil ihres Budgets für Gesundheit, Bildung und Landwirtschaft aufgewendet haben, auch größere Fortschritte bei den MDGs gemacht haben.
  • Äthiopien hat innerhalb eines Jahrzehnts rund 10 Millionen Menschen aus extremer Armut befreien können (2000 – 2011). Während dieser Zeit hat die äthiopische Regierung 45 Prozent der Staatsausgaben für armutsrelevante Bereiche wie Gesundheit, Landwirtschaft und Bildung ausgegeben, und auch die Geberländer haben eine starke Finanzierung geleistet. Das Wirtschaftswachstum lag innerhalb dieser Periode im Schnitt bei 8 Prozent.

 

Hintergrundinformation: Top-10-Empfängerländer deutscher bilateraler ODA 2011

 

  1. China
  2. Indien
  3. Afghanistan
  4. Peru
  5. Brasilien
  6. Indonesien
  7. Ägypten
  8. Türkei
  9. Kenia
  10. Pakistan

 

(Quelle:http://www.bmz.de/de/ministerium/zahlen_fakten/Bilaterale_ODA_Rangliste_2011.pdf)