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ONE zu morgigem Afrikagipfel im Auswärtigen Amt: Afrika erhält verdiente Aufmerksamkeit

Berlin, 19. Februar 2014. Anlässlich des für morgen anberaumten Afrikagipfels im Auswärtigen Amt äußerte Tobias Kahler, Deutschlanddirektor der entwicklungspolitischen Organisation ONE, seine Erwartungen an ein neues Afrika-Konzept.

  • Afrikanische Beteiligung nötig
  • Berücksichtigung veränderter Rahmenbedingungen wichtig
  • Verantwortung übernehmen heißt Versprechen einhalten

Tobias Kahler sagte: „Ich freue mich, dass Afrika endlich die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient. Der Kontinent bietet enorme Chancen, die Deutschland ergreifen muss. Dass sich mehrere Kabinettsmitglieder an einen Tisch setzen, um ein neues Afrikakonzept zu entwickeln, zeigt die große beigemessene Bedeutung. Das Konzept muss vor allem ressortübergreifend kohärent sein und die Entwicklungsbemühungen der afrikanischen Länder unterstützen. Dazu bedarf es einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Afrika. Im Laufe des Prozesses sollten also mehr Stühle am Tisch stehen für die afrikanischen Vertreter. Der EU-Afrika-Gipfel, der Anfang April in Brüssel stattfindet, bietet dazu eine gute Gelegenheit.“

ONE appellierte an die Teilnehmer, Afrika als modernen Kontinent im Wandel zu begreifen. „Viele Länder in Afrika verändern sich rasant. Ein neues Konzept muss das Afrika von morgen betrachten. Die Eigeneinnahmen der Länder südlich der Sahara haben sich in zwölf Jahren vervierfacht, der Kontinent erlebt einen einmaligen Mobilfunk- und Internetboom und die Zivilgesellschaft fordert mehr Rechenschaft von ihren Regierungen ein – zum Beispiel, um am Rohstoffreichtum teilzuhaben. Das sind neue Rahmenbedingungen, die große Chancen für Entwicklung bieten“, so Kahler.

Zu der Debatte um Deutschlands Engagement und internationaler Verantwortung erklärte Kahler: „Verantwortung übernehmen heißt, gemachte Versprechen einhalten. Das gilt für Deutschland wie für afrikanische Regierungen. Deutschland verfehlt das Ziel meilenweit, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit aufzuwenden. Aktuell liegt Deutschland bei unter 0,4 Prozent. Auch die zugesagten Erhöhungen ändern daran nichts, obwohl der Koalitionsvertrag eine Annäherung an das Ziel als prioritäre Maßnahme vorsieht. Leider halten auch viele afrikanische Regierungen ihre Zusagen für Bildung, Gesundheit und Landwirtschaft nicht ein. Deutschland sollte daher Vorbild sein und sich dem 0,7-Prozent-Ziel schnell annähern. Nur so kann Deutschland von den afrikanischen Regierungen glaubwürdig die Einhaltung ihrer Zusagen einfordern.“