ONE zu G20-Partnerschaft mit Afrika: Es lag alles auf dem Tisch, aber die G20 haben nicht zugegriffen
Partnerschaft mit Afrika weit hinter ohnehin schon niedrigen Erwartungen zurückgeblieben
Berlin, 8. Juli 2017. Die entwicklungspolitische Organisation ONE ist enttäuscht über die Ergebnisse des G20 Gipfels. Obwohl Bundeskanzlerin Merkel mit ihrer Schwerpunktsetzung auf Afrika eine gute Vorlage geboten hat, um eine echte Partnerschaft mit Afrika aufzubauen, ist trotz einiger guter Elemente nicht geglückt. Ein Lichtblick ist, dass sich die G20 auf gute Ergebnisse zur globalen Bildung einigen konnten und mit der Women Entrepreneurship Finance Facility ein Instrument ins Leben gerufen haben, das Potential hat, Armut zu reduzieren.
Stephan Exo-Kreischer, Deutschland-Direktor von ONE, sagt: „Leider hat der Trubel um den US-Präsidenten vom Thema abgelenkt. Es lag alles auf dem Tisch für eine echte Partnerschaft mit Afrika, aber die G20 haben nicht zugegriffen. Trotz der drängenden Herausforderungen, vor die uns das Bevölkerungswachstum vor allem in fragilen Staaten in Afrika stellt, haben es die G20 nicht geschafft, in der Größenordnung zu nachhaltigem Wachstum für alle beizutragen, wie dies notwendig gewesen wäre.“
„Die Compacts mit Afrika haben theoretisch großes Potential, Jobs und Perspektiven für die sich verdoppelnde Bevölkerung in Afrika zu schaffen. Doch die G20 haben es leider verpasst, mehr fragile Staaten, wo die meisten Menschen in extremer Armut leben, mit in das Programm aufzunehmen als auch, einen G20-Fahrplan für die kommenden Jahre vorzulegen. Wenn hier nicht nachgeliefert wird, droht Merkels Plan leider der frühe Tod einer Eintagsfliege.“
In punkto Klima gab es für die Menschen, die am stärksten von extremer Armut betroffen sind, keine guten Nachrichten: „Diejenigen, die den Klimawandel als erstes und am stärksten zu spüren bekommen, sind die Menschen in den ärmsten Ländern der Welt. Am Beispiel der Tschadseeregion sehen wir: Extremes Klima und extreme Armut rauben den Menschen ihre Perspektiven. Sie sind ein gefährlicher Nährboden für extreme Ideologien und das perfekte Rekrutierungsprogramm für die Menschenfänger von Boko Haram oder Al-Shabab.“
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ONE ist eine entwicklungspolitische Lobby- und Kampagnenorganisation zur Bekämpfung von extremer Armut und vermeidbaren Krankheiten, insbesondere in Afrika. Im Dialog mit der Öffentlichkeit und politischen Entscheidern setzt sich ONE für kluge und effektive Politikansätze und Programme ein, um Aids und vermeidbare Krankheiten zu bekämpfen, Investitionen in Landwirtschaft und Ernährung zu erhöhen und mehr Transparenz in Armutsbekämpfungsmaßnahmen zu schaffen. Rund 8 Millionen Menschen unterstützen die überparteiliche Arbeit von ONE mit ihrer Stimme. Mehr Informationen gibt es auf www.one.org und auf Twitter: @ONEDeutschland