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ONE: Weltbank muss ärmsten Ländern Schulden stunden

7. Oktober 2020. Heute Abend veröffentlichte die Weltbank ihren aktuellen Bericht zur weltweiten Armutsentwicklung “Poverty and Shared Prosperity 2020”. Laut Bericht hat die Corona-Pandemie den Kampf gegen extreme Armut weit zurückgeworfen. Die Entwicklungsorganisation ONE ruft die Weltbank daher auf, die richtigen Schlüsse aus ihrem Bericht zu ziehen und keine Schulden bei den ärmsten Ländern einzutreiben, bis die Krise beendet ist. Das dadurch freiwerdende Geld können die Entwicklungsländer dann nutzen, um sich gegen Covid-19 zu stemmen.

Stephan Exo-Kreischer, Direktor von ONE Deutschland, sagt: “Vielen Entwicklungsländern fehlen aktuell die Mittel, um Corona und die Folgen effektiv zu bekämpfen. Die Weltbank versucht an vielen Stellen erfolgreich, diesen Ländern in der Krise zu helfen. Und doch gibt es Länder, die mehr für den Abbau von Schulden ausgeben als für Gesundheit oder Bildung. Die Weltbank kann sich nicht einerseits eingestehen, dass die Krise die Ärmsten am härtesten trifft und gleichzeitig munter bei den ärmsten Ländern Schulden eintreiben als wäre nichts passiert. Das passt nicht zusammen. Die Weltbank sollte sich hier endlich einen Ruck geben und die Schuldenrückzahlungen der ärmsten Länder bis Ende 2021 aussetzen. Alles andere wäre kontraproduktiv und würde auch die Weltbank teuer zu stehen kommen. Erst wenn wir alle geschützt sind, sind wir vor Corona sicher.”

Nach jahrelangen Fortschritten erleidet der Kampf gegen extreme Armut einen starken Dämpfer. Zum ersten Mal seit 22 Jahren wird der Anteil der Weltbevölkerung wachsen, der an extremer Armut leidet. Die Effekte dieser Entwicklung werden langfristig spürbar sein. Das Ziel, bis 2030 die UN-Nachhaltigkeitsziele zu erreichen droht unerreichbar zu werden.


ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationen auf
www.one.org.

Pressekontakt:
ONE
: Scherwin Saedi: 0152 / 03 77 14 29, [email protected]