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ONE vor UN-Nothilfegipfel: Neuausrichtung und Finanzierungssicherheit der internationalen Hilfe dringend notwendig

Regierungen sollten sich auf „Grand Bargain“* verständigen

Berlin, 21.5.2016. Vor dem UN-Nothilfegipfel kommende Woche in Istanbul warnt ONE, dass der Wettstreit um knappe Hilfsgelder angesichts der Vielzahl an aktuellen humanitären Krisen tödliche Konsequenzen für die Menschen in den ärmsten Ländern der Welt haben kann, wenn sich die Staats- und Regierungschefs nicht auf mehr und effektiver eingesetzte Mittel einigen. Der neue Bericht von ONE „Financing Stability“(„Stabilität finanzieren“ – www.one.org/map) zeigt, dass weder das aktuelle Finanzierungssystem für Not- und Entwicklungshilfe wirksam genug ist, noch die Mittel ausreichend sind, um den von den aktuellen Krisen betroffenen Menschen zu helfen.

Von der syrischen Flüchtlingskrise und dem Zika-Virus, über gewalttätigen Extremismus und langwierige Konflikte, bis hin zum Kampf gegen extreme Armut: Der Bedarf an Entwicklungs- sowie humanitärer Hilfe ist auf dem höchsten Stand seit Jahrzenten und er wächst stetig. Wenn sich die aktuellen Trends fortsetzen, werden sich die Kosten im Jahr 2030 alleine für humanitäre Hilfe auf 50 Milliarden US-Dollar jährlich verdoppeln – genau zu dem Zeitpunkt, an dem die Welt die Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDG) erreicht haben will.

Manche Geberregierungen sind zu den größten einzelnen Empfängern ihrer eigenen Entwicklungshilfe geworden, auch Deutschland. Einige Länder ziehen zudem die Mittel zur Flüchtlingsfinanzierung im Inland von ihrer Entwicklungshilfe im Ausland ab.

Um Flüchtlingen und den Menschen in den ärmsten Ländern der Welt gleichzeitig die Möglichkeit zu geben, ein produktives Leben zu führen, sind erhebliche finanzielle Ressourcen und weitreichende politische Reformen nötig, so wie sie im sogenannten Grand Bargain vorgestellt werden. Die internationale Gemeinschaft muss auf dem UN-Nothilfegipfel Lösungen finden, um künftig in größeren Maßstäben denken und schneller handeln zu können. Sie sollte sich darauf verständigen, strategischer in lebensrettende Entwicklungshilfe für die ärmsten Menschen zu investieren, um aktuelle Krisen bewältigen und künftige vermeiden zu können. Globale Stabilität ist in unser aller Interesse. Doch dies werden wir nur erreichen, wenn die Finanzierung der humanitären Hilfe und der Entwicklungszusammenarbeit langfristig gesichert ist.

Bono, Mitgründer von ONE und Lead-Sänger von U2, sagt: „Mehr Konflikte und Katastrophen bedeuten auch mehr gefährdete Menschen auf der Welt, doch das Sicherheitsnetz, um diese Menschen aufzufangen, ist voller Löcher. Den heldenhaften Anstrengungen des UN-Flüchtlingshilfswerks, des Welternährungsprogramms und anderen zum Trotz fehlt es Millionen von geflüchteten Menschen an adäquaten Unterkünften und Nahrung. Nur die Hälfte aller Flüchtlingskinder geht in die Grundschule.”

Bono ergänzt: „Die Staats- und Regierungschefs müssen gdie langfristige Entwicklungshilfe sichern, um extreme Armut zu bekämpfen, und gleichzeitig die humanitäre Hilfe bereitstellen, die benötigt wird, um den gefährdetsten Menschen auf der Welt helfen zu können.“ Weiter fordert Bono: „Die Staats- und Regierungschefs, die sich bei dem UN-Nothilfegipfel kommende Woche treffen, sollten sich dem Grand Bargain und seinem Aufruf für mehrjährige Finanzierungen und mehr Transparenz anschließen. Das sind smarte Maßnahmen und klug eingesetztes Geld, und es ist in unser aller Interesse, das aktuelle Stückwerk und die unkoordinierten Programme zu beenden

Hinweise für die Redaktionen:

  • Grand Bargain*: Der Grand Bargain ist eine Sammlung von Grundsätzen, um Hilfen effizienter zu machen, auf die sich die Regierungen beim UN-Nothilfegipfel einigen sollen. Der Grand Bargain fordert eine neue Herangehensweise bei der Koordination und Planung humanitärer Hilfe – einschließlich mehrjähriger Finanzierung –, damit die Hilfe effektiver und flexibler wird.
  • Vor Ort in Istanbul steht Ihnen die Globale Policy Direktorin von ONE, Eloise Todd, für Interviews zur Verfügung. Für die Vereinbarung eines Interviews setzen Sie sich bitte entweder mit Karoline Lerche ([email protected] / +49 (0)173 2490094) oder Chris Mitchell ([email protected] / +44 (0)7901 006 799) in Verbindung.
  • Den neuen Bericht von ONE „Financing Stability“ („Stabilität finanzieren“) mit Grafiken und einer interaktiven digitalen Karte finden Sie in englischer Sprache hier: www.one.org/map  Der Inhalt der Seite unterliegt einer Sperrfrist bis zum 22. Mai 2016 00.01 Uhr.
  • Den Bericht (auf Englisch) mit Sperrfrist können Sie hier herunterladen: https://www.wetransfer.com/downloads/d51ecf0ef0d84fb945623b83c119974a20160520132835/4db72c

Über den Bericht:

  • Der Kurzbericht enthält ein Vorwort von Kristalina Georgieva, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und Co-Vorsitzendes des „UN Secretary-General’s High-Level Panel on Humanitarian Financing“ und analysiert die aktuellen OECD/DAC Zahlen im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise und deren Auswirkungen auf die internationale Entwicklungszusammenarbeit.
  • ONE empfiehlt, dass sich die Staats- und Regierungschefs umgehend auf höhere Mittel und mehr Finanzierungsflexibilität einigen, um langfristige Entwicklungshilfe als auch akute humanitäre Nothilfe in angemessenem Umfang in Entwicklungsländern leisten zu können. Dabei sollten vor allem die Entwicklungsländer unterstützt werden, die viele Flüchtlinge aufnehmen und gleichzeitig versuchen, extreme Armut im eigenen Land zu bekämpfen.
  • ONE ruft die Geberregierungen außerdem auf, sofort damit aufzuhören, Entwicklungshilfe, die für die Menschen in den ärmsten Ländern gedacht ist, im eigenen Land für die Flüchtlingsfinanzierung zu verwenden, und sich zu besseren Transparenzstandards und mehr Effizienz zu verpflichten – zum Beispiel indem Managementkosten reduziert werden und mehr gemeinsame Bedarfsanalysen durchgeführt werden.