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ONE vor G7-Finanzministertreffen: G7 können 240 Millionen Frauen Zugang zu Finanzdienstleistungen verschaffen

Berlin, 15. Juli 2019. Morgen und übermorgen treffen sich die G7-Finanzminister in Chantilly. Für Deutschland wird Finanzminister Olaf Scholz vertreten sein. Vor seinem Ministerium prangen seit dem frühen Dienstagmorgen Plakate mit der Aufforderung an ihn, 240 Millionen Frauen Zugang zu Finanzdienstleistungen zu verschaffen. Aktuell kann nur eine von drei Frauen auf der Welt Geld abheben. Auch auf Bankautomaten in verschiedenen europäischen Ländern kleben seit heute Aufkleber mit dieser Botschaft. Aktivist*innen der entwicklungspolitischen Organisation ONE haben diese Aktionen vor dem G7-Finanzministertreffen in Deutschland, Frankreich, Belgien und Großbritannien durchgeführt. Carolin Kebekus, die sich seit 2015 für ONEs Kampagne „Armut ist sexistisch“ einsetzt, unterstützt die Aktion.  

Stephan Exo-Kreischer, Direktor von ONE in Deutschland, sagt: „Der Zugang zu Finanzdienstleistungen für Frauen ist entscheidend, damit sie sparen, vorsorgen und investieren können, um sich selbst aus Armut zu befreien. Die G7 haben sich die Bekämpfung von Ungleichheiten auf die Fahne geschrieben. Sie sollten jetzt die Digital Financial Inclusion Initiative der G7 voll finanzieren, die 240 Millionen Frauen Zugang zu digitalen Finanzdienstleistungen geben kann.“

Carolin Kebekus, Komikerin und ONE-Unterstützerin, fordert die G7 auf, schönen Worten endlich Taten folgen zu lassen: „Für G7-Gastgeber Macron ist es beim G7-Gipfel im August eine Priorität, darauf hinzuweisen, dass im globalen Vergleich Frauen immer noch viel weniger Rechte und Privilegien haben als Männer. Diese Steilpassvorlage müssen wir nutzen! Ich finde, es ist höchste Zeit, dass alle Frauen überall auf der Welt Zugang zu Finanzdienstleistungen bekommen. Konkret heißt das: Ein Bankkonto haben, Geld abheben, selbstbestimmt leben. In Deutschland haben 99% der Frauen ein Bankkonto. Unfassbar: in Niger sind es nur 11%!

Exo-Kreischer fährt fort: „Die G7 könnten dieses Jahr wirklich bahnbrechend für Geschlechtergerechtigkeit sein, wenn leere Versprechen durch echten Fortschritt ersetzt werden. Berechnungen zufolge dauert es noch 108 Jahre, bis endlich weltweite Geschlechtergerechtigkeit herrscht – so viel Zeit haben wir nicht. Sexistische Gesetze müssen jetzt abgeschafft werden und es muss jetzt Geld bereitgestellt werden, um Frauen und Mädchen zu stärken – vor allem in Ländern, die von extremer Armut betroffen sind.“

Frankreich- und EU-Direktorin von ONE, Friederike Röder, ist im Medienzentrum in Chantilly. Sie ist Expertin für Entwicklungsfinanzierung und verfolgt die G7/8- und G20-Gipfel seit 2011 aktiv mit. Friederike Röder spricht Deutsch, Französisch und Englisch und steht für Interviews und Hintergrundgespräche zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an Charlotte Grignard, [email protected], +33622410041

ONEs konkrete Forderungen an die G7-Finanzminister: 

  • ONE fordert die G7-Finanzminister auf, eine neue Initiative zu unterstützen, die Digital Financial Inclusion Initiative der G7.
  • Diese unterstützt insbesondere die am wenigsten entwickelten Länder dabei, zu analysieren, welches die größten Hürden für den Zugang zu finanziellen Dienstleistungen zu bekommen – und wie man sie abbauen kann.
  • Dazu könnte beispielsweise die Ausweitung digitaler Identitätsnachweise sein, denn gerade in Subsahara-Afrika haben 45 Prozent der Menschen keinen Personalausweis, ohne den die Eröffnung eines Bankkontos nicht möglich ist. Solche und ähnliche Investitionen sollte auch die Bundesregierung unterstützen.

ONEs Aktion in Berlin:

  • ONE-Aktivist*innen haben in der Nacht von Montag auf Dienstag Plakate vor dem Finanz- und Entwicklungsministerium aufgehängt. Damit fordern sie Olaf Scholz auf, sich beim G7-Finanzministertreffen für die neue „Digital Financial Inclusion Initiative“ stark zu machen.
  • Falls Sie hochauflösende Fotos von der Aktion wünschen, senden wir Ihnen diese gerne kostenfrei zu ([email protected])
  • Wenn jedes G7-Land diese Initiative unterstützt, könnten 240 Millionen Frauen in Afrika Zugang zu digitalen Finanzdienstleistungen erhalten.
  • Außerdem bekleben ONE-Aktivist*innen in Deutschland, Frankreich und Großbritannien im ganzen Land Geldautomaten, damit möglichst viele Menschen auf den Missstand hingewiesen werden, dass nur eine von drei Frauen auf der Welt Geld abheben kann.
  • Unter dem Hashtag #ProgressNotPromises finden die Betrachter*innen Informationen zu der Kampagne und wie sie sich einbringen können.

ONEs Kampagne #ProgressNotPromises:

  • Über 125.000 Menschen haben einen offenen Brief von ONE unterzeichnet, der die Staatsoberhäupter dazu aufruft, sich dafür einzusetzen, dass es schnell Verbesserungen für Mädchen und Frauen auf der Welt gibt.
  • In dem offenen Brief warnen 45 Aktivistinnen aus Afrika, dass Versprechen für Mädchen und Frauen solange nichts wert sind, bis sich konkrete Handlungen anschließen.
  • Überblick über ONEs G7-Aktivitäten und was auf dem Spiel steht: Youtube-Video mit ONEs Präsidentin und CEO Gayle Smith: What the F*** is the G7? (ENGLISCH)

Pressekontakt:

ONE ist eine entwicklungspolitische Lobby- und Kampagnenorganisation zur Bekämpfung von extremer Armut und vermeidbaren Krankheiten. Im Dialog mit der Öffentlichkeit und politischen Entscheidern setzt sich ONE für kluge und effektive Politikansätze und Programme ein, um Aids und vermeidbare Krankheiten zu bekämpfen, Investitionen in Landwirtschaft und Ernährung zu erhöhen und mehr Transparenz bei Maßnahmen zur Armutsbekämpfung zu schaffen. Über 9 Millionen Menschen unterstützen die überparteiliche Arbeit von ONE mit ihrer Stimme. Mehr Informationen gibt es auf www.one.org und auf Twitter: @ONEDeutschland