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ONE veröffentlicht Bericht „Armut ist sexistisch“: 130 Millionen Mädchen weltweit ohne Zugang zu Bildung

Prominente fordern Bildung für alle Mädchen

Berlin, 06. März 2017. Zwei Tage vor dem Weltfrauentag veröffentlicht die  entwicklungspolitische Lobby- und Kampagnenorganisation ONE heute ihren aktuellen Bericht „Armut ist sexistisch: Warum Bildung für alle Mädchen gut für alle ist“. Mädchen und Frauen sind weltweit am stärksten von extremer Armut betroffen. Gleichzeitig haben sie das größte Potenzial, diese Armut zu beenden. Der Bericht zeigt, dass dieses Potenzial nur entfaltet werden kann, wenn alle Mädchen weltweit Zugang zu Bildung erhalten. ONE fordert von den Geberländern gezielte Bildungsinvestitionen sowie Reformen in den betroffenen Ländern, damit bestehende Hürden beim Zugang zu Bildung für Mädchen abgebaut werden. Viele Prominente unterstützen dieses Anliegen in einem offenen Brief, darunter Lady Gaga, Bono, Sheryl Sandberg, Sybille Berg, Dunja Hayali, Carolin Kebekus, Anne Wizorek, Anna Loos, Christian Ulmen, Collien Ulmen-Fernandes, Lena Meyer-Landrut, Lena Gercke, Hans Sarpei und Culcha Candela.

Armut und Geschlechterungleichheit gehen Hand in Hand. Weltweit haben 130 Millionen Mädchen keinen Zugang zu Bildung. Insbesondere in den ärmsten Ländern sind sie besonders stark betroffen. Bei Mädchen, die keine Schule besuchen, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie Kinderbräute werden, sich mit Krankheiten wie HIV anstecken und jünger sterben. Selbst, wenn sie die Grundschule abschließen, können sie oft aufgrund von finanziellen und anderen Hürden die Sekundarstufe nicht besuchen oder einen Schulabschluss erwerben. Erhalten sie allerdings einen uneingeschränkten Zugang zu Bildung, steigen ihre Erwerbschancen und ihr späteres Einkommen.

Stephan Exo-Kreischer, Deutschland-Direktor von ONE, sagt: „Einem Mädchen in den ärmsten Ländern der Welt einen Schultag zu ermöglichen, kostet weniger als ein Laib Brot. In ihre Entwicklung und Zukunft zu investieren, ist die sicherste Wette, die wir eingehen können. Das wirkt sich nicht nur positiv auf ihr Leben aus, sondern auch auf ihre Familien, Gemeinschaften und letztlich ihre Heimatländer. Hätten Mädchen die gleichen Chancen wie Jungen, könnte das den Entwicklungsländern jährlich mindestens 112 Milliarden US-Dollar bringen. Stärken wir Mädchen, gewinnen alle.

In einem offenen Brief fordern Prominente weltweit ihre Regierungen dazu auf, ein Finanzierungs- und Reformpaket zu verabschieden, das allen Mädchen bis 2030 den Zugang zu Bildung ermöglicht. Damit verbunden ist die Forderung an die Geberländer, globale Bildungsinvestitionen bis 2020 zu verdoppeln. Dies soll von Reformen und einer Steigerung der Bildungsausgaben in den betroffenen Ländern begleitet werden, um die vielfältigen Hürden für Mädchen abzubauen. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem die US-amerikanische Künstlerin Lady Gaga, U2-Sänger und ONE-Mitbegründer Bono, Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg, Comedian Carolin Kebekus, ZDF-Moderatorin Dunja Hayali, Schriftsteller Frank Schätzing, Sängerin Lena Meyer-Landrut, die Models Lena Gercke und Toni Garrn, Schauspielerin und Sängerin Anna Loos, TV-Köchin Sarah Wiener, Schauspieler, Autor und Produzent Christian Ulmen, Kolumnistin und Schriftstellerin Sybille Berg, Fußballer Hans Sarpei, die Band Culcha Candela sowie die TV-Moderatorin und Schauspielerin Collien Ulmen-Fernandes.

Sängerin und Schauspielerin Anna Loos sagt dazu: „Ich bin selber Frau und  Mutter von zwei Töchtern. Meine Kinder können in der  Schule Wissen, Freunde und eine soziale Kompetenz erlangen. Sie entwickeln auch dadurch Ihr Selbstbewusstsein und haben alle Chancen für eine Zukunft, die Sie dann nach Ihren Wünschen gestalten können. Bildung ist der Schlüssel, den unsere  Kinder brauchen, um ihr volles Potenzial entfalten und ein selbstbestimmtes Leben
führen zu können. Doch viel zu viele Mädchen in den ärmsten Ländern dieser Welt haben keinen Zugang zu Bildung. Die Chancen, die meinen Töchtern offen stehen, bleiben ihnen verwehrt. Das ist ungerecht und muss sich ändern, wir müssen allen Kindern, egal wo Sie geboren werden, diese Chance geben.”

Zeitgleich mit der Veröffentlichung des Berichts startet ONE die Kampagne #GirlsCount vor dem Weltfrauentag am 08. März. Menschen aus aller Welt und allen Gesellschaftsschichten beteiligen sich daran, indem sie ein Bild oder Video davon machen, wie sie eine Zahl zwischen Eins und 130 Millionen sagen, singen, zeichnen, modellieren oder tanzen und das Bild oder Video hier posten. Mit der Aktion bekunden sie Solidarität mit einem der 130 Millionen Mädchen, die keinen Zugang zu Bildung haben, und geben der abstrakten Zahl ein Gesicht. Daraus entsteht das längste Video der Welt. Mit dabei sind unter anderem die pakistanische Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai, Facebook-Geschäftsführerin Sherly Sandberg, U2-Sänger und ONE-Mitbegründer Bono, die Künstlerin Lady Gaga, das Model Gisele Bündchen, Sängerin Lena Meyer-Landrut sowie die Schauspielerinnen und Schauspieler Julia Roberts, Ryan Gosling und Natalie Portman.

Am Weltfrauentag (08. März) werden tausende ONE-Aktivisten in über 200 Städten in der ganzen Welt den offenen Brief mit derzeit nahezu 350.000 Unterschriften bei einem globalen „Walk-in“ ihren gewählten Repräsentantinnen und Repräsentanten übergeben. In Deutschland wird der Bundestag Ziel des Walk-ins sein.

Übersicht über die Materialien:

ONE ist eine Lobby- und Kampagnenorganisation zur Bekämpfung von extremer Armut und vermeidbaren Krankheiten, insbesondere in Afrika. Im Dialog mit der Öffentlichkeit und politischen Entscheidern setzt sich ONE für kluge und effektive Politikansätze und Programme ein, um Aids und vermeidbare Krankheiten zu bekämpfen, Investitionen in Landwirtschaft und Ernährung zu erhöhen und mehr Transparenz in Armutsbekämpfungsmaßnahmen zu schaffen. Über 7 Millionen Menschen unterstützen die überparteiliche Arbeit von ONE mit ihrer Stimme.

Mehr Informationen gibt es auf www.one.org und auf Twitter: @ONEDeutschland

Pressekontakt:
Scherwin Saedi, Tel.: 030-319 891 578, mobil: 0152/084 196 08  [email protected]