ONE zum G7-Gipfel: Kaum Antworten auf die Probleme unserer Zeit
Berlin, 28. Juni 2022. Zum Abschluss des G7-Gipfels kritisiert die Entwicklungsorganisation ONE die reichen Industrieländer für ihren Mangel an Antworten auf die multiplen Krisen. Zwar gab es Zusagen für den Wiederaufbau der Ukraine, aber zu wenig bei der Bekämpfung von Hunger und so gut wie nichts bei den Themen Globale Gesundheit und Klimakrise.
Stephan Exo-Kreischer, Direktor von ONE Deutschland, sagt: “Noch nie haben so viele Krisen gleichzeitig einen G7-Gipfel dominiert. Elmau hätte der Moment sein müssen, wo die G7 der Welt zeigen, wie sie diese Krisen lösen – eine Riesenchance für die Gipfeldiplomatie. Stattdessen gab es unzureichende Zusagen zur Bekämpfung der Hungerkrise. Was bei Gesundheit, Klima und Armutsbekämpfung rausgekommen ist, ist ein schlechter Witz. Einzig beim Thema Ukraine schienen die G7 bereit zu sein, sich auf konkrete und substantielle Maßnahmen zu einigen. Den Eifer gegen Russlands Aggression vermissen wir bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie, der Hunger-Krise und des Klimawandels. Zeitweise hatte ich den Eindruck, es gibt mehr Zeit für Fototermine als für die Antworten auf die drängenden Probleme unserer Zeit. Das ist unentschuldbar.”
Zum Thema Ernährungssicherheit sagt Exo-Kreischer: “Olaf Scholz hat in den letzten Jahren viel für die Bekämpfung der Pandemie und auch deren wirtschaftlichen Folgen in ärmeren Ländern getan. Scholz ist allerdings nicht gelungen, als Gastgeber des G7-Gipfels die Gruppe zu ausreichend Zusagen gegen die Hungerkrise zu gewinnen. Die G7 sprechen von insgesamt 14 Milliarden US-Dollar zur Bekämpfung der Ernährungskrise. Doch damit kommen sie nicht annähernd an die 21,5 Milliarden US-Dollar ran, die das Welternährungsprogramm alleine in diesem Jahr benötigt. Darüber hinaus sind lediglich 4,5 Mrd. US-Dollar davon neu zugesagte Mittel. Außerdem haben die G7 noch nicht beantwortet, wie sie dazu beitragen möchte, die Blockade am Schwarzen Meer aufzulösen, damit der ukrainische Weizen endlich bei den Menschen ankommt, die es dringend benötigen.”
ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationen auf www.one.org.
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