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ONE begrüßt hochrangige Teilnahme der Bundesregierung beim German-African Business Summit in Nairobi

Berlin, 08. Februar 2017. Heute beginnt der dreitägige German-African Business Summit in Nairobi, der von der Subsahara-Afrika Initiative der Deutschen Wirtschaft (SAFRI) ausgerichtet wird. Zentrale Themen sind die Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen Deutschlands und Afrikas sowie die Möglichkeiten der Investitions- und Ausbildungsförderung auf dem afrikanischen Kontinent. Teilnehmer sind neben Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries und Entwicklungsminister Gerd Müller der kenianische Präsident Uhuru Kenyatta sowie weitere Vertreter aus der deutschen und afrikanischen Politik und Wirtschaft.

Stephan Exo-Kreischer, Deutschland-Direktor von ONE, sagt: „Es ist ein gutes Zeichen, dass die deutsche Politik, aber auch deutsche Unternehmen den afrikanischen Kontinent endlich als Geschäftspartner entdecken. Die Bevölkerung auf unserem Nachbarkontinent wird sich bis 2050 voraussichtlich verdoppeln. Daraus ergeben sich enorme Chancen, wenn ein inklusives Wachstum generiert werden kann. Davon wiederum profitieren sowohl die deutsche als auch die afrikanische Wirtschaft. Die Tatsache, dass sich die Bundesregierung ressortübergreifend am Gipfel beteiligt, lässt hoffen, dass sie das große Potential Afrikas erkennt und im beidseitigen Interesse nutzen möchte.“

Die Bundesregierung ist dieses Jahr Gastgeberin des G20-Gipfels in Hamburg, dem Treffen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer. Einer der Themenschwerpunkte ist die Intensivierung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den G20-Staaten und der Afrikanischen Union. Mit den von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble initiierten „Compacts with Africa“ sollen die Rahmenbedingungen für Privatinvestitionen in interessierten afrikanischen Staaten verbessert werden. Die Minderung von Risiken für private Investoren und eine verbesserte Infrastruktur stehen im Mittelpunkt.

ONE begrüßt diese Maßnahmen ausdrücklich, betont aber auch, dass sie sich nicht nur auf die wirtschaftlich starken „Löwen-Staaten“ beschränken dürfen. Insbesondere die am wenigsten entwickelten Länder (LDCs, Least Developed Countries) und fragile Staaten dürfen nicht außen vor gelassen werden. Dazu sagt Exo-Kreischer: „Es ist durchaus sinnvoll, stärker in den wirtschaftlich starken Ländern Afrikas, den sogenannten ‚Löwen‘, zu investieren. Sie sind ökonomische und politische Ankerpunkte für ihre Nachbarländer und tragen dazu bei, ganze Regionen zu stabilisieren. Wir müssen hier allerdings aufpassen, dass die Initiative nicht dazu benutzt wird, Geschäftstätigkeiten zu subventionieren, die vermutlich ohnehin getätigt worden wären.“

Gleichzeitig drohen die am wenigsten entwickelten Länder weiter abgehängt zu werden. Dazu Exo-Kreischer: „Wir sind alarmiert: Mehr als 40 Prozent der Menschen in extremer Armut leben bereits in fragilen Staaten, die meisten davon in Afrika. Bis 2035 wird sich dieser Anteil voraussichtlich verdoppeln, wenn wir nicht gegensteuern. Reagieren die G20 darauf nicht, werden diese Staaten weiter zurückfallen. Damit können sie auch für ihre Nachbarländer eine latente Gefahr für die politische und wirtschaftliche Stabilität darstellen. Wir fordern von der deutschen G20-Präsidentschaft, dass sie im Rahmen der „Compacts with Africa“ individuelle Lösungen für diese Staaten findet.“

Zudem begrüßt ONE Maßnahmen zur Förderung beruflicher Bildung als Element eines Marshallplans für Afrika, die Bundesentwicklungsminister Gerd Müller in Nairobi vorstellen wird. Dabei müssen insbesondere Frauen in den Mittelpunkt gestellt werden. Sie sind am stärksten von extremer Armut betroffen und besitzen gleichzeitig das größte Potential ihr ein Ende zu bereiten.

Eine ausführliche Reaktion von ONE auf den Marshallplan finden Sie hierhttp://bit.ly/2lmSRJp

ONE ist eine Lobby- und Kampagnenorganisation zur Bekämpfung von extremer Armut und vermeidbaren Krankheiten, insbesondere in Afrika. Im Dialog mit der Öffentlichkeit und politischen Entscheidern setzt sich ONE für kluge und effektive Politikansätze und Programme ein, um Aids und vermeidbare Krankheiten zu bekämpfen, Investitionen in Landwirtschaft und Ernährung zu erhöhen und mehr Transparenz in Armutsbekämpfungsmaßnahmen zu schaffen. Über 7 Millionen Menschen unterstützen die überparteiliche Arbeit von ONE mit ihrer Stimme.

Mehr Informationen gibt es auf www.one.org und auf Twitter: @ONEDeutschland

Pressekontakt:
Scherwin Saedi, Tel.: 030-319 891 578, [email protected]
Karoline Lerche, Tel.: 030-319 891 576, mobil: 0173/24 90 094,   [email protected]