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ONE:  Afrika zu ignorieren, wäre ein fataler Fehler der G7

Berlin, 23. Mai 2017. Vor dem G7-Gipfel in Taormina, dem Treffen der sieben größten Industriestaaten, ruft die entwicklungspolitische Kampagnenorganisation ONE die Staats- und Regierungsoberhäupter zur Zusammenarbeit mit Afrika auf. Afrika ist ein Kontinent, der große Chancen birgt, aber mit den aktuellen Hunger- und Migrationskrisen, extremer Armut, bewaffneten Konflikten und dem Klimawandel auch Herausforderungen gegenübersteht, die er nur zusammen mit der G7 lösen kann.

Friederike Röder, G7-Sprecherin von ONE, sagt:

„Noch nie waren die G7 Staats- und Regierungsoberhäupter Afrika so nah wie in Taormina. Und trotzdem scheint es, als könne ihnen der afrikanische Nachbarkontinent nicht ferner sein. Afrika zu ignorieren, wäre ein fataler Fehler. Die G7 müssen sich entscheiden: Entweder nutzen sie die Chancen eines jungen aufstrebenden Kontinents oder sie sind ein unbeteiligter Zuschauer, der die wachsenden Herausforderungen lediglich observiert.“

„Wenn sich die G7 nicht zu den Verpflichtungen der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung bis 2030 bekennen und Antworten auf die aktuellen Hungerkrisen finden, können diese Herausforderungen nicht bewältigt werden. Die italienische G7-Präsidentschaft wollte einige dieser Themen in einer ehrgeizigen Agenda angehen. Nun droht der Gipfel durch den Versuch der US-Administration, diese zu torpedieren, ein kompletter Reinfall zu werden.“

„Der Mangel an Gestaltungswillen eines Regierungschefs sollte den Rest der G7 nicht blind werden lassen für die großen Chancen und drängenden Probleme Afrikas. Jetzt ist die Zeit für eine neue Partnerschaft mit Afrika. Sich für ‚Splendid Isolation‘ zu entscheiden, wäre ein Fehler, den die führenden Staats- und Regierungsoberhäupter eine ganze Generation lang bereuen würden.“

ONEs Forderungen an die G7:

  • Ernährungssicherheit: ONE fordert die G7 auf sich zu dem Versprechen zu bekennen, dass 2015 beim deutschen G7-Gipfel auf Schloss Elmau gemacht wurden: 500 Millionen Menschen sollen bis 2030 von Hunger und Mangelernährung befreit werden – zusammen mit Maßnahmen zur Erreichung des zweiten UN-Ziels für nachhaltige Entwicklung. Die G7 sollen zudem finanzielle Zusagen machen, um einerseits langfristige Programme zur landwirtschaftlichen Entwicklung, Ernährungssicherheit und zu dem Kampf gegen Mangelernährung zu fördern und andererseits kurzfristige humanitäre Hilfe zu leisten, um die aktuellen Nahrungsmittelkrisen, insbesondere die Hungersnot in Süd-Sudan und die bedrohliche Situation in Somalia, Nordost-Nigeria und Jemen, zu bewältigen.
  • Migration: ONE fordert die G7 auf, anzuerkennen, dass Migration ein Phänomen ist, dass hauptsächlich Entwicklungsländer betrifft. Dort befinden sich 95 Prozent aller Flüchtlinge weltweit. Die G7 stehen in der Verantwortung, Afrika durch Investitionen in Herkunfts-, Transit- und Zielländer, zu unterstützen, um grundlegende soziale Bedürfnisse zu garantieren, inklusives Wachstum voranzutreiben und wirtschaftliche Perspektiven und Stabilität zu fördern. Zugleich sollen die Staats- und Regierungschefs der G7 ihr Bekenntnis zu dem Ziel erneuern, 0,7 Prozent der nationalen Wirtschaftsleistung für Entwicklungshilfe aufzuwenden, insbesondere für die am wenigsten entwickelten Länder (LDCs – Least Developed Countries).

ONE ist vor Ort in Taormina. Friederike Röder steht für Einschätzungen und Interviews (auf Deutsch, Englisch und Französisch) bereit.

ONE ist eine entwicklungspolitische Lobby- und Kampagnenorganisation zur Bekämpfung von extremer Armut und vermeidbaren Krankheiten, insbesondere in Afrika. Im Dialog mit der Öffentlichkeit und politischen Entscheidern setzt sich ONE für kluge und effektive Politikansätze und Programme ein, um Aids und vermeidbare Krankheiten zu bekämpfen, Investitionen in Landwirtschaft und Ernährung zu erhöhen und mehr Transparenz in Armutsbekämpfungsmaßnahmen zu schaffen. Rund 8 Millionen Menschen unterstützen die überparteiliche Arbeit von ONE mit ihrer Stimme.

Pressekontakt:

Annabel Hervieu (durchgehend vor Ort; auf Englisch): + 33 6 31 22 89 68; [email protected]

Karoline Lerche : 030/319 891 576 ; 0173/249 00 94, [email protected]

Scherwin Saedi: 030/319 891 578, 0152/0377 14 29; [email protected]