Offener Brief an Gerd Müller: Prominente Persönlichkeiten fordern 300 Mio. Euro jährlich für Globalen Fonds
Berlin, 12. September 2016. Wenige Tage vor der Finanzierungskonferenz des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria schreiben prominente deutsche Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft an den Entwicklungsminister und bitten ihn, die Beiträge für den Globalen Fonds zu erhöhen. Unter anderem sind Jan Josef Liefers, Anna Loos und Stefan Kaufmann, Direktor des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie, dabei.
„Es liegt in Ihrer Hand. Sie entscheiden, ob Deutschland seiner Verantwortung im Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria gerecht wird“, wenden sich die Unterzeichner und Unterzeichnerinnen an Entwicklungsminister Gerd Müller und bitten ihn, „Millionen Menschen, die von HIV/Aids, Tuberkulose oder Malaria betroffen sind, eine Zukunftsperspektive“ zu eröffnen. Nur, wenn der Globale Fonds ausreichend finanziert ist, kann er in den kommenden drei Jahren weiteren 8 Millionen Menschen das Leben retten und 300 Millionen Neuinfektionen verhindern. Damit dieses Ziel erreicht wird, muss Deutschland seinen Beitrag leisten und den Globalen Fonds mit 300 Millionen Euro jährlich unterstützen.
Am 16. und 17. September findet die Finanzierungskonferenz für die Jahre 2017 – 2019 des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria in Montreal statt. Deutschland ist neben Großbritannien das einzige Land, das seinen Beitrag noch nicht bekannt gegeben hat. Noch ist die Finanzierung des Globalen Fonds nicht gesichert. Deutschland bleibt bisher weit hinter seinen Möglichkeiten.
Zu den Unterzeichnern und Unterzeichnerinnen des Briefes gehören:
- Dr. Prinz Asfa-Wossen Asserate, Unternehmensberater Afrika und Naher Osten, Bestsellerautor und politischer Analyst
- Prof. Dr. Dr. h.c. Stefan H.E. Kaufmann, Direktor am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie
- Jan Josef Liefers, Schauspieler
- Anna Loos, Schauspielerin
- Minh-Khai Phan-Thi, Schauspielerin und Moderatorin
- Prof. Dr. Andreas Suchanek, Dr. Werner Jackstädt-Lehrstuhl für Wirtschafts- und Unternehmensethik, HHL – Leipzig Graduate School of Management
- Heidemarie Wieczorek-Zeul, ehem. Entwicklungsministerin und Vizepräsidentin der Freunde des Globalen Fonds
Den offenen Brief im Wortlaut finden Sie hier: https://cdn.one.org/de/wp-content/uploads/2016/09/12111335/Offener-Brief-an-Entwicklungsminister-Gerd-M%C3%BCller1.pdf
Über den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria: Seit seiner Gründung konnte der Globale Fonds bereits 20 Millionen Menschenleben retten. Für die kommende Finanzierungsperiode benötigt der Globale Fonds 13 Milliarden US-Dollar. Experten schätzen, dass der effektive Einsatz von 13 Milliarden US-Dollar:
- bis zu acht Millionen Leben retten,
- bis zu 300 Millionen Neuinfektionen der drei Krankheiten verhindern,
- es dem Globalen Fonds ermöglichen, nachhaltige und widerstandsfähige Gesundheitssysteme zu fördern und
- mehr als 200 Milliarden Dollar gesamtwirtschaftliche Rendite generieren kann.
Bis heute konnten die Todesfälle durch Aids, Tuberkulose und Malaria in den Ländern, in denen der Globale Fonds aktiv ist, um mehr als ein Drittel gesenkt werden.