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Neue Weltbank-Zahlen: Erfolg bei Bekämpfung der Armut zeigt, dass Welt auf richtigem Weg ist

Tobias Kahler: Reduzierung der extremen Armut um 65 Prozent seit 1990 ist Ansporn, um sie bis 2030 zu beenden

Berlin, 5.10.2015. Gestern hat die Weltbank ihre Armutsgrenze angepasst. Als extrem arm gilt ein Mensch nun, wenn er weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag zur Verfügung hat. Bisher lag diese Grenze bei 1,25 US-Dollar. ONE begrüßt die Anpassung der Daten ausdrücklich und fordert weitere globale Investitionen, um armutsrelevante Daten besser erheben zu können. Die neuen Daten der Weltbank zeigen außerdem, dass erstmals unter zehn Prozent der Weltbevölkerung in extremer Armut leben – ein Rekord.

Tobias Kahler, Deutschland-Direktor von ONE, sagt: „Die neuen Zahlen zeigen, dass die extreme Armut zwischen 1990 und 2012 um 65 Prozent gesunken ist. Das ist ein echter Erfolg. Wir sehen, dass wir auf dem richtigen Weg sind und jetzt noch besser weitermachen müssen.“ Zu der Anpassung der Armutsgrenze sagt Kahler: „Die Anpassung der Armutsgrenze war notwendig, um extreme Armut so exakt wie möglich abzubilden. Nur, wenn wir die Situation genau kennen, können wir die richtigen Schritte einleiten, um Armut effektiv zu bekämpfen.“

Weiter sieht Kahler Handlungsbedarf bei der Erstellung und Erhebung armutsrelevanter Daten: „Die Erhöhung der Armutsgrenze von 1,25 US-Dollar auf 1,90 US-Dollar ist maßgeblich auf die Inflation zurückzuführen. Zwar konnte die Weltbank auch auf verbesserte armutsrelevante Daten zurückgreifen, die in der Erhöhung Berücksichtigung gefunden haben, doch genau hier besteht noch großer Handlungsbedarf. Insbesondere viele arme Staaten haben oft nicht die Ressourcen, armutsrelevante Daten zu erheben. Wenn wir nicht auf Basis von veralteten Statistiken, Schätzungen und Hochrechnungen weitermachen wollen, brauchen wir mehr und bessere Daten.“ Kahler nennt dazu ein Beispiel: „Ein Drittel aller Geburten und zwei Drittel aller Todesfälle bei Neugeborenen und Kindern werden nicht registriert.“

Um Abhilfe zu schaffen hat ONE Anfang vergangener Woche in New York unter anderem zusammen mit der US-amerikanischen und der mexikanischen Regierung, mit Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen eine Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklungsdaten ins Leben gerufen. „Bessere Daten sind essentiell für die Erreichung der Globalen Ziele, die von den Vereinten Nationen verabschiedet wurden. Seit 1990 konnte extreme Armut um 65 Prozent reduziert werden. Daran müssen wir anknüpfen. Das erste Globale Ziel ist die vollständige Beseitigung extremer Armut bis 2030, dafür sind bessere Daten unverzichtbar. Um diese zu erheben und nutzbar zu machen, sind Investitionen von rund einer Milliarde US-Dollar pro Jahr nötig“, so Kahler.

Über ONE: ONE ist eine Lobby- und Kampagnenorganisation zur Bekämpfung von extremer Armut und vermeidbaren Krankheiten, insbesondere in Afrika. Im Dialog mit der Öffentlichkeit und politischen Entscheidern setzt sich ONE für kluge und effektive Politikansätze und Programme ein, um Aids und vermeidbare Krankheiten zu bekämpfen, Investitionen in Landwirtschaft und Ernährung zu erhöhen und mehr Transparenz in Armutsbekämpfungsmaßnahmen zu schaffen. Knapp 7 Millionen Menschen unterstützen die überparteiliche Arbeit von ONE mit ihrer Stimme. Mehr Informationen auf www.one.org oder folgen Sie uns auf Twitter: @ONEDeutschland #datarevolution

Pressekontakt: Karoline Lerche, Tel.: 030-319 891 576, 0173/2490094, [email protected]