Corona: ONE warnt vor Auftreten neuer Variante aus Südafrika
Deutschland muss seine Zusagen einhalten, 100 Millionen Impfdosen an ärmere Länder auszuliefern
Berlin, 26. November 2021. Nach dem Auftreten einer hochansteckenden Coronavirus-Variante aus Südafrika schlägt die Entwicklungsorganisation ONE Alarm: Solange nicht alle Menschen auf der Welt endlich Zugang zu Impfstoffen bekommen, ist die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten weiterer hochansteckender Virusvarianten sehr hoch. Sie fordert die Bundesregierung auf, ihre Zusage einzuhalten, bis Ende des Jahres 100 Millionen Impfdosen an ärmere Länder abzugeben.
Während in Deutschland knapp 70 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft ist, sind es in Afrika nicht einmal sieben Prozent. Stephan Exo-Kreischer, Direktor von ONE Deutschland, sagt: “Es ist wieder genau das passiert, wovor wir die ganze Zeit warnen: Eine neue, möglicherweise gefährlichere Variante ist entstanden und verbreitet sich rasend schnell. Sie könnte unsere Gesundheitssysteme noch stärker belasten. Aber wir können das Virus nicht nur in Deutschland bekämpfen: Der einzige Weg raus aus dieser Pandemie ist der Zugang zu Corona-Impfstoffen weltweit. Je mehr Menschen überall auf der Welt geimpft sind, desto schwerer hat es das Virus, sich zu verbreiten und hochansteckende Varianten zu bilden.”
Die Bundesregierung hatte zugesagt, bis zum Jahresende 100 Millionen Impfdosen an die internationale Impfstoff-Initiative COVAX zu spenden. COVAX setzt sich dafür ein, dass insbesondere ärmere Länder Zugang zu Impfstoffen erhalten. Bisher hat Deutschland lediglich 30 Millionen Impfdosen an COVAX gegeben. Zusätzlich kündigte Gesundheitsminister Jens Spahn vergangene Woche an, Impfdosen, die für ärmere Länder bestimmt und diesen zugesagt waren, für die sogenannten Booster-Impfungen in Deutschland zurückzuhalten. ONE kritisiert diesen Schritt und fordert die Bundesregierung auf, ihre Zusagen bis Ende des Jahres einzuhalten.
ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationen auf www.one.org.
Pressekontakt:
Scherwin Saedi: 0152 / 03 77 14 29, [email protected]