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ONE warnt: Investitionen in globale Gesundheit auf 13-Jahres-Tief 

Deutschland folgt Negativ-Trend – trotz Erfolgen 

Berlin, 10. Oktober 2024. Eine aktuelle Analyse der Entwicklungsorganisation ONE zeigt: Die Ausgaben für globale Gesundheit sind 2021 auf den niedrigsten Stand seit 13 Jahren gesunken – wenn man die Kosten für die Corona-Pandemie ausklammert. Zwar gab es 2022 einen leichten Anstieg, doch insgesamt reduzieren viele Geberländer, darunter auch Deutschland, die Finanzierung globaler Gesundheit teils drastisch. 

Stephan Exo-Kreischer, Europadirektor der Entwicklungsorganisation ONE, sagt: „Es war absolut richtig, die Mittel zur globalen Corona-Bekämpfung aufzustocken, um die Länder zu unterstützen, die am meisten an den Pandemiefolgen gelitten haben. Leider geschah dies auf Kosten anderer Gesundheitsprioritäten. Viele Geberländer haben schlicht ihre Budgets umgeschichtet, anstatt die Gesamtausgaben zu erhöhen. Das ist kurzsichtig, denn es macht uns anfälliger für künftige Gesundheitskrisen. Bedauerlicherweise folgt Deutschland diesem Trend. Seit 2023 befinden sich die deutschen Entwicklungsausgaben im Abwärtstrend – Tendenz weiter sinkend. Ein fatales Signal angesichts neuer aufflammender Gesundheitskrisen wie dem Mpox-Ausbruch in Afrika.” 

„Wir schlagen Alarm”, so Exo-Kreischer weiter. „Gerade vor dem Hintergrund unserer gemeinsamen Pandemieerfahrung gibt es keine Ausreden mehr. Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Investitionen in die globale Gesundheit. Es gibt so viele Erfolge, die wir mithilfe von Gesundheitsinvestitionen erzielt haben: Polio wurde nahezu ausgerottet. Infektionskrankheiten wie Tuberkulose oder Malaria wurden stark zurückgedrängt. Immer mehr Menschen in Afrika können sich lebensrettende Aids-Medikamente leisten. Gegen Krankheiten wie Ebola oder Malaria gibt es mittlerweile Impfstoffe. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Das sind doch die Erfolge, die wir sehen wollen. Es ist unbegreiflich, dass ausgerechnet dort gekürzt wird, wo man sieht, wie viel jeder investierte Euro bringt.” 

ONE fordert die Bundesregierung auf, ihre Investitionen in globale Gesundheit dringend zu erhöhen. Im kommenden Jahr stehen die Finanzierungskonferenzen der Impfallianz Gavi sowie des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria an – zwei Institutionen, die seit ihrer Gründung dazu beigetragen haben, zusammengenommen so viele Menschenleben zu retten, wie in Deutschland leben.  

Informationen für Journalist*innen: 

  • ONE ist auf dem Berliner World Health Summit (13.-15. Oktober) vertreten und steht dort für Hintergrundgespräche und Interviews zur Verfügung.  

ONE ist eine globale überparteiliche Organisation, die sich für wirtschaftliche Chancen und ein starkes Gesundheitswesen in Afrika einsetzt. Dafür fordern wir die nötigen Investitionen. Unsere Arbeit stützt sich auf belastbare Daten und umfasst Aktivismus an der Basis, politische Bildung und politisches Engagement sowie strategische Partnerschaften, um die Politik zu überzeugen. Mehr auf www.one.org.  

Pressekontakt: 
Scherwin Saedi: 0152 / 03 77 14 29, [email protected]  
Pia Schwaiger: 0151 / 420 514 17, [email protected]