ONE fordert von G7 Plan, um globale Krisen zu beenden
Exo-Kreischer: “Lindner, Lauterbach und Schulze müssen liefern”
Berlin, 17. Mai 2022. Ab Mittwoch treffen sich sowohl die Finanz- als auch Gesundheits- sowie Entwicklungsminister*innen der G7-Staaten in Bonn und Berlin. Die Entwicklungsorganisation ONE ruft die deutsche G7-Präsidentschaft auf, diese Treffen zu nutzen, um die gegenwärtige Gesundheits-, Wirtschafts- und Ernährungskrise mit konkreten Maßnahmen anzugehen. Dazu zählt eine Strategie zur Pandemievorsorge, ein Konjunkturpaket für Afrika sowie ein langfristig angelegter Plan gegen den globalen Hunger.
Stephan Exo-Kreischer, Direktor von ONE Deutschland, sagt: “Wir stecken nicht in einer, sondern in mehreren Krisen. Das ist kein Zustand, an den wir uns gewöhnen sollten. Die G7 haben die Möglichkeit und damit die Verpflichtung, diesem Dauerkrisenzustand ein Ende zu bereiten. Die Außen- und Agrarminister*innen der G7 haben bereits den Anfang gemacht. Jetzt liegt es an Christian Lindner, Karl Lauterbach und Svenja Schulze, die Treffen mit ihren G7-Amtskolleg*innen zu nutzen, um die G7 auf Anti-Krisen-Kurs zu bringen. Wenn die G7 im Angesicht von Corona-Pandemie, Wirtschafts- und Schuldenkrise sowie Hungersnot in Afrika nicht liefern, dann muss die Frage erlaubt sein, warum sie sich überhaupt treffen.”
Konkret hat ONE folgende Forderungen an das Treffen der:
- G7-Finanzminister*innen in Bonn (18.-20. Mai):
- müssen Schuldenerleichterungen für ärmere Länder in die Wege leiten. Alleine in Afrika droht 23 Ländern der Staatsbankrott.
- Dazu müssen die G7 u.a. das sogenannte Common Framework System reformieren, damit mehr Länder schneller von dem Schuldenabwicklungssystem profitieren.
- müssen 100 Milliarden US-Dollar aus den Sonderziehungsrechten der reichen Länder an ärmere Länder weitergeben, damit sie die gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie und der anderen Krisen besser stemmen können.
- müssen Schuldenerleichterungen für ärmere Länder in die Wege leiten. Alleine in Afrika droht 23 Ländern der Staatsbankrott.
- G7-Entwicklungsminister*innen in Berlin (18./19. Mai):
- müssen das Welternährungsprogramm stärker unterstützen, damit sie besser gerüstet ist im Kampf gegen die gegenwärtige Ernährungskrise.
- müssen helfen, die Landwirtschaft im globalen Süden robuster zu machen gegen die Folgen der Klimakrise, um Nahrungsmittelausfälle zu minimieren, die durch Wetterextreme wie Dürren oder Überflutungen verursacht wurden.
- müssen ihren Anteil daran leisten, den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria auszufinanzieren.
- Für die Jahre 2023 bis 2025 benötigt der Globale Fonds insgesamt 18 Milliarden US-Dollar, um seine erfolgreiche Arbeit fortzusetzen. Während seines 20-jährigen Bestehens hat der Globale Fonds dazu beigetragen, 44 Millionen Menschen zu retten.
- G7-Gesundheitsminister*innen in Berlin (19./20. Mai):
- müssen zusammen mit den Entwicklungsminister*innen eine Strategie entwickeln, um die nächste Pandemie zu verhindern.
- Dazu müssen die G7 den ACT-Accelerator ausfinanzieren, der die globalen Bemühungen zum Ende der Corona-Pandemie bündelt.
- Ferner müssen die G7 insbesondere afrikanischen Länder darin unterstützen, eigene Produktionskapazitäten für Impfstoffe und Medikamente auf- und auszubauen.
- Die G7 müssen Gesundheitssysteme in den Ländern stärken, die am stärksten von Armut betroffen sind.
- müssen zusammen mit den Entwicklungsminister*innen eine Strategie entwickeln, um die nächste Pandemie zu verhindern.
ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationen auf www.one.org.
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