G7-Finanzministertreffen: ONE fordert 50% der Entwicklungshilfe für die ärmsten Länder und Signale im Kampf gegen Steuerflucht
Riesenballons mit Konterfeis der G7-Chefs vor Dresdner Frauenkirche fordern „mehr als heiße Luft“
Dresden, 26. Mai 2015. Anlässlich des G7-Finanzministertreffens in Dresden ruft die entwicklungspolitische Lobby- und Kampagnenorganisation ONE die G7-Staaten dazu auf, ihre Finanzierungsversprechen an die Ärmsten einzuhalten. Mit Konterfeis der G7-Staats- und Regierungschefs auf Riesenballons, die morgen in zehn Meter Höhe auf dem Dresdner Neumarkt schweben, fordert ONE, dass die Hälfte der Entwicklungshilfe in die ärmsten Länder fließt. Außerdem sollten sich die Finanzminister darauf einigen, dass mehr Entwicklungsländer Zugang zum automatischen Steuerinformationsaustausch bekommen, um Steuerflucht besser bekämpfen zu können.
Tobias Kahler, Deutschlanddirektor von ONE, sagt: „Wir müssen Armut dort bekämpfen, wo sie am größten ist. 50 Prozent der Entwicklungshilfe müssen an die am wenigsten entwickelten Länder der Welt fließen.“ 2013 ist der Anteil der deutschen Entwicklungshilfe für die am wenigsten entwickelten Länder (Least Developed Countries – LDCs) auf unter 25 Prozent gesunken. Nach UN-Angaben befinden sich 34 der 48 LDCs in Afrika südlich der Sahara. „Deutschland hat sich zudem international verpflichtet, 0,7 Prozent seines Bruttoinlandproduktes für Entwicklungshilfe aufzuwenden. Das Europaparlament hat diese Forderung vergangene Woche bekräftigt. Bisher liegt die ODA-Quote allerdings bei 0,41 Prozent. Was wir brauchen, sind ehrgeizige und verbindliche Finanzierungszusagen, um den Kampf gegen extreme Armut erfolgreich zu bestreiten“, so Kahler weiter.
ONE fordert diese Zusagen auch, damit die von den Staats- und Regierungschefs für den G7-Gipfel vorbereiteten Entwicklungsinitiativen für Ernährungssicherung, stärkere Gesundheitssysteme und die wirtschaftliche Stärkung von Frauen finanziert werden können.
In Bezug auf den Kampf gegen Steuerflucht sagt Tobias Kahler: „Die Finanzminister planen, die internationalen Maßnahmen gegen Steuerflucht weiter voranzutreiben. Den Entwicklungsländern entgehen jedes Jahr Steuereinnahmen in Höhe von mindestens 19,5 Milliarden US-Dollar. Die G7 müssen daher sicherstellen, dass viel mehr Entwicklungsländer Zugang zu dem im OECD-Rahmen vereinbarten automatischen Steuerinformationsaustausch bekommen.“
Ab 13.00 Uhr lässt ONE sieben Riesenballons mit den Konterfeis der G7-Staats- und Regierungschefs vor der Dresdner Frauenkirche steigen. ONE fordert: Liebe G7, wir wollen mehr als heiße Luft. Mit MUT extreme Armut beenden.
Die leuchtenden Luftballons sind dort bis nach der abendlichen Begehung der Frauenkirche durch die G7-Finanzminister platziert. Zeitgleich führt „Erlassjahr.de“ eine Perfomance am Dresdner Neumarkt auf. Darin setzt sich das NGO-Bündnis für ein internationales Staateninsolvenzverfahren ein.
Folgende Interviewpartner sind vor Ort:
Tobias Kahler, Deutschland-Direktor ONE
ONE-Jugendbotschafter aus Dresden, Leipzig und Berlin
Pressekontakt: Karoline Lerche, [email protected], 0173/2490094
Über ONE
ONE ist eine Lobby- und Kampagnenorganisation zur Bekämpfung von extremer Armut und vermeidbaren Krankheiten, insbesondere in Afrika. Im Dialog mit der Öffentlichkeit und politischen Entscheidern setzt sich ONE für kluge und effektive Politikansätze und Programme ein, um Aids und vermeidbare Krankheiten zu bekämpfen, Investitionen in Landwirtschaft und Ernährung zu erhöhen und mehr Transparenz in Armutsbekämpfungsmaßnahmen zu schaffen. Über 6 Millionen Menschen unterstützen die überparteiliche Arbeit von ONE mit ihrer Stimme. Mehr Informationen auf www.one.org.
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