G7-Außenministerkonferenz: Fortschritt zur Stärkung von Gesundheitssystemen möglich
Lübeck, 16. April 2015. Am Mittwochnachmittag haben die Außenminister der G7-Staaten als Lehre aus der Ebola-Krise Maßnahmen beschlossen, Gesundheitssysteme in Afrika zu stärken. Es wurden allerdings keine konkreten Maßnahmen verabschiedet, um den Mangel an medizinischem Personal in den betroffenen Ländern zu beheben. Zudem bleibt unklar, wie die G7 diese Maßnahmen finanzieren wird.
Tobias Kahler, Deutschlanddirektor von ONE, sagt: „Die G7-Außenminister machen einen richtigen Schritt, wenn sie gemeinsam die Fälle der Ebola-Neuinfektionen eliminieren wollen und vor allem langfristige Maßnahmen ergreifen, um auf künftige Epidemien vorbereitet zu sein. Allerdings wurde insbesondere die Gelegenheit verpasst, konkrete Finanzierungszusagen zu machen. Deutschland muss nun die verbleibende Zeit bis zum G7-Gipfel nutzen, um mit den G7-Partnern die Finanzierung zu stemmen.“
Weiter sagt Kahler: „Der Ebola-Ausbruch hat der Weltöffentlichkeit deutlich gemacht, dass es in vielen Ländern an medizinischem Personal mangelt, insbesondere in Afrika südlich der Sahara. Die Weltgesundheitsorganisation fordert mindestens 23 Gesundheitsfachkräfte je 10.000 Einwohner. In Sierra Leone und Liberia sind es aktuell gerade einmal drei. Zum Vergleich: Deutschland hat eine Quote von rund 130 Gesundheitsfachkräften pro 10.000 Einwohner, davon etwa 37 Ärzte. Wenn wir eines aus der Ebola-Krise gelernt haben, dann, dass wir dringend mehr Gesundheitsfachkräfte in Afrika südlich der Sahara brauchen.“
Zu den sicherheitspolitischen Aussagen zu afrikanischen Krisen äußerte sich Kahler wie folgt: „Extreme Armut und Konflikte hängen, gerade in Afrika, unmittelbar zusammen. Armutsbekämpfung ist also auch vorausschauende Sicherheitspolitik. Von den 16 Ländern, mit denen sich die Außenminister befassten, liegen sieben in Afrika.“
Über ONE
ONE ist eine von U2-Leadsänger Bono mitgegründete Lobby- und Kampagnenorganisation zur Bekämpfung von extremer Armut und vermeidbaren Krankheiten insbesondere in Afrika. Im Dialog mit der Öffentlichkeit und politischen Entscheidern setzt sich ONE für kluge und effektive Politikansätze und Programme ein, die Leben retten, armen Kindern eine Schulbildung ermöglichen und Zukunftsperspektiven verbessern. Über 6 Millionen Menschen unterstützen diese Arbeit mit ihrer Stimme. ONE arbeitet überparteilich und steht im engen Austausch mit afrikanischen Aktivisten und Entscheidern. www.one.org
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