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G20-Konferenz: Eine Welt ohne Hunger

ONE: Aktuelle Hungerkrisen sind trauriges Ergebnis fehlender Entwicklung in den ärmsten Ländern

Stärkung von Jugendlichen und Frauen in der Landwirtschaft nötig

Berlin, 26. April 2017. Morgen beginnt in Berlin die zweitägige G20-Konferenz „EINEWELT ohne Hunger ist möglich. Die Zukunft des ländlichen Raums“, die vom Bundesentwicklungsministerium (BMZ) veranstaltet wird. Die entwicklungspolitische Organisation ONE richtet dort eine Podiumsdiskussion zur Stärkung von Frauen in der Landwirtschaft aus. ONE fordert die Länder der G20 auf, Bildungsangebote und berufliche Perspektiven  besonders für afrikanische Frauen und Mädchen zu schaffen. Ein entscheidender Sektor ist die Landwirtschaft, die insbesondere in Subsahara-Afrika das größte Potential für Wirtschaftswachstum bietet. Investieren die G20 in kluge Programme zur Stärkung von Jugendlichen und Frauen, wird Afrikas rasantes Bevölkerungswachstum – bis 2050 wird sich die dortige Bevölkerung auf 2,5 Milliarden Menschen verdoppeln – eine große Chance sein für die Bekämpfung der extremen Armut und der wirtschaftlichen Entwicklung des Kontinents.

Die aktuellen Hungerkrisen in Nordost-Nigeria, Südsudan, Somalia und Jemen gefährden das Leben von 20 Millionen Menschen, darunter 1,4 Millionen Kinder. Stephan Exo-Kreischer, Deutschland-Direktor von ONE, sagt dazu: „Die aktuellen Hungerkrisen sind das traurige Ergebnis fehlender Entwicklung. Sie sind in erster Linie auf bewaffnete Konflikte zurückzuführen, die wiederum durch fehlende Perspektiven und Armut gespeist werden. Da müssen wir ansetzen.

Um den jungen Menschen in Afrika Perspektiven zu bieten, müssen jährlich rund 18 Millionen neue Jobs in Afrika entstehen. Das größte Potential besteht im Agrarsektor. „Landwirtschaftliches Wachstum ist in Subsahara-Afrika elf Mal so wirksam bei der Bekämpfung extremer Armut wie Wachstum in anderen Bereichen. Jobs in der Landwirtschaft müssen für junge Menschen attraktiver werden. Gleichzeitig muss der gleichberechtigte Zugang von Frauen zu Land und Produktionsmitteln gewährleistet sein. Die Bundesregierung kann hier als Gastgeberin des G20-Gipfels die entscheidenden Impulse setzen. Wir brauchen Investitionen in Bildung, Beschäftigung und Beteiligung“, so Exo-Kreischer.

Von den Staaten südlich der Sahara fordert ONE, dass sie Beschäftigungsstrategien für Jugendliche auf dem Land entwickeln. Die Geberländer müssen sie mit finanziellen und technischen Mitteln unterstützen. Exo-Kreischer sagt: „Um die Landwirtschaft zu stärken und sie für Jugendliche attraktiver zu machen, muss eine vernünftige Ausbildung entwickelt werden, die den Namen verdient. Agrarwissenschaft, Marketing und Handel sollten Teil einer landwirtschaftlichen Sekundarbildung sein. Ein anderer wichtiger Punkt ist die Gleichstellung von Frauen. Landwirtinnen müssen die gleichen Chancen und Rechte haben wie ihre männlichen Kollegen. Wir werden Armut und Hunger niemals besiegen, wenn wir die Hälfte der Bevölkerung außen vor lassen.

Podiumsdiskussion in Berlin am 28. April
ONE lädt ein zur Podiumsdiskussion „Educate, Employ, Empower: How female ‘agripreneurs’ will help harness the Demographic Dividend“. Eröffnet wird diese von Stephan Exo-Kreischer, Deutschland-Direktor von ONE.

Teilnehmerinnen sind:

  • Nachilala Nkombo, Afrika-Direktorin (Interim) von ONE
  • Nichola Dyer, Program Manager des Global Agriculture and Food Security Program (GAFSP)
  • Birgit Gerhardus, Referatsleiterin für ländliche Entwicklung beim Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
  • Zouera Youssoufou, Geschäftsführerin der Dangote Foundation

Die Debatte wird von dem Journalisten Jan Lerch moderiert und findet am Freitag, den 28. April, von 10.00 bis 11.20 Uhr statt. Veranstaltungssprache ist Englisch. Die letzte halbe Stunde des Panels ist offen für Fragen aus dem Publikum.

Interviews sind möglich
Während der zweitägigen G20-Konferenz stehen ONEs Afrika-Direktorin Nachilala Nkombo und Deutschland-Direktor Stephan Exo-Kreischer für Interviews und Einschätzungen zur Verfügung. Ebenfalls für Interviews bereit stehen die beiden ONE-Jugendbotschafter Konstantin Gast (Deutschland) und Sipasi Olalekan Ayodele (Nigeria), die zuvor an dem Jugendworkshop „Rural Future Lab“ teilgenommen haben, das ebenfalls vom BMZ organisiert wurde.

ONE ist eine entwicklungspolitische Lobby- und Kampagnenorganisation zur Bekämpfung von extremer Armut und vermeidbaren Krankheiten, insbesondere in Afrika. Im Dialog mit der Öffentlichkeit und politischen Entscheidern setzt sich ONE für kluge und effektive Politikansätze und Programme ein, um Aids und vermeidbare Krankheiten zu bekämpfen, Investitionen in Landwirtschaft und Ernährung zu erhöhen und mehr Transparenz in Armutsbekämpfungsmaßnahmen zu schaffen. Rund 8 Millionen Menschen unterstützen die überparteiliche Arbeit von ONE mit ihrer Stimme.

Mehr Informationen gibt es auf www.one.org und auf Twitter: @ONEDeutschland

Pressekontakt:
Scherwin Saedi
, 030/319 891 578, 0152/0377 14 29; [email protected]
Karoline Lerche, 030/319 891 576 ; 0173/249 00 94; [email protected]