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Vor Frühjahrstagung: ONE fordert Reform der Weltbank 

  • Exo-Kreischer: “Im jetzigen Zustand kann die Weltbank ihrer Aufgabe nicht gerecht werden, Armut in der Welt effektiv zu bekämpfen”
  • Reformvorschläge der G20-Expert*innen-Kommission würde bis zu einer Billion US-Dollar freisetzen

Berlin, 06. April 2023. Am kommenden Montag beginnt die alljährlichen Frühjahrstagung vom Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington D.C. Eine Gruppe von Expert*innen hatte im Auftrag der G20-Staaten Vorschläge erarbeitet, welche Reformen die Weltbank angehen muss, um effizienter zu arbeiten und ihrem Kerngeschäft, der Bekämpfung von Armut in der Welt, besser nachzukommen. Die Entwicklungsorganisation ONE ruft die Weltbank und ihre Anteilseigner auf, die Vorschläge des Expert*innen-Komitees zeitnah und ohne Wenn und Aber umzusetzen. Mit den Reformen können dringend notwendige Mittel freigesetzt werden, um die Bekämpfung globaler Krisen zu finanzieren. 

Stephan Exo-Kreischer, Direktor von ONE Deutschland, sagt: „Die Weltbank wird bald 80 Jahre alt – und das merkt man ihr leider an. Sie ist ausgestattet mit den Werkzeugen des 20. Jahrhunderts und soll damit die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts bewältigen. Das kann nicht funktionieren. Sie hat derzeit nicht genug Spielraum, um ihr Kernmandat, die Bekämpfung globaler Armut, zu erfüllen. Ganz zu schweigen von der Bewältigung anderer Herausforderungen wie dem Wiederaufbau der Ukraine, der Bekämpfung der Corona-Pandemie, der gegenwärtigen Hungernotstände oder der Klimakrise. Die Situation ist aber nicht ausweglos. Die G20-Staaten hatten ein Team von Expertinnen und Experten beauftragt, Lösungen zu finden, damit die Weltbank ihre Liquidität erhöhen kann und handlungsfähiger wird. Herausgekommen ist eine Reihe guter Reformvorschläge. Diese Reformvorschläge würden bis zu einer Billion US-Dollar freisetzen, die die Weltbank in Klimaschutz, Armutsbekämpfung, Gesundheit, Bildung und die Schaffung von Arbeitsplätzen investieren kann. Wichtig ist jetzt, dass die Vorschläge nicht verwässert oder nur einige von ihnen umgesetzt werden. Die Reformvorschläge wirken im Konzert – fehlt ein Instrument, können sie nicht ihre volle Wirkung entfalten.”

Insbesondere ruft ONE die Weltbank dazu auf, konkrete Schritte im Rahmen der Kapitaladäquanz-Rahmenvereinbarung (CAF) zu unternehmen, die die G20-Staaten angestoßen haben. Diese Reformen würden es der Bank ermöglichen, ihr bestehendes Kapital zur Erhöhung von Klima- und Entwicklungsfinanzierungen für Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen besser zu nutzen und gleichzeitig ihrem Kernmandat, der globalen Armutsbekämpfung, nachzukommen. Zudem fordert ONE auch Maßnahmen zur Bewältigung der wachsenden Schuldenkrise bei ärmeren Ländern. ONE ruft die Weltbank und andere multilaterale Entwicklungsbanken auf, schnell zu handeln, um eine drohende Finanzkrise zu verhindern.

ONE hat eine übersichtliche Analyse darüber erstellt, wieviel Gelder freigesetzt werden können, wenn die Reformvorschläge umgesetzt werden, die auf dem Tisch liegen: https://bit.ly/WorldBankReform

ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationen auf www.one.org.

Pressekontakt:
Scherwin Saedi: 0152 / 03 77 14 29, [email protected]