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EU-Gipfel: ONE kritisiert Tatenlosigkeit beim Thema Impfstoffverteilung

Lerche: “Dritte Welle in unserem Nachbarkontinent Afrika bereits in vollem Gange”

Berlin, 24. Juni 2021. Heute kamen die EU-Staats- und Regierungsoberhäupter zusammen, um über Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie zu beraten. Die Entwicklungsorganisation ONE kritisiert, dass die EU-Spitzen wieder keinen Plan vorgelegt haben, wie die EU das Ende der Pandemie schneller erreichen kann. Konkret fordert ONE, dass die EU-Mitgliedsstaaten deutlich mehr Impfdosen an ärmere Länder verteilen als bisher zugesagt.

Karoline Lerche, Interims-Direktorin von ONE Deutschland, sagt: “Die EU tritt bei der globalen Corona-Bekämpfung gerade auf der Stelle. Gleichzeitig ist die dritte Welle kurz davor, Afrika zu überrollen. In vielen Ländern sind die Fallzahlen in den letzten Wochen massiv gestiegen. Es fehlen Impfstoffe und uns läuft die Zeit davon. Davon dürfen uns auch der Sommer und die derzeit niedrigen Fallzahlen in Deutschland nicht hinwegtäuschen. Wir haben gesehen, was die Delta-Variante in Indien anrichten konnte, als sie auf eine weitestgehend ungeimpfte Bevölkerung getroffen ist. Wir haben alle Gründe alarmiert zu sein. Um die Delta-Variante zu bremsen und den Menschen zu helfen, die am stärksten von Armut betroffen sind, muss die EU jetzt entschieden handeln und Impfdosen abgeben.”

Beim vergangenen G20-Gesundheitsgipfel hatte die EU sich dazu verpflichtet, 100 Millionen Impfdosen zu verteilen. Das reicht nicht. Um etwas zu bewirken, muss sich die EU-Spitzen bereit erklären, den ärmeren Ländern zusammen mindestens 450 Millionen Impfdosen bis Ende des Jahres zur Verfügung zu stellen. Die USA machen es bereits vor. Zudem fordert ONE, dass die EU sich endlich dazu durchringt, den Patentschutz für Impfstoffe temporär aufzuheben. So kann mittelfristig sichergestellt werden, dass die Produktionskapazitäten für die dringend benötigten Impfstoffe signifikant erhöht werden.

ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationen auf www.one.org/onevotede.

Pressekontakt:
Scherwin Saedi
: 0152 / 03 77 14 29, [email protected]