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Corona: ONE fordert G20-Aktionsplan für ärmste Länder

Schuldenerleichterungen des IWF nicht ausreichend

Berlin, 14. April 2020. Morgen verhandeln die Finanzminister*innen sowie die Zentralbankpräsident*innen der G20-Staaten über einen gemeinsamen Aktionsplan, um die negativen Folgen der Corona-Pandemie für die Weltwirtschaft einzudämmen. Die Entwicklungsorganisation ONE fordert, dass dieser Plan auch die Länder unterstützt, die am stärksten von Armut betroffen sind. Diese Pläne müssen deutlich über die Schuldenerleichterungen hinausgehen, die der Internationale Währungsfonds (IWF) kürzlich verkündete.

Stephan Exo-Kreischer, Deutschland-Direktor von ONE, sagt: „Die G20-Länder haben zugesagt, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Folgen der Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen. Wir nehmen sie beim Wort. Länder, die es nicht aus eigener Kraft schaffen, die Krise zu bewältigen, benötigen besondere Unterstützung. Wir dürfen vor allem Afrika nicht im Stich lassen.“

Um die globale Corona-Krise zu bewältigen, fordert ONE die G20 auf, einen Aktionsplan für die ärmsten Länder zu beschließen. Dieser muss drei Kernelemente enthalten:

  1. Konjunkturprogramm für Afrika:
    Afrika benötigt ein Konjunkturpaket in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar. Zusätzlich zu den vom IWF verkündeten Schuldenerleichterungen für 25 Entwicklungsländer sollten allen afrikanischen Ländern für den Rest des Jahres 2020 und für 2021 Schuldenerleichterungen zugestanden werden. Dies hilft den betroffenen Ländern, die heimische Wirtschaft zu stützen und sichert laut der UN-Wirtschaftskommission für Afrika rund 30 Millionen Arbeitsplätze. Darüber hinaus können sie diese Mittel nutzen, um die unmittelbare Gesundheitsversorgung auf dem Kontinent zu finanzieren.
  2. Medizinische Versorgung für Afrika:
    Die G20 sollten zusammen acht Milliarden US-Dollar für die Forschung, Entwicklung und Bereitstellung eines Corona-Impfstoffs mobilisieren. Dieser Impfstoff muss in einem zweiten Schritt auch Ländern mit schwachen Gesundheitssystemen zugänglich gemacht werden. Zudem sollten sich die G20 zum Abbau von Zöllen und Steuerbarrieren für dringend benötigte medizinische Güter verpflichten.
  3. Humanitäre Hilfe:
    Die G20 sollten den ‚Global Humanitarian Response Plan‘ der Vereinten Nationen mit zwei Milliarden US-Dollar unterstützen. Damit soll sichergestellt werden, dass das Virus überall bekämpft wird und jeder Mensch die nötige Unterstützung erhält.

Informationen für Journalist*innen:

ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationen auf www.one.org.

Pressekontakt:
Scherwin Saedi:
0152 037 71 429, [email protected]