Marburg: ONE ruft BioNTech auf, Ernst zu machen bei Impfstoffproduktion in Afrika
Exo-Kreischer: “Wir brauchen keine PR-Events im Kampf gegen die Pandemie, sondern Transfer von Technologie und Know-How”
Marburg, 15. Februar 2022. Morgen wird das deutsche Pharmaunternehmen BioNTech im Beisein der Staatschefs aus Ghana (Nana Akufo-Addo), Senegal (Macky Sall) und Ruanda (Paul Kagame) verkünden, künftig in diesen Ländern seinen Corona-Impfstoff zu produzieren sowie in Südafrika seine bisherige Produktion auszubauen. Die Entwicklungsorganisation ONE ruft den deutschen Hersteller auf, zügig mit der Produktion von mRNA-Impfstoffen in Afrika zu beginnen, um die Pandemie auch dort zu bekämpfen.
Stephan Exo-Kreischer, Direktor von ONE Deutschland: “Wir werden diese Pandemie erst beenden, wenn alle Menschen auf der Welt Zugang zu Impfstoffen erhalten. Mit seinem mRNA-Impfstoff ist BioNTech weltweit einer der wenigen Akteure, die in der Lage sind, Corona in die Knie zu zwingen. Was wir in Marburg nicht brauchen, ist eine PR-Show mit schönen Fotos. Uğur Şahin und Özlem Türeci haben die Chance, Historisches zu leisten, indem sie den Anfang vom Ende der Pandemie einleiten. Dafür müssen sie endlich damit beginnen, Technologien und Know-How an die Regionen der Welt weiterzugeben, die noch komplett unterversorgt sind mit Impfstoffen. Das betrifft insbesondere Subsahara-Afrika.”
Afrika wurde bei Impfungen zurückgelassen
Während in Deutschland rund 75 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft sind, sind es in Afrika durchschnittlich elf Prozent. Hierzulande haben bereits über 55 Prozent der Menschen eine Auffrischungsimpfung (Booster-Impfung) bekommen, wohingegen in Ländern wie Tschad oder der Demokratischen Republik Kongo so gut wie niemand gegen Covid-19 geimpft ist. Insgesamt wurden in reichen Ländern etwa 15mal so viele Booster-Impfungen verabreicht wie Erstimpfungen in Afrika. Dort findet lediglich ein Prozent aller weltweit durchgeführten Impfungen statt.
Informationen für Journalist*innen:
- Kundgebung: ONE veranstaltet am 16.02. von 10-12 Uhr eine Kundgebung vor dem Behringwerke-Standort in Görzhausen bei Marburg
- Interviews möglich: Vor Ort steht ONEs ONEs Afrika Exekutiv-Direktor Edwin Ikhuoria für Interviews zur Verfügung.
ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationen auf www.one.org.
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