ONE fordert G7-Staaten auf, endlich Antworten auf die Krisen dieser Welt zu finden
2 neue Analysen von ONE:
- Globale Lebenserwartung sinkt das erste Mal seit 70 Jahren
- 7 Staaten – 7 gebrochene Versprechen: ONE zeigt, welche Zusagen bei bisherigen Gipfeln im Sande verlaufen sind
Berlin, 24. Juni 2022. Am Sonntag beginnt der diesjährige G7-Gipfel auf Schloss Elmau. Die Entwicklungsorganisation ONE fordert die G7-Staaten auf, sich auf konkrete Inhalte und ihre Durchführbarkeit zu konzentrieren. Bisher war die Umsetzung vieler groß angekündigter Initiativen und Vorhaben mehr als enttäuschend, kritisiert ONE in einer Analyse. Zudem weist ONE in einem aktuellen Papier auf eine weitere Studie hin, die aufzeigt, dass die globale Lebenserwartung insbesondere wegen der Corona-Pandemie das erste Mal seit den 1950er Jahren gesunken ist. Auch hier fordert ONE Taten, um die Pandemie und ihre Folgen – auch die wirtschaftlichen – insbesondere in ärmeren Ländern anzugehen.
Stephan Exo-Kreischer, Direktor von ONE Deutschland, sagt: “Die G7 haben ein Glaubwürdigkeitsproblem. Jedes Jahr veranstaltet ein reiches Land einen Hochsicherheitsgipfel, der von hehren Zielen und großen Versprechen geprägt ist. Was am Ende aus diesen Versprechen wird, verfolgen im Zweifel die Wenigsten. Dabei ist das das Entscheidende. Viele Herausforderungen, die die G7 anpacken wollten, bleiben bis heute bestehen. Bei einigen Themen gab es sogar Rückschritte. Ein Beispiel: 2015, beim letzten deutschen G7-Gipfel auf Schloss Elmau, versprachen die Staats- und Regierungsoberhäupter, bis 2030 500 Millionen Menschen aus chronischem Hunger zu befreien. Heute, sieben Jahre später, sind zusätzliche 153 Millionen Menschen unterernährt. Und dabei ist die Preissteigerung von Getreide durch Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine noch nicht berücksichtigt.”
ONE beklagt zudem, dass die Corona-Pandemie zu einer niedrigeren Lebenserwartung in der Welt geführt hat – das erste Mal seit 70 Jahren. Laut einer Studie der Universität von Kalifornien ist die globale Lebenserwartung zwischen 2019 und 2021 um über 1,5 Jahre zurückgegangen. Das betrifft auch wohlhabende Länder wie die USA, Italien, Spanien oder Belgien, die im Schnitt ein halbes Jahr an Lebenserwartung eingebüßt haben. Bei den USA sind es sogar knapp 2,5 Jahre. Der Hauptgrund für den Rückgang ist die Corona-Pandemie. Die Ernährungskrise, der Klimawandel sowie Wirtschaftskrisen drohen diesen Trend zu verschärfen. ONE fordert die G7-Staaten daher auf:
- die gegenwärtige Hungerkrise zu bewältigen und künftige zu verhindern,
- ärmere Länder finanziell zu unterstützen, damit sie mehr in Gesundheit, Bildung und soziale Sicherung investieren können,
- Länder darin zu unterstützen, Corona nachhaltig in den Griff zu bekommen und
- ärmere Länder darin zu unterstützen, mehr in die Bewältigung der Klimakrise zu investieren.
Informationen für Journalist*innen:
- ONEs Kurzbericht zur gesunkenen Lebenserwartung finden Sie hier: https://bit.ly/3ndcTrv
- ONEs Analyse über die gebrochenen Versprechen der G7 finden Sie hier:
- Eine Übersicht über ONEs Forderungen & Aktionen finden Sie hier: https://bit.ly/3OD2fG6
- Bildtermin: Am Samstag um 22 Uhr wird ONE eine Botschaft an die G7 auf die große Olympische Skischanze projizieren
ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationen auf www.one.org.
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