Omikron: G7-Länder müssen sicherstellen, dass alle Menschen auf der Welt so schnell wie möglich Zugang zu Impfstoffen erhalten
Exo-Kreischer: “Wir zahlen die Quittung für Halbherzigkeit – können uns bei Corona keine halben Sachen erlauben.”
Berlin, 29. November 2021. Die G7-Gesundheitsminister*innen beraten heute kurzfristig darüber, wie sie auf das Auftreten der neuen Coronavirus-Variante namens Omikron reagieren sollen. Die Entwicklungsorganisation ONE ruft die G7-Staaten zu deutlich größeren Anstrengungen auf, um die Pandemie zu beenden. Konkret fordert ONE die G7-Staaten auf, mehr zu investieren, mehr und schneller Impfdosen mit ärmeren Ländern zu teilen sowie die Produktionskapazitäten für Impfstoffe signifikant zu erhöhen, notfalls auch mit einer temporären Aufhebung der Patente.
Stephan Exo-Kreischer, Direktor von ONE Deutschland, sagt: “Das Auftreten der Omikron-Variante ist der allerletzte Weckruf für die Weltgemeinschaft. Zu lange haben insbesondere die reichen Länder den weltweiten Kampf gegen Corona nur halbherzig angenommen. Die Quittung dafür bezahlen wir jetzt. Wir können uns keine halben Sachen leisten, wenn wir die Pandemie beenden wollen. Der Schlüssel aus der Pandemie ist die Impfung und die muss überall auf der Welt verfügbar gemacht werden – ohne Wenn und Aber. Die G7-Staaten müssen alles in ihrer Macht Stehende tun, damit sich nicht nur die Menschen in Brüssel und Berlin impfen lassen können, sondern auch die in Brazzaville und Bamako.”
Konkret fordert ONE 3 Dinge von den G7-Staaten:
- Mehr Investitionen
Die G7-Staaten müssen sicherstellen, dass die internationale Impfstoff-Initiative COVAX auch im kommenden Jahr genügend Mittel hat, um ihre wichtige Arbeit erfolgreich fortzusetzen. COVAX setzt sich insbesondere dafür ein, dass ärmere Länder Zugang zu Impfstoffen erhalten. - Impfdosen abgeben
Reiche Länder haben Impfdosen gehortet, ärmere Länder haben kaum Impfdosen erhalten. Bislang wurden in reichen Ländern sechsmal so viele Dritt-Impfungen (Auffrischungsimpfungen) verabreicht wie Erstimpfungen in ärmeren Ländern. Daher müssen die G7-Staaten den ärmeren Ländern dringend Impfdosen abgeben, um die globale Infektionswelle zu bremsen und das Risiko weiterer Mutationen zu minimieren. - Produktionskapazitäten erhöhen
Die Impfstoff-Hersteller kommen mit der Nachfrage nicht hinterher. Die nötigen Auffrischungsimpfungen verschärfen diese Situation noch weiter. Die G7-Staaten müssen ihren Widerstand gegen eine temporäre Aufhebung der Impfstoffpatente aufgeben, damit mehr Hersteller die dringend benötigten Impfstoffe produzieren können. Der sogenannte TRIPS-Waiver ist der überfällige kurzfristige Schritt. Mittelfristig müssen die G7-Staaten auch ärmere Ländern darin unterstützen, mehr Impfstoffe in ihren eigenen Ländern zu produzieren, um unabhängiger von externen Impflieferungen zu werden.
ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationen auf www.one.org.
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