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AU-Gipfel: ONE stellt neuen Landwirtschaftsbericht und Kampagne vor

Kampagne soll helfen, 85 Millionen Afrikaner durch intelligente Investitionen in Landwirtschaft aus der Armut zu befreien

Addis Abeba, 30. Januar 2014. Gemeinsam mit dem nigerianischen Musiker D’banj und zivilgesellschaftlichen Partnerorganisationen stellte ONE während des Gipfels der Afrikanischen Union (AU) einen neuen Landwirtschaftsbericht sowie die Kampagne „Do Agric, It Pays“ vor. Die Kampagne ruft afrikanische Regierungen dazu auf, sich zu verpflichten, 10 Prozent ihres Haushalts transparent und nachvollziehbar in Landwirtschaft zu investieren. Hauptanliegen ist es, afrikanische Staatschefs dazu zu bewegen, bessere Politikansätze zu verfolgen, die Produktivität und Einkommen seigern und helfen, Millionen Afrikaner aus extremer Armut zu befreien. Unterstützt wird die Kampagne unter anderem von den Präsidenten Tansanias und Benins Jakaya Kikwete und Dr. Thomas Yayi Boni sowie von dem ivorischen Fußballer Yaya Touré. Touré ist außerdem Teil des neuen ONE Videos zur Kampagne www.one.org/doagric 

Die AU hat 2014 zum Jahr der Landwirtschaft in Afrika erklärt. ONEs Afrika-Direktorin, Dr. Sipho Moyo sagte: „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um unsere Staats- und Regierungschefs davon zu überzeugen, die Implementierung effektiver Landwirtschaftspolitiken ein gutes Stück voran zu bringen und öffentliche und private Investitionen in die Landwirtschaft zu steigern.“ Sie führte aus: „Von den über 400 Millionen Afrikanern, die in extremer Armut leben, wohnen 70 Prozent in ländlichen Gegenden, die stark von der Landwirtschaft abhängig sind. Landwirtschaftliches Wachstum ist in Sub-Sahara Afrika elf Mal so wirksam bei der Bekämpfung extremer Armut wie Wachstum in anderen Bereichen.“

D’banj sagte: „Es gibt riesige Geschäftsmöglichkeiten in der Landwirtschaft, die Millionen Jobs für Afrikaner schaffen können. Ich will, dass alle Afrikaner wissen, dass Landwirtschaft nicht nur die Grundlage unserer Wirtschaft ist, sondern auch total cool. Ich glaube, dass wir Afrikaner nicht nur uns selbst versorgen können, sondern auch den Rest der Welt – vorausgesetzt, Landwirtschaft erhält die nötige Aufmerksamkeit.“

Yaya Touré fügte hinzu: „Viele afrikanische Staatschefs haben ihren guten Willen bekundet, aber nur wenige haben auch gehandelt: Acht Länder haben ihr Versprechen eingehalten, 10 Prozent des Haushalts für Landwirtschaft aufzuwenden. Daher müssen wir jetzt mehr tun und weiter gehen. Landwirtschaft ist nicht nur wichtig, sie ist lebenswichtig. Landwirtschaft zahlt sich aus!“

Partner und Unterstützer der Kampagne sind die Pan African Farmers Association (PAFO), ActionAid International, Acord International, Oxfam, das East and Southern African Farmers Forum, ROPPA, die Southern African Confederation of Agriculture Unions, die Africa Union Commission, Becho Welisho und die Alliance for Green Revolution in Africa (AGRA).

Bilder und Videomaterial finden Sie hier. http://www.one.org/doagric/media-resource/media-centre/

Neuer Landwirtschaftsbericht von ONE

Der neue Bericht von ONE „Ripe for Change: The Promise of Africa’s Agricultural Transformation” ruft afrikanische Regierungen dazu auf, ein Paket von Maßnahmen zu ergreifen, die auf das existierende „Comprehensive African Agriculture Development Programme“ (CAADP) aufbauen. Durch den Ausbau dieser „landwirtschaftlichen Transformationsagenda“ soll die wirtschaftliche Entwicklung beschleunigt werden.

Den Bericht finden Sie hier: http://www.one.org/doagric/about/ripe-for-change-the-promise-of-africas-agricultural-transformation/

Empfehlungen aus dem Bericht

ONEs Empfehlungen, die in einem langen Konsultationsprozess mit afrikanischen Bauern und Landwirtschaftsorganisationen entwickelt wurden, beinhalten:

  1. Festlegung von zeitlich gebundenen Zusagen, um das Ziel, 10 Prozent des Haushalts für Landwirtschaft aufzuwenden, zu erreichen. Dieses Ziel hatte sich die AU 2003 in Maputo gesetzt. Die Ausgaben müssen transparent und nachvollziehbar sein
  2. Stärkung der Rolle der Frau in der Landwirtschaft
  3. Verbesserung der Landverwaltung und sichere Bodenrechte
  4. Abbau von Hürden für regionalen Handel
  5. Steigerung der Ausgaben für angewandte Forschung auf mindestens 1 Prozent des Bruttonationaleinkommens und Ausbau von Beratungsdienstleistungen und unterstützender Infrastruktur
  6. Integration von Nachhaltigkeit und Klimaanpassung in nationale Landwirtschaftsstrategien
  7. Priorität auf Reduktion von Nachernteverlusten in nationalen Landwirtschaftsstrategien
  8. Verstärkte Aufmerksamkeit für den Kampf gegen chronische Mangelernährung in landwirtschaftlichen Sektorstrategien
  9. Förderung einer unterstützenden Umgebung zur Integration von Kleinbauern und für verantwortungsvolle Privatinvestitionen
  10. Beschleunigung der Umsetzung von Landwirtschaftsstrategien, damit Kleinbauern konkrete Verbesserungen erreichen

Erfolgsgeschichten

Der Bericht enthält außerdem Erfolgsgeschichten, die durch verstärkte Investitionen in Landwirtschaft und bessere Politik ermöglicht wurden:

In Ghana beispielsweise ist Landwirtschaft der größte Motor für Armutsreduktion. Initiativen wie eine Kreditreform, gezielte Subventionen für Bauern und eine neue Infrastruktur, die private Investitionen fördert, haben dazu beigetragen.

Äthiopien zeigt die Möglichkeiten der Landwirtschaft eindrücklich: Drei Jahrzehnte nach der verheerenden Hungersnot hat das Land seine Getreideproduktion enorm gesteigert und ist führend bei landwirtschaftlichen Innovationen. Die landwirtschaftliche Wachstumsrate liegt seit 2003 bei durchschnittlich 7 Prozent.

In Burkina Faso gibt die Regierung 10 Prozent des Haushalts für Landwirtschaft aus, was sich in Wachstumsraten von durchschnittlich 6 Prozent widerspiegelt. Nach verschiedenen Reformen hat sich die Baumwollproduktion verdreifacht, was zu Exporteinnahmen von 165 Millionen US-Dollar geführt hat und 19 bis 43-prozentige Steigerungen der Haushaltseinkommen nach sich zog.