60 ONE-Jugendbotschafter überreichen Riesen-Umlaufmappe mit über 115.000 Unterschriften an Entwicklungsminister Gerd Müller
Berlin, 12. April 2016. Zum Start des ONE-Jugendbotschafterprogramms 2016 haben heute 60 engagierte junge Menschen aus ganz Deutschland Entwicklungsminister Gerd Müller getroffen. Sie dankten dem Minister für seinen starken Einsatz für die Ärmsten. Gleichzeitig gaben sie zu bedenken, dass es in der aktuellen Flüchtlingssituation kein „Entweder Oder“ geben dürfe. Die wichtige Unterstützung von Flüchtlingen darf nicht zu Lasten der ärmsten Länder gehen. Um dem Minister die breite Unterstützung, welche diese Position in der Öffentlichkeit erfährt, zu zeigen, überreichten die Jugendbotschafter 115.000 Unterschiften für eine entsprechende Petition.
Jugendbotschafterin Kassandra Kate Ramey sagt: „Wir gratulieren dem Minister, dass er für kommendes Jahr viel zusätzliches Geld bekommt. Wir hoffen dass es so kein „Entweder Oder“ gibt und wir neben der Bekämpfung von Fluchtursachen im Nahen Osten auch die ärmsten Länder verstärkt im Kampf gegen extreme Armut, Hunger und vermeidbare Krankheiten unterstützen. Er soll wissen, dass er dafür breite Unterstützung hat.“
Gerd Müller, Bundesentwicklungsminister, sagt: „Wir müssen das eine tun, ohne das andere zu lassen: Wir wären kurzsichtig, würden wir unsere Entwicklungszusammenarbeit jetzt ausschließlich auf die Krisenregion in Nahost konzentrieren. Deswegen verstärken wir nicht nur unser Engagement in und um Syrien, sondern setzen auch unseren Kampf gegen den weltweiten Hunger und Armut unvermindert fort. Denn wer nur auf die Krisen von heute schaut, der riskiert morgen die nächste Krise.“
Tobias Kahler, Deutschlanddirektor von ONE, sagt: Um Globalisierung zu gestalten, muss die deutsche Politik helfen, Probleme dort zu lösen, wo sie existieren. Sie muss Möglichkeiten und Chancen schaffen. 2016 bietet gleich zwei große internationale Momente, die Strukturen stärken und Millionen Menschen in den ärmsten Ländern Perspektiven geben: Die Geberkonferenz des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria sowie der zweite Gipfel Nutrition for Growth, der die Bekämpfung von Mangelernährung auf die Agenda setzt. Die Jugendbotschafter wollen Politik und Öffentlichkeit auf die Bedeutung dieser Momente aufmerksam machen. Gleichzeitig fordern sie, dass Deutschland auch in der aktuellen Flüchtlingssituation seinen internationalen Versprechen an die Ärmsten nachkommt.“
Die Jugendbotschafter wollen Entscheidungsträger im Haushaltsverfahren unterstützen, mit starken Argumenten für eine wirksame Entwicklungszusammenarbeit einzutreten. Zu diesem Zweck übergeben sie klassische Umlaufmappen mit Argumenten, Pfefferminzbonbons „für einen langen Atem“ bei den Verhandlungen, Traubenzucker und einen Notizblock.
Im Laufe des Tages werden die ONE-Jugendbotschafter u.a. noch die Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dagmar Wöhrl (CSU), und die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt treffen.
Jedes Jahr kommen die amtierenden ONE-Jugendbotschafter zum Start des Programms in Berlin für einige Tage zusammen. Dort lernen sie sich kennen, bekommen in Workshops Fachwissen zu Lobby-, Kampagnen- und Medienarbeit vermittelt und treffen entwicklungspolitisch aktive Politiker.