Nachdem in Deutschland traditionell die Geschenke schon am Abend des 24. Dezembers verteilt werden, wollen wir nun schauen, wie in verschiedenen Ländern Afrikas Weihnachten gefeiert wird und welche Besonderheiten es gibt. Christen gibt es auf dem Kontinent bereits seit der Mitte des ersten Jahrhunderts, heute sind es etwa 350 Millionen. Sie hatten also viel Zeit, ihre ganz eigenen Weihnachtstraditionen zu entwickeln – von Festessen im Freien bis hin zu Maskenspielen. Hier gibt’s einen kleinen Überblick über einige der ziemlich coolen Bräuche:
Äthiopien
Wenn du Weihnachten dieses Jahr in Äthiopien feierst, musst du wohl etwas länger warten als bis zum 24. Dezember: Hier richten sich die meisten Menschen nämlich nach dem Julianischen Kalender und feiern das Weihnachtsfest erst am 7. Januar. Die äthiopischen Feiertage beginnen mit dem traditionellen Ganna, einem Fastentag, gefolgt von Gottesdiensten und einem Festmahl, bei dem es oft Eintopf, Gemüse und Sauerteigbrot gibt. Die meisten Freunde und Familien kommen nicht zusammen, um Geschenke auszutauschen. Stattdessen wird gespielt, Sport getrieben und der Festtag genossen, bevor es wieder an die Arbeit geht.
Ghana
Weihnachten in Ghana ist eine wohlverdiente Pause nach der Kakaoernte und beginnt bereits am 1. Dezember. Familien dekorieren ihre Häuser und Wohnviertel wie bei uns mit Lampen, Kerzen und funkelndem Schmuck. Für die meisten Ghanaer ist das jedoch nur der Anfang. Ihren Höhepunkt erreichen die Feierlichkeiten am Weihnachtstag: Zuerst gibt es ein Festessen mit der Familie – normalerweise mit Ziegenfleisch, Gemüse und einer Soße –, anschließend wird ein Gottesdienst mit der gesamten Nachbarschaft gefeiert gefolgt von einem farbenfrohen Festumzug. Mehr über Weihnachten in Ghana findest du auf der Website von Rev. Peter Adotey.
Liberia
Von wegen Weihnachtsmann! In Liberia sieht man stattdessen den alten Mann Bayka, den „Teufel“ der Region. Statt Geschenke zu bringen läuft er am Weihnachtstag auf den Straßen hin und her, um welche zu bekommen! Und statt des typischen Grußes „Frohe Weihnachten“ hört man die Liberianer „Meine Weihnachten für dich“ sagen. Das bedeutet soviel wie „Bitte schenke mir was Schönes zu Weihnachten“.
Demokratische Republik Kongo
Heiligabend ist hier besonders wichtig. In den Kirchen finden große Musicals (manche Kirchen haben mindestens fünf oder sechs Chöre) und Krippenspiele statt. Die Krippenspiele gehen bereits am frühen Abend los und dauern sehr lange, da sie mit der Schöpfungsgeschichte und dem Garten Eden anfangen und mit der Geschichte über König Herodes, der neugeborene Jungen töten lässt, enden. Am 1. Weihnachtsfeiertag versuchen die meisten Familien, eine bessere Mahlzeit als gewöhnlich aufzutischen. Wenn sie es sich leisten können, gibt es Fleisch (normalerweise Hühnchen oder Schwein). Den Rest des Tages verbringen Nigerianer ganz in Ruhe und holen nach dem langen und belebten Heiligabend Schlaf nach. Mehr Infos über Weihnachten im Kongo gibt’s hier und hier.
Nigeria
ONE-Unterstützerin Ola Ope schreibt: „In Nigeria glauben wir an unsere eigene Version vom Weihnachtsmann und zünden knockouts und banga an, das ist wie Feuerwerk. Wir geben dann all das Geld aus, das wir haben, kochen und teilen das Essen mit den Nachbarn.“
Westafrika
Andere Regionen in Westafrika haben auch ziemlich coole Traditionen. In Sierra Leone und in vielen Teilen Gambias beispielsweise feiern die Menschen Masken-Partys und tragen die Feierlichkeiten in das ganze Dorf oder die Stadt. So lassen sie nicht nur die Glaubensgemeinschaft am Geist von Weihnachten teilhaben. Da es genauso ein soziales wie auch ein religiöses Fest ist, bringt Weihnachten Freunde und Familien zusammen, um gemeinsam zu essen, zu spielen und sich zu beschenken.
Wir sind uns sicher, es gibt noch viel mehr Arten Weihnachten zu feiern, denn schließlich ist jedes Land anders. Welche Weihnachtstraditionen kennst du? Welche ist deine liebste? Hinterlasse hier einen Kommentar!