1. Startseite
  2. Neuigkeiten
  3. Aktivismus in der Pandemie – ein Wegweiser der ONE-Jugendbotschafter*innen

Aktivismus in der Pandemie – ein Wegweiser der ONE-Jugendbotschafter*innen

Aktivist*innen sieht man normalerweise auf der Straße. An Infoständen, bei Demos oder in Gesprächen mit Entscheidungsträger*innen. Doch auch „Social Distancing“ während der Corona-Pandemie konnte wahre Aktivist*innen nicht davon abhalten sich einzumischen. Denn auch von zuhause aus gibt es wunderbare Möglichkeiten die Welt zu verändern. Unsere Jugendbotschafter*innen aus ganz Europa haben ihre besten Ideen für soziales Engagement in den eigenen vier Wänden der letzten Wochen mit uns geteilt.

Anne, Jugendbotschafterin in Deutschland

Insbesondere in diesen Krisenzeiten müssen wir über den Tellerrand schauen, um eine globale Antwort auf diese Krise geben zu können. Wissen ist Macht. Deshalb teile ich die täglich neuen Entwicklungen zu COVID-19 in Afrika über die sozialen Medien.

Anne

Über FaceTime spreche ich mit meinen Freund*innen über eine Europa-Afrika-Partnerschaft, die dazu beitragen kann, auf bestehende Maßnahmen der Virus-Abwehr aufzubauen. Wir können etwas bewegen, indem wir mit anderen über Gerechtigkeit sprechen und darüber, warum Globale Gesundheit so wichtig ist.

Oyinkansola, Jugendbotschafterin in Brüssel

Wir befinden uns in herausfordernden Zeiten und zum ersten Mal seit vielen Jahren ist die soziale Ordnung tief in Frage gestellt worden. Das ermöglicht neue Einsichten! Denn COVID-19 unterscheidet nicht auf Grund von Herkunft, Nationalität oder Wohlstand. Wir alle sitzen im gleichen Boot.

Soziale Medien sind für mich ein mächtiges Werkzeug. Mein meistgenutzter Hashtag ist dort #StaySafe. Über Instagram kläre ich Menschen auf.

Ich habe es mir auch zur Aufgabe gemacht, WhatsApp-Sprachnachrichten in einfacher Sprache aufzunehmen. Damit möchte ich mit Menschen in Nigeria in Kontakt treten, die teilweise noch der Meinung sind, dass COVID-19 nur Regierungspropaganda ist, um die Menschen im Hinblick auf die kommenden Wahlen zu beeinflussen. Dazu musste ich mich erstmal in viele Themen einlesen. Das aufschlussreichste darunter: Wie Nigeria Ebola besiegt hat.

Ich habe auch bei der Sensibilisierung für eine Kampagne unter dem Motto #1For1With5k geholfen. Die Kampagne möchte, indigenen Frauen helfen, die von den Ausgangssperren in drei Gemeinden in Lagos, Nigeria, betroffen sind. Darüber hinaus habe ich meine Follower*innen ermutigt über meine Instagram Story zu spenden.

Alexis, Jugendbotschafterin in Irland

Wir haben das Glück, in einer Zeit zu leben, in der wir selbst bei einem Shutdown nicht still sein müssen. Es gibt so viele verblüffende Möglichkeiten, sich einzubringen und aktiv zu werden, selbst vom Sofa aus.

Ich habe an Online-Meetings, -Konferenzen und -Vorträgen teilgenommen, Petitionen unterzeichnet, mich an Online-Kampagnen beteiligt und ehrenamtlich für eine NGO gearbeitet, der ich bei ihrer Online-Arbeit geholfen habe. Es ist so einfach, all diese Dinge genau jetzt zu tun.

Ich glaube aber auch, dass diese Zeit die perfekte Gelegenheit ist, um innezuhalten und neue Energie zu tanken. Aktivist*in zu sein, kann emotional, geistig und sogar körperlich anstrengend sein. Sich um die eigene psychische Gesundheit zu kümmern, insbesondere während einer globalen Pandemie, wenn die Ängste und Befürchtungen groß sind, ist auch eine Form des Aktivismus. Denn wenn du nicht in bester Form bist, kannst du auch nicht dein Bestes geben. Also pass bitte auf dich und auf die Menschen in deinem Umfeld auf und nutz diese Zeit, um nicht nur das zu tun, was du willst, sondern auch, was du brauchst.

Anna, Jugendbotschafterin in Italien

Du kannst, genau wie ich, deine Lese-Wunschliste abarbeiten: Von der Autobiografie der Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad bis zur fiktiven Welt von The Handmaid’s Tale, enthält jedes dieser Bücher eine nützliche Lektion über die Bedeutung des Aktivismus in jeder Gesellschaft. Du kannst einen Blog starten, über die Dinge, die dir am Herzen liegen, oder eine von ONEs Petitionen unterschreiben, genauso, wie meine Freund*innen und ich.

Anna

Du kannst dich auch in deiner Stadt nützlich machen. Das italienische Rote Kreuz hat zum Beispiel eine Kampagne für temporäre Freiwillige gestartet, die die Möglichkeit bietet, bei der Verteilung von Medikamenten und Lebensmitteln an Bedürftige zu helfen.

Du kannst auch einfach auf deine Freund*innen, Nachbar*innen oder Großeltern zugehen, sobald sie sich oder du dich alleine fühlst. Physische Distanzierung ist wichtig, aber psychische Gesundheit ist es auch!

Vanessa, Jugendbotschafterin in Frankreich

Wir befinden uns in einer ernsten Krise. Deshalb müssen wir weiter für den gleichberechtigten Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung kämpfen. Auf der ganzen Welt. Selbst wenn wir zu Hause bleiben.

Dies ist der richtige Zeitpunkt, daran zu erinnern, dass Impfungen Leben retten. Deshalb müssen wir die Gavi-Kampagne weiterhin in den sozialen Medien verbreiten und das Bewusstsein für diese Themen schärfen.

Die Quarantäne gibt uns Zeit zu lesen, zu lernen und wichtige Themen im Zusammenhang mit Globaler Gesundheit zu teilen. Ein*e Aktivist*in während dieser Pandemie zu sein bedeutet aber auch, lokale oder nationale Initiativen zu unterstützen, die den Menschen helfen: Jeden Tag medizinisches Fachpersonal zu feiern, Facebook-Gruppen zu gründen, um den Gemeinschaftssinn in der Nachbarschaft zu fördern oder Lebensmittelspenden in der direkten Umgebung zu unterstützen.

Als Lehrerin unterrichte ich freiwillig die Kinder von medizinischen Fachkräften, damit ihre Eltern weiterarbeiten können, auch wenn die Schulen geschlossen sind.

Thijs, Jugendbotschafter in den Niederlanden

Um andere Aktivistinnen und Aktivisten in diesen harten Zeiten zu inspirieren, habe ich einige persönliche Beispiele dafür, wie ich meinen Aktivismus komfortabel aus meinem eigenen Bett fortsetze:

Ich informiere meine Familie über ONE. Ich kann verstehen, dass es vielleicht nicht ideal ist, mit dem kleinen Geschwisterchen oder den Eltern zu Hause eingesperrt zu sein, aber, wenn ihr könnt, nutzt die Zeit mit eurer Familie.

Ich habe meinen Eltern zum Beispiel von den senegalesischen Aktivistinnen erzählt, welche die Gesetze über sexuelle Übergriffe im Land verändert haben. Ich informiere mich selbst. Sich zu informieren ist eins der wichtigsten Dinge, die man als Aktivist*in tun kann. Ich habe über den Umgang mit dem Ebola-Ausbruch im Kongo gelesen. Ein ONE-Aktivist zu sein bedeutet auch, sich für das Ende vermeidbarer Krankheiten einzusetzen. Also hilf mit, das Coronavirus zu beenden, und wasch deine Hände.

Aktivismus in diesen Krisenzeiten kann hart sein, aber es ist immer wichtig, extreme Armut und vermeidbare Krankheiten zu bekämpfen. Also mach weiter so und tu alles, was von zuhause aus möglich ist.

Kate, Jugendbotschafterin in Großbritannien

Als jemand aus der Risikogruppe für COVID-19, kenne ich die zunehmende Angst, die sich in den letzten Monaten aufgebaut hat, nur zu gut. Ich habe die Gelegenheit der Selbstisolierung genutzt, um mich mit den Abgeordneten aus meinem Heimatort, dem Direktor der Universität sowie mit anderen Personen in meiner Umgebung in Verbindung zu setzen. Ich spreche mit ihnen über ihre derzeitigen Gedanken und Maßnahmen zur Unterstützung von Menschen in systemrelevanten Berufen und Risikogruppen.

Aber mein Hauptaugenmerk für ONE ist im Moment der Blick in die Zukunft! Die Planung von Aktionen, um viele junge Menschen zu erreichen. Wie Vorträge in der örtlichen Grundschule und Veranstaltungen für Studierende. Irgendwann werden wir uns wieder treffen können und das gibt mir Hoffnung. Ich habe viel mehr Zeit zur Verfügung, um zu planen und zu planen und zu planen und zu planen, um wirklich sofort loszulegen, sobald das wieder möglich ist.

Du siehst, sich von zuhause aus zu engagieren ist sehr gut möglich! Nimm dir ein Beispiel an unseren jungen Aktivist*innen. Werde selbst als Couch-Aktivist*in aktiv und bleibe gesund.