„Das Gewissen der Weltpolitik – das sind wir“ – so heißt es in dem von uns Jugendbotschafter*innen verfassten Manifest für die Bundestagswahl 2021. Ein ziemlich hoher Anspruch, den wir uns da gestellt haben. Darum müssen wir dringend die Frage beantworten: Wie ist es uns denn nun möglich, das Gewissen bestmöglich wirken zu lassen? Nun, das können wir nicht im Alleingang, sondern nur mit den Stimmen möglichst vieler Mitmenschen. Darum haben wir uns im August auf den Weg in zwei deutsche Städte gemacht, um als Gewissen Wünsche und Anregungen an die kommende Bundesregierung zu sammeln.
Auf Worte Taten folgen lassen
Der Wahlkreis rund um Potsdam wird kurz vor der Bundestagswahl wohl noch einige Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Neben Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock, die bereits seit 2013 den Wahlkreis im Parlament vertritt, tritt in diesem Jahr auch SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz als Direktkandidat für die Region an. Ideale Voraussetzungen also für uns, um genau dort Wünsche an die nächste Regierung zu sammeln.
Gesagt, getan: Nach einem ersten Kaffee ging es schließlich am 11. August – trotz Bahnstreik – vom Berliner Büro aus los Richtung Potsdam. Dort angekommen dauerte es nicht lange, bis erste Wünsche aufgeschrieben und an unserer Wunschleine befestigt wurden. Die Wünsche der Potsdamer*innen bezogen sich keineswegs nur auf entwicklungspolitische Aspekte, wie die Förderung von globaler Bildungsgerechtigkeit, sondern auch um Themen wie beispielsweise die Rentensicherung in Deutschland.
Vollgepackt mit den Anregungen der Passant*innen war das nächste Ziel das Wahlkreisbüro von Annalena Baerbock. Dort hatten wir die Möglichkeit, den vollgepackten Umschlag mit Postkarten adressiert an die Grüne-Spitzenkandidatin an ihren Büroleiter zu übergeben. Nur kurze Zeit später ging es für uns weiter zur Parteizentrale der Brandenburger SPD. Auch dort wurde unser Wunsch-Umschlag freudig entgegengenommen, mit dem Versprechen sie dem Spitzenkandidaten weiterzuleiten.
Runde 2 in Aachen
Der nun noch verbleibende Kanzlerkandidat, CDU-Chef Armin Laschet hat keinen offiziellen Wahlkreis, sondern kandidiert über die Landesliste. Daher haben wir uns dazu entschieden, am 26. August in seiner Heimatstadt Aachen vorbeizuschauen, um die Wünsche der Aachener*innen an eine mögliche CDU-geführte Bundesregierung zu sammeln. Auch hier bot sich eine weite Spannbreite an Wünschen dar. Vom Ausbau lokaler Spielplätze bis zur Förderung des globalen Impfprogramms war alles dabei. Am Ende des Tages wurden wir schließlich vom CDU-Kreisgeschäftsführer und der Vorsitzenden der örtlichen Jungen Union empfangen. Mit der Unterschrift unseres „Artikel ONE“ von CDU-Direktkandidat Rudolf Henke hatten die beiden sogar noch eine kleine Überraschung für uns im Gepäck.
Was folgt nun für die Zukunft?
Die Postkarten-Aktionen waren ein voller Erfolg und haben glaubhaft demonstriert, dass uns Taten wichtiger sind als nur leere Worte. Für mich persönlich hat sich im Gespräch mit den Leuten vor Ort ein spannender Vergleich zweier deutscher Städte dargeboten. Trotz ihrer geographischen und zum Teil auch politischen Unterschiede haben sowohl die Potsdamer*innen als auch die Aachener*innen verstanden, dass sich die kommende Regierung für eine stärkere Entwicklungszusammenarbeit im Rahmen der Agenda 2030 einsetzen muss.