Auf dem Facebook-Account von Carolin Kebekus kamen Mitte Juni im Rahmen unserer Aktion #PassTheMic eine deutsche und eine afrikanische Expertin zu Wort. Diese Möglichkeit haben sie genutzt, um zu erklären welche Einschränkungen Corona weltweit nach sich zieht und wie insbesondere Menschen in ärmeren Ländern davon betroffen sind.
Die Expertinnen
Den Anfang machte Prof. Dr. med. Marylyn Addo. Sie ist Oberärztin und Leiterin der Sektion Infektiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und forscht dort derzeit an einem Corona-Impfstoff. Bei der Übernahme hat sie die Zuschauer*innen über den aktuellen Stand der Impfstoffentwicklung informiert.
Naomi Tulay-Solanke aus Liberia ist Gründerin und Direktorin der Community Health Initiative (CHI). Die Organisation stellt wiederverwendbare und erschwingliche Hygieneprodukte für Frauen und Mädchen bereit. Naomi berichtet von der Situation in Liberia, wo insbesondere Frauen und Mädchen stark von den Lockdown-Maßnahmen betroffen sind.
Carolin Kebekus hatte verschiedene Gründe, ihren Account an diese beiden Expertinnen zu übergeben. Sie sagt: Corona betrifft uns alle.
Und damit meine ich auch wirklich jeden – weltweit. Niemand ist sicher, wenn nicht alle geschützt sind. Deswegen müssen wir das Problem auch weltweit angehen und nicht nur unser eigenes Süppchen kochen.
Deshalb legte sie auf Social Media eine Sendepause ein und überließ denjenigen ihren Account, die gerade jetzt gehört werden sollten: “Die Expertinnen und Experten, auf die es ankommt, wenn wir Corona hinter uns lassen wollen.“
Naomi Tulay-Solanke
Naomi, die selbst auf Social Media sehr aktiv ist, nutzte die Aktion, um von der Situation in Liberia zu berichten. Ihr Fokus lag auch während der Aktion darauf, warum Corona vor allem für Frauen und Mädchen problematisch ist. Welche Aspekte dazu gehören, könnt ihr im Video sehen.
Sie sagt auch: Wir dürfen niemanden zurücklassen, sonst haben wir keine Chance. Wir müssen Frauen stärken. Immer, aber besonders in einer Krise wie dieser. Wir müssen Corona loswerden, denn es trifft uns alle. Solange nicht alle Menschen in Sicherheit sind, ist niemand von uns sicher. Wir brauchen eine globale Antwort!
Marylyn Addo
Marylyn erzählt, dass Infektionskrankheiten sie schon immer interessiert haben, weil sie oft so vielschichtig sind. Dabei geht es nicht nur um die rein medizinischen Fragen, sondern auch um die sozialen und politischen Aspekte die bei dem Umgang mit Erkrankungen relevant sind.
Ich wollte Menschen helfen, die kaum Hilfe bekommen, bei neuen Erkrankungen mit anderen Pionierarbeit leisten, auch und vor allem für die Ärmsten auf der Welt.
Sie erzählt uns in dem Video, dass aktuell weltweit zahlreiche Studien und Tests laufen, die die Impfstoffkandidaten gegen Covid-19 auf Wirksamkeit und Sicherheit testen.Bis Ende des Jahres wird es aber vermutlich mindestens noch dauern, bis die ersten Ergebnisse zu einer Schutzwirkung der ersten Impstoffkandidaten vorliegen. Auch wenn sich das langsam anfühlt: So schnell ging es noch nie!
Neben der Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser gehören Impfungen zu den wichtigsten und wirksamsten Präventionsmaßnahmen in der Bekämpfung von Infektionskrankheiten und leisten dadurch einen großen Beitrag zur Verringerung der Sterblichkeitsraten in der Welt.
Am Tag der Übergabe kam Marylyn auch bei Deutschlandfunk Kultur zu Wort. Da erzählt sie, dass sie die Aktion vor allem dafür nutzt, wissenschaftliche Daten und Fakten den „Fake News“ entgegenzustellen.
Dies ist eine globale Pandemie, die eine globale Reaktion erfordert. Ruft gemeinsam mit uns zu Maßnahmen auf, um jeden und jede überall zu schützen. Folgt uns auf Facebook und Twitter um bei #PassTheMic auf dem Laufenden zu bleiben.