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Meine Reise nach Mosambik

Hier schreibt Jugendbotschafterin Amina.

Mein Name ist Amina, ich bin 23 Jahre alt und mittlerweile schon in meinem fünften Jahr Jugendbotschafterin für ONE Deutschland.

Anfang März begleitete ich die globale Impfallianz Gavi nach Maputo, Mosambik. So konnte ich mir vor Ort ein Bild davon machen, welche Arbeit Gavi bei der Mission leistet, Menschen weltweit den Zugang zu Impfstoffen zu ermöglichen. Auf meiner Reise hatte ich viele spannende Begegnungen, die ich gerne mit euch teilen möchte. 

Gespräch mit Arlinda, seit 14 Jahren arbeitet sie im Gesundheitszentrum Xipamanine und ist verantwortlich für die Durchführung von Impfungen. Credit Fotos: Isaac Griberg

Besuch im Krankenhaus

Die Eindrücke, die ich gewinnen durfte waren enorm. In Gesundheitseinrichtungen sprach ich mit Krankenschwestern und Müttern, die ihre Kinder jede Woche zum Wiegen, Messen und natürlich Impfen bringen.

Arlinda, die Verantwortliche für die Impfsitzungen in einer der Einrichtungen, erzählte mir, dass die Sitzungen so lange dauern bis auch der Letzte bzw. die Letzte behandelt sei. Die Wartezeiten seien lang, manch’ einer müsse sich bis zu 5 Stunden gedulden. Arlinda hat in den 14 Jahren, die sie bereits in der städtischen Einrichtung arbeite, viele Fortschritte beobachten können. Trotzdem sehe sie weiterhin Probleme bei der technischen Ausstattung und dem Transport sowie der Lagerung von Impfstoffen. 

Viel Vorbereitung für einen kleinen Pieks

Nie hatte ich mir darüber Gedanken gemacht, was es alles bei Impfstoffen zu beachten gilt.

Wir besuchten das Zentrallager Mosambiks um hier einen Einblick davon zu gewinnen. Lediglich 5 Mitarbeiter nehmen hier die Impfstoffe für das gesamte Land entgegen und koordinieren die Qualitätssicherung sowie die Verteilung. Sie zeigten uns die Kühlräume, die Transporte und erklärten uns, wie die Organisation funktioniere.

Ich traf Mitarbeiter*innen von CHAI (Clinton Health Access Initiative) und lernte viel von ihnen. CHAI ist ein Partner von GAVI und übernimmt die Logistik hinter der Bereitstellung von Impfungen. Besonders wichtig ist, dass Lagerung, Verwaltung und Transport bezahlbar bleiben – so dass insbesondere ärmere Länder davon profitieren können. 

Außerdem lernte ich Mitarbeiter von Zenysis kennen. Von ihnen erfuhr ich viel darüber, wie Gesundheitsdaten digital erfasst und ausgewertet werden können. Dadurch ist ein Überblick möglich, wie viele Menschen bereits geimpft wurden, und ob bestimmte Krankheiten regional gehäuft auftreten. 

Zentrales Kühllager (Photo Credit: Gavi/Isaac Griberg)

Besuch einer mobilen Impfstation auf dem Land

Wir haben uns in Maputo aufgehalten, doch der Rest Mosambiks ist eher ländlich und die Verhältnisse nicht vergleichbar mit denen in der Hauptstadt. Um zumindest einen kleinen Eindruck eben dieser Verhältnisse zu bekommen, haben wir uns auf einen Tagesausflug begeben und eine kleine Provinz am Rande der Stadt besucht. Zweimal haben wir uns verfahren, mussten einen Reifen wechseln und eines der Autos blieb zwischendurch stecken, da half nur schieben. Aber nach 7 Stunden über holprige unbefestigte Straßen, haben wir es geschafft.

Wir erreichten zusammen mit einem Team aus Gesundheitsarbeiter*innen die Provinz Marelane. Geimpft und gewogen wurde unter freiem Himmel. Es lastet ein enormer Druck auf den Krankenschwestern. Eine von ihnen erzählte mir, dass viele den weißen Kittel sehen und denken, sie hätte die Lösungen für so gut wie alle gesundheitlichen Probleme. Auch sind sie für viele nicht nur Krankenschwestern, sondern Seelsorgerinnen, hören sich Probleme an und beruhigen.

Alle Mütter mit denen ich vor Ort sprach waren sich einig: Der Zugang zu Impfungen spielt eine Schlüsselrolle, damit ihre Kinder gesund aufwachsen können. Es gibt keine Gesundheitseinrichtung in der Nähe und das nächste Krankenhaus ist zu Fuß mehr als 5 Stunden entfernt. 

Im Gespräch mit Müttern in der Provinz Marelane(Photo Credit: Gavi/Isaac Griberg)

Niemanden zurücklassen

Bei meiner letzten Etappe, dem Besuch im Gesundheitsministerium, lernte ich noch einige Erfolgsstatistiken, die meinen bisherigen Eindruck bestätigten. Mosambik ist das perfekte Beispiel dafür, dass Gavis Arbeit funktioniert. 80% der Bevölkerung werden bereits geimpft, 80% der Impfungen sind Gavi-finanziert.

Gesundheitsdirektorin Dr. Rosa Marlene ergänzte aus eigener Erfahrung: Sie selbst habe als Ärztin gearbeitet und die heutigen Zustände seien mit denen von vor einigen Jahren nicht zu vergleichen. 

Zufällige Begegnung mit einer Schüler*innen-Gruppe (Photo Credit: Gavi/Isaac Griberg)

Doch noch immer gibt es sogenannte “zero-dose”– Kinder. Kinder, die mit Impfungen bisher überhaupt nicht erreicht werden konnten. Deshalb muss die Arbeit von Gavi weiter gestärkt und ausgebaut werden. Dafür braucht Gavi aber die nötigen finanziellen Mittel. Wir zählen darauf, dass das Entwicklungsministerium die relevante Arbeit Gavis mit einer angemessenen Investition honoriert. Dafür muss Deutschland seinen finanziellen Beitrag für die nächsten fünf Jahre von 600 Millionen Euro auf 700 Millionen Euro erhöhen. 

Mehr Bilder von meiner Reise findet ihr in diesem Video.

 

 

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