Natürlich hören wir immer noch jeden Tag am liebsten U2. Dennoch muss man seinen Ohren auch mal etwas Neues gönnen. Vor einigen Jahren hat unsere Jugendbotschafterin Jenny schon eine Top-Ten Liste empfehlenswerter afrikanischer Musik für euch zusammengestellt. Wir finden, dass es an der Zeit für eine Neuauflage ist. Zugegeben, die Auswahl fiel uns nicht leicht, doch hier ist sie, unsere aktuelle Top Ten.
- Nneka: Sie ist wohl heute noch bekannter als damals. Sie wuchs in Nigeria auf und zog nach ihrem Schulabschluss nach Hamburg. Dort fing sie an zu studieren und bald darauf kam ihre Musikkarriere in Schwung. Mittlerweile werden ihre Songs im Radio und Fernsehen gespielt und sie tourt doch Europa und die USA. Ihre Alben befassen sich oft mit gesellschaftlichen und politischen Themen. Oft sind es persönliche Berührungspunkte mit diesen Themen, die sie in ihren Texten verarbeitet. Sie wurde 2015 bei den MTV African Music Awards nominiert. Schaut einmal auf Spotify oder YouTube bei ihr vorbei – es lohnt sich.
- Freshlyground: Die südafrikanische Popband kennt man vielleicht seit der WM 2010. Diese fand in ihrer Heimat Südafrika statt und war Anlass für ihre Kooperation mit Shakira. Der Song „Waka Waka (This time for Africa)“ wurde zum WM-Song. Die siebenköpfige Band hat sich 2002 in Kapstadt gegründet und besteht aus sieben Musiker*innen. Ihre Wurzeln hat die Band neben Südafrika in Mosambik und Simbabwe. Im März 2018 kommt nun ihr neues Album raus und die ersten Hörproben versprechen sommerliche und entspannte afrikanische Musik. Neben den up-beat Songs, haben Freshlyground aber auch ruhigere Töne zu bieten.
- Fatoumata Diawara: Ihre Eltern sind Malier, geboren ist sie in der Elfenbeinküste und nun lebt sie in Frankreich. Fatoumata Diawara ist nicht nur Musikerin, sondern auch Schauspielerin. Bekannt ist sie aber vor allem durch ihre Musik. Ihre sanfte Stimme hat auch andere Musiker*innen motiviert mit ihr zusammen Songs aufzunehmen. 2012 war sie Teil von 30 Songs/30 Tage, eine Kampagne, die durch das Buch „Die Hälfte des Himmels: Wie Frauen weltweit für eine bessere Zukunft kämpfen“ (orig. Titel: Half the Sky: Turning Oppression into Opportunity for Women Worldwide) angestoßen und multimedial aufgenommen wurde. Ihre Musik ist eher ruhig und wird von ihrer Stimme und sanften Klavier- oder Gitarrenklängen getragen.
- Alsarah: Die ursprünglich aus dem Sudan stammende Sängerin lebt heute in Brooklyn, New York und bezieht ihre Herkunft stark in ihre Musik mit ein. Sie singt mit souliger und kraftvoller Stimme in ihrer Muttersprache Arabisch. Sie bezeichnet ihre Musik selbst als ostafrikanischen Retropop. Traditionelle Töne prägen ihre Songs, was der Musik starke Authentizität verleiht. Bei ihren Auftritten wird sie meistens von der Band The Nubatones begleitet, mit denen sie auch schon mehrere Alben gemeinsam veröffentlichte.
- Amadou und Mariam: Die beiden tourten schon in der USA und sind 2018 wieder in Europa unterwegs. Beide stammen aus Mali und machen schon seit den 70er Jahren zusammen Musik. Sie sind nicht nur Musikpartner, sondern auch verheiratet. Das Album „Welcome to Mali“ wurde 2008 für den Grammy Award für Best Contemporary World Music Album nominiert. Ihre französischsprachige Popmusik klingt nach Gute Laune und Urlaub, also super für eure nächste Fahrt ins Blaue.
- Tinariwen: Der Name bedeutet so etwas wie leerer Raum oder wird auch mit Wüste übersetzt, was auf ihre Heimatregion die Sahara hinweisen könnte. Die Musiker stammen von dem Volk der Tuareg. Das Siedlungsgebiet der Tuareg erstreckt sich über die Sahara und den Sahelgürtel. Jahrhundertelang lebten sie als Nomaden in den heutigen Ländern Mali, Algerien, Libyen, Burkina Faso und Niger. Ihre Herkunft beeinflusste maßgeblich ihre Musik. Traditionelle Instrumente werden mit Pop- und Rockmusikelementen verbunden und machen so den Klang ihrer Musik aus. Ihre Lieder singen sie in Tamaschek und Französisch.
- MHD: Wer gerne mal Hip-Hop hört, sollte sich auf jeden Fall einmal MHD anhören. Mohamed Sylla, so sein richtiger Name, hat guineische und senegalesische Wurzeln. Er lebt heute in Paris und gilt als Vorreiter des Musikgenres „Afro-Trap“, ein Mix aus afrikanischer Musik und Trap. Seine Musik ist eine Mischung aus afrikanischer Party und politischen und gesellschaftlichen Eindrücken. Es lohnt sich auf jeden Fall mal reinzuhören.
- Sona Jorbateh: Die gambisch-britische Sängerin und Komponistin Sona Jorbateh ist die erste Frau die professionell Kora spielt. Traditionell wurde die Kora innerhalb der Familie immer von Vater zu Sohn übertragen. Die Kora ist ein harfenähnliches Saiteninstrument, das vornehmlich in West-Afrika gespielt wird und auch dort seinen Ursprung hat. Der Klang der Kora macht die Musik von Sona Jorbateh so besonders und wird oft durch ihre Band begleitet, die ebenfalls klassische afrikanische Instrumente spielt. Viele ihrer Lieder singt sie in Manding, eine Sprachvarietät aus West-Afrika.
- Lura: Obwohl Lura in Lissabon zur Welt kam, sieht sie sich als Tochter kapverdischer Eltern als kapverdische Sängerin und Komponistin. Sie singt in der kreolischen Sprache der Insel und vereint die Musik der Kapverden wie Morna, Funana und Batuku mit westlichen und anderen afrikanischen Musikelementen.
- Habib Koité: Der aus Mali stammende Musiker, Sänger und Songwriter ist vor allem bekannt durch die Art seine Gitarre zu spielen und die kombinierten Musikstile. Bestimmte Titel greifen vermehrt Elemente aus dem Blues oder Flamenco auf. Sein Gesang klingt sehr entspannt und ruhig. Alle seine Lieder komponiert er selber entweder in Englisch, Französisch oder Bambara, eine Nationalsprache in Mali.
Fehlt jemand? Was oder wen hört ihr am liebsten? Hinterlasst hier einfach einen Kommentar und erzählt uns was auf unserer Liste noch fehlt.