Dies ist ein Gastbeitrag vom Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria.
In der Covid-19-Pandemie erleben wir derzeit alle, wie wichtig funktionierende Gesundheitssysteme sind, will man einer Infektionskrankheit Paroli bieten. Dasselbe gilt natürlich für HIV, TB und Malaria. Deshalb ist die Stärkung von Gesundheitssystemen schon lange ein Kernstück der Arbeit des Globalen Fonds. In Uganda zeigt sich derzeit, dass sich dies auszahlt und Menschenleben rettet.
Während vor einem Jahr das damals noch neuartige Coronavirus über den Globus fegte, waren die Befürchtungen groß, dass die Pandemie den afrikanischen Kontinent verheerend treffen würde. Im März 2020 verzeichnete Uganda seinen ersten Fall. Mittlerweile liegt die Zahl der Infizierten bei 41.237, 338 Menschen starben. Für ein Land mit über 44 Millionen Einwohner*innen sind das verhältnismäßig niedrige Zahlen, die eines zeigen: die Gesundheitsinfrastruktur, in die das ostafrikanische Land mit Unterstützung des Globalen Fonds und anderen Partnern seit Jahren investiert, hat dem Sturm standgehalten.
Um HIV, TB, Malaria und andere Infektionskrankheiten in den Griff zu kriegen, hat man in Uganda über die vergangenen Jahre hinweg Infrastrukturen und (lokale) Kapazitäten aufgebaut, die nun zügig zur Eindämmung von Covid-19 eingesetzt werden konnten. Konkret: In Uganda gibt es inzwischen ein belastbares landesweites Netzwerk von Laboren und Systemen zur Überwachung von Krankheitsausbrüchen und zudem gut ausgebildetes Fachpersonal – darunter über 150 geschulte Epidemiolog*innen, die über das ganze Land verteilt sind. In Kombination war das eine solide Grundlage für die erfolgreiche Umsetzung einer Teststrategie, die bei der Eindämmung jeder Infektionskrankheit die erste Verteidigungslinie ist.
“Uganda hat im Laufe der Jahre sehr starke Partnerschaften aufgebaut, auch mit dem Global Fund, der rechtzeitig zur Stelle war, um unsere Reaktion auf COVID-19 zu unterstützen”, sagt die ugandische Gesundheitsministerin Dr. Jane Ruth Aceng.
Schnelle Hilfe in der Corona-Krise
Gleich zu Beginn der Pandemie stellte der Globale Fonds für seine Partnerländer zügig Mittel bereit. Mit mehr als 50 Millionen US-Dollar wurden Ugandas Covid-19-Maßnahmen gestärkt, weitere 10,5 Millionen US-Dollar standen dem Land durch die flexible Verwendung bereits zugesagter Förderung zur Verfügung. Mithilfe dieser Mittel ist dem Gesundheitsministerium gelungen, die Covid-19-Bekämpfung zu intensivieren, laufende HIV-, TB- und Malaria-Programme an die neue Situation anzupassen und fortzusetzen und das besonders gefährdete Gesundheitspersonal mit Schutzausrüstung zu versorgen.
Zudem lieferte der Globale Fonds bisher insgesamt 338.000 Antigen-Schnelltests und 283.000 PCR-Tests nach Uganda. Letztere erfordern leistungsfähige Labore, in deren Aufbau das Land vorausschauend investiert hat.
Um angesichts steigender Fallzahlen Tests in allen Gemeinden in ganz Uganda zu ermöglichen, setzte man auf die Dezentralisierung der Laborkapazitäten. Auf diese Weise ist es auch gelungen, andere essentielle Gesundheitsleistungen aufrechtzuerhalten.
Was für HIV, TB und Malaria aufgebaut wurde, hilft jetzt gegen Covid-19
Um Wartezeiten zu verkürzen und die grenzüberschreitende Überwachung des Infektionsgeschehens zu verbessern, wurden zudem an wichtigen Punkten entlang der Grenze zu Tansania, Kenia und Südsudan drei COVID-19-Testlabore eingerichtet.
Und auch in weiteren Bereichen hat es sich ausgezahlt, ins Gesundheitssystem zu investieren: So wird das bestehende Transportsystem für Proben anderer Erkrankungen nun auch für COVID-19 verwendet und vorhandene Testsysteme für Tuberkulose, wie GeneXpert, können für COVID-19 eingesetzt werden. Dies ermöglicht außerdem sogenanntes „Multiplexing“, also das gleichzeitige Testen auf mehrere Infektionen. Zur Nachverfolgung von COVID-19 kann Uganda auf das bestehende Datenmanagementsystem zurückgreifen.
Trotz des bislang glimpflichen Verlaufs ist COVID-19 auch in Uganda noch nicht vorbei. „Wir machen uns Sorgen über eine mögliche zweite Welle“, erklärt Dr. Aceng. „Um uns darauf vorzubereiten, brauchen wir mehr Schutzausrüstung, denn die Erfahrungen aus anderen Ländern haben gezeigt, dass die zweite Welle meist aggressiver ist als die erste. Wir brauchen Test-Kits, die jederzeit verfügbar sind, und zwar nicht nur im Zentrum des Landes, sondern überall.”
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