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Côte d’Ivoire: Ein Dorfvorsteher bietet Malaria die Stirn

Dies ist ein Gastbeitrag des Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria.

Krayé Agenor ist der Vorsteher des ivorischen Dorfs Ménékré. Schon im Kindesalter hinterlässt Malaria Spuren in seinem Leben, zu denen über die Jahre weitere hinzukommen werden. Erst als Lehrer, dann als Dorfvorsteher, nutzt er seine Position, um die Eindämmung von Malaria voranzutreiben und so Menschenleben zu retten. Mit dem koordinierten Einsatz von Gesundheitsfachkräften auf Gemeindeebene verzeichnen Krayé und andere ivorische Gemeinden trotz der zusätzlichen Bedrohung durch COVID-19 schließlich deutliche Erfolge.

Eine Kindheit von Malaria geprägt

Schon in Kindstagen zeichnet Malaria Krayé Agenors Leben. Zwei seiner damals schwangeren Tanten starben an der Fieberkrankheit – eine Erinnerung, die sich einbrannte. Zu jener Zeit verstanden Krayé und die anderen Bewohner*innen seines Heimatdorfs Ménékré Malaria noch nicht vollends. Als Kind folgte er daher dem Fluchtinstinkt seines älteren Bruders, um der unbestimmten Bedrohung von Malaria zu entkommen. Doch es zog ihn zurück nach Ménékré, um dort zunächst als Lehrer und später als Dorfvorsteher Verantwortung in der Dorfgemeinschaft zu übernehmen – und sich um ihr Wohlergehen zu kümmern.

Ein Gesundheitshelfer der Gemeinde besucht eine Familie, in der ein kleiner Junge Malaria-Symptome aufweist.

Krayé weiß, dass das Wohlergehen seiner Dorfgemeinschaft auch vom Schutz vor Malaria abhängt. In der Côte d’Ivoire ist Malaria endemisch. Die Bevölkerung lebt in dem ständigen Risiko, daran zu erkranken. Eine besonders akute Bedrohung stellt die von Mücken übertragene Krankheit jedoch für Kinder dar: 2020 starben weltweit 627.000 Menschen an Malaria, davon 96 Prozent in Sub-Sahara Afrika, und 80 Prozent waren Kinder unter fünf Jahren. Schätzungsweise stirbt in jeder Minute ein Kind an Malaria. Krayé bedrückt diese Gefahr für Kinder: „Wenn du siehst, wie ein unschuldiges Kind sein Leben einfach so verliert, ist was falsch“, sagt er. „Der Schmerz ist heftig. Man stellt sich vor, wie sich das Kind entwickelt hätte und die Welt nimmt es dir einfach weg.“

Ein kommunaler Gesundheitshelfer testet ein Kind auf Malaria

Lehrer, Dorfvorsteher, Malariabekämpfer

Schon in seiner Arbeit als Lehrer hat Krayé seine Schüler*innen über die Gefahren von Malaria aufgeklärt und ihnen gezeigt, wie sie sich und ihre Familien schützen können. Nachdem er eines Tages selbst an Malaria erkrankte und dank der schnellen Gesundheitsversorgung außerhalb des Dorfes überlebte, transformierte er in seiner neuen Funktion als Dorfvorsteher die Bekämpfung von Malaria in Ménékré.

Als Krayé 2018 von Gesundheitsfachkräften auf Gemeindeebene hörte, war er direkt überzeugt. „Sie besuchen Familien und gehen von Tür zu Tür, um zu beraten, Eltern aufzuklären und Kinder zu versorgen“, erklärt er. Nachdem er die große Wirkung sah, die schon eine Person mit dieser Arbeit in seinem Dorf erzielte, beauftragte er vier weitere. „Malaria wird nun mit Bildung, dem Einsatz behandelter Moskitonetze und kostenlosen Medikamente eingedämmt“, fasst er die Strategie zusammen.

Krayé Agenor, der Dorfvorsteher von Menekré in der Côte d’Ivoire, zusammen mit Gesundheitsarbeiter*innen.

Gesundheitspersonal gefördert vom Globalen Fonds

Das Gesundheitspersonal auf Gemeindeebene wird vom Globalen Fonds seit Jahren unterstützt. Seit 2007 hat er knapp 500 Millionen US-Dollar in der Côte d‘Ivoire investiert. So konnte er gemeinsam mit den Gemeinden sowie lokalen und internationalen Partnern die Ausbildung und den koordinierten Einsatz von Gesundheitspersonal auf Gemeindeebene fördern: zwischen 2018 und 2021 hat sich die Zahl der Gesundheitsarbeiter*innen landesweit von 5.900 auf 10.000 erhöht. Darüber hinaus stellt der Globale Fonds Diagnose-Tests, Präventiv-Behandlung für Schwangere und Medikamente für an Malaria Erkrankte bereit. Die finanziellen Mittel werden zudem für die Verteilung von Moskitonetzen eingesetzt, darunter die klassischen mit Insektizid behandelten Netze und, in Regionen mit einer hohen Insektizid-Resistenz, Moskitonetze mit einer neuen Technologie. Bei allen Maßnahmen achten der Globale Fonds und seine Partner besonders darauf, Schwangere und Kinder zu erreichen, da diese besonders gefährdet sind.

Moskitonetze sind zentral für den Schutz vor Malaria.

Malaria-Strategie in der Corona-Pandemie

Die Maßnahmen tragen Früchte: In den letzten fünf Jahren hat sich die Zahl der Malaria-Todesfälle in der Côte d’Ivoire halbiert. Jedoch stellt COVID-19 weltweit eine Herausforderung in der Bekämpfung von Malaria dar: die Todesfälle stiegen 2020 um 12 Prozent. Auch die Côte d’Ivoire musste ihre Malaria-Strategie an die neue Pandemie anpassen und schaffte es 2021 mit einer nationalen Verteilungskampagne, trotz COVID-19 96 Prozent der ivorischen Haushalte mit Moskitonetzen zu versorgen. COVID-19 erschwerte zwar die klassische Verteilungsstrategie über zentrale Ausgabestellen, doch dank der kontinuierlich aufgebauten Infrastruktur des dezentral arbeitenden Gesundheitspersonals auf Gemeindeebene konnten die Moskitonetze kontaktarm in die Haushalte gebracht werden.

Auch Krayé zieht ein positives Fazit mit Blick auf die vergangenen Jahre. Seitdem die Gesundheitsarbeiter*innen in seinem Dorf tätig sind, sind die Malaria-Zahlen merklich zurückgegangen. „Ich weiß, dass wir uns auf einem guten Weg befinden, Malaria in diesem Dorf auszurotten. Wir müssen zwar noch einige Schritte gehen, aber Leben wurden gerettet“, fasst er die bemerkenswerte Entwicklung in Ménékré zusammen.

Gesundheitshelfer*innen bieten im Dorf Ménékré Dienste zur Vorbeugung, Untersuchung und Behandlung von Malaria an.

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