Während der Haushaltsverhandlungen im Deutschen Bundestag wird heiß diskutiert. Ein umstrittenes Thema sind die geplanten Kürzungen im Budget des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) für das Jahr 2025. Warum Kürzungen genau der falsche Ansatz sind und eher mehr in den Sektor investiert werden sollte, erfahrt ihr, wenn ihr weiterlest.
Grund 1: Entwicklungszusammenarbeit wirkt!
Zahlreiche erfolgreiche Entwicklungsprojekte zeigen, was Geld wirklich bewirken kann. Mit großartiger Unterstützung, unter anderem durch Deutschland, ist die Zahl der Neuinfektionen mit HIV global seit 2010 um ein Drittel zurückgegangen. Initiativen wie die Impfallianz Gavi und der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria haben beeindruckende Erfolge erzielt. Seit ihrer Gründung hat Gavi mehr als 1 Milliarde Kinder geimpft und der Globale Fonds hat über 58 Millionen Menschenleben gerettet.
Grund 2: Entwicklungszusammenarbeit fördert nachhaltige Stabilität und Sicherheit
Investitionen in Entwicklungszusammenarbeit rentieren sich vor allem langfristig. Entwicklungszusammenarbeit trägt entscheidend zur Stabilisierung von Krisenregionen bei und spielt eine wesentliche Rolle bei der Konfliktprävention und -lösung. Mit Entwicklungszusammenarbeit fördert Deutschland globale Sicherheit, spart langfristig Kosten und rettet Menschenleben. Zudem fördert Internationale Zusammenarbeit den Dialog zwischen Ländern. Dies trägt zu einem friedlicheren und stabileren globalen Umfeld bei, von dem die gesamte Menschheit profitiert.
Grund 3: Entwicklungszusammenarbeit unterstützt Klimaschutz
Entwicklungszusammenarbeit unterstützt unter anderem Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel in Entwicklungsländern. Auch Deutschland ist von den globalen Folgen des Klimawandels betroffen. Helfen wir dabei, in anderen Ländern der Welt zukunftsorientiert zu wirtschafften, reduzieren auch wir unser Risiko für negative Auswirkungen des Klimawandels und sparen uns langfristig enorme Kosten.
Grund 4: Wirtschaftliche Vorteile für Deutschland
Entwicklungsgelder sind zum kleinen Teil Hilfszahlungen und zum größten Teil Kredite im Bereich Wirtschaft, Klima, Gesundheit und Bildung, die oft gut verzinst zurückkommen. Es ist also leicht nachvollziehbar, dass jede Ausgabe, die für globale Gesundheit aufgewendet wird, auch Deutschland zugutekommt. Schließlich steckt in den Investitionen in Entwicklungszusammenarbeit das Potential für wirtschaftliche Vorteile, nicht zuletzt für Deutschland als Exportnation. Stabile und prosperierende Länder sind bessere Handelspartner und bieten neue Märkte für deutsche Unternehmen. Zahlen gefällig? Für jeden investierten US-Dollar in globale Nachhaltigkeit und Resilienz, können zwischen 4-7 US-Dollar eingespart werden. Umso wichtiger ist es, dass das Entwicklungsressort auf Augenhöhe mit anderen Ministerien am Kabinettstisch vertreten ist und eine entscheidende Rolle in der Gestaltung unserer nationalen wie internationalen Politik einnimmt.
Grund 5: Deutschlands internationale Verantwortung
Deutschland nimmt eine führende Rolle in der internationalen Gemeinschaft ein. Dies ist nicht nur wichtig für die eigene politische und wirtschaftliche Entwicklung, sondern wirft durch Deutschlands Vorbildfunktion weite Schatten im Falle eines reduzierten Engagements. Leider hält sich Deutschland nicht immer an internationale Verpflichtungen, wie z.B. an die Ausgabe von 0,7 % des Bruttonationaleinkommens (BNE) für Entwicklungszusammenarbeit. Die ODA-Quote (Official Development Assistance) wird aktuell von Deutschland nicht erreicht und ist seit einigen Jahren auf einem absteigenden Trend. Hält sich Deutschland nicht an diese Regelungen, denen es zugestimmt hat, dient dies als Einfallstor für andere Länder, sodass der globale negative Effekt ausbleibender Zahlungen noch verstärkt wird. Kurzfristige innenpolitische Interessen sollten nicht dazu führen, dass Deutschlands internationaler Ruf leidet und weltweit Unterstützungszahlungen sinken.