Als Jugendbotschafterin kann man sich ehrenamtlich bei ONE engagieren. Gemeinsam mit anderen Aktivist*innen gibt es zahlreiche Möglichkeiten sich für das Ende extremer Armut, Hunger und vermeidbarer Krankheiten zu engagieren. Jugendbotschafterin Milona berichtet von ihren Aktivitäten im Mai.
Dies ist ein Gastbeitrag von ONE-Jugendbotschafterin Milona Goitom aus Frankfurt am Main, die sich seit 2023 ehrenamtlich bei ONE engagiert. Der Mai 2024 war ein Monat voller spannender Erlebnisse, intensiver Diskussionen und inspirierender Begegnungen. Hier ein Rückblick auf Milonas Aktivitäten im Mai.
Als Jugendbotschafterin beim Global Solutions Summit 2024 in Berlin
Bei der internationalen politischen Konferenz Global Solutions Summit 2024 in Berlin haben nicht nur Personen wie Bundeskanzler Olaf Scholz oder EU-Kommissarin Margrethe Vestager teilgenommen, sondern auch zehn ONE-Jugendbotschafter*innen aus ganz Deutschland. Mein Highlight war das Youth Panel, bei dem wir uns mit anderen jungen Change-Makers über unsere Aktivitäten ausgetauscht haben. Besonders beeindruckt haben mich die Diskussionen darüber, warum Unterstützung für Entwicklungszusammenarbeit auch für uns junge Aktivist*innen eine politische Priorität bleiben muss. Wir konnten außerdem mit dem Philanthropen Bill Gates ins Gespräch kommen und ihm die wichtige Frage stellen, warum Investitionen in die globale Gesundheit trotz der vielen globalen Krisen so wichtig sind.
Nach dem Besuch des Summits war für uns Jugendbotschafter*innen klar, dass wir über die Veranstaltung hinaus aktiv bleiben wollen. Als Jugendbotschafter*innen wollen wir über die Erfolge von Entwicklungszusammenarbeit aufklären. Deshalb haben wir am folgenden Tag gemeinsam mit Bill Gates und der TV-Moderatorin Aminata Belli eine Aktion organisiert, bei der wir Poster mit positiven Nachrichten aus dem Bereich der Entwicklungszusammenarbeit plakatiert haben. Dazu gehört, dass die Kindersterblichkeit in den letzten 25 Jahren halbiert hat und die Zahl der HIV-Neuinfektionen seit 2010 global um ein Drittel gesunken ist. Diese Erfolgsgeschichten verdeutlichen, wie sich Investitionen in Entwicklungszusammenarbeit positiv auswirken.
Hier könnt ihr euch weiter informieren: Entwicklungspolitik zeigt Erfolg und Faktencheck: Entwicklungspolitik.
Inspirierende Begegnungen und Interviews
Während des Global Solutions Summits hatte ich die Gelegenheit, viele inspirierende junge Aktivist*innen aus aller Welt kennenzulernen. Drei besonders beeindruckende Persönlichkeiten möchte ich näher vorstellen:
Mathias Charles Yabe aus Ghana
Mathias kam zur Konferenz, um seine Arbeit als junger globaler Change-Maker zu präsentieren. Sein Thema ist die Ernährungssicherheit. Mit Anfang zwanzig hat er das Unternehmen AkoFresh gegründet, das solarbetriebene Kühl- und Konservierungstechniken entwickelt, um Ernteverluste zu reduzieren. Für seinen Aktivismus wurde er sogar als Top-Innovator des Weltwirtschaftsforums ausgezeichnet und hat den Community Prize von Mills Fabrics erhalten. Er erzählte mir von seiner Vision für nachhaltige und faire Lebensmittelsysteme und seinem Plan, die Lebensmittelsicherheit in Ghana zu verbessern. Mathias hat auf dem Global Solutions Summit Kleinbäuerinnen und Kleinbauern vertreten, weil er festgestellt hat, dass diese oft übersehen werden, obwohl sie einen sehr wichtigen Beitrag für Gesellschaften weltweit leisten.
Sophie Daud aus dem Vereinigtem Königreich
Sophie sprach auf dem Panel als Sprecherin über die Notwendigkeit, mehr junge Menschen in internationale Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Sie ist Mitbegründerin der Youth Negotiators Academy und ehemalige Vorsitzende der Youth 7 (Y7). Ihre Arbeit zielt darauf ab, sicherzustellen, dass die Bedürfnisse und Ansichten junger Menschen bei politischen Entscheidungen berücksichtigt werden.
Joana Chemel aus Ghana
Joana ist Jugend- und Unternehmensberaterin in Ghana für das Programm “We Can Work”, das sich für die Inklusion und Unterstützung von Jugendlichen mit Behinderungen einsetzt. Sie ist für den Summit extra nach Berlin gereist, um sich erstens mit anderen Jugendvertreter*innen zu vernetzen und zweitens in den Räumen präsent zu sein, in denen wichtige Entscheidungen und Gespräche stattfinden.
Alle drei sowie die anderen Teilnehmenden des Youth Panel des Global Solutions Summit nahmen teil, weil sie es nicht mehr hinnehmen wollen, dass Entscheidungen für sie getroffen werden. Sie wollen eingebunden werden. Sie wollen, dass ihre Stimme gehört wird.
ONE Vote-Versprechen
Im April startete die ONE Vote-Kampagne zur Europawahl. Sie betont die Notwendigkeit einer fairen Partnerschaft zwischen der EU und Afrika. Im Mai haben wir Jugendbotschafter*innen die Spitzenkandidat*innen für das Europäische Parlament aufgefordert zu versprechen, sich für den Kampf gegen extreme Armut, für Menschenrechte und für eine enge Partnerschaft mit dem afrikanischen Kontinent einzusetzen. Dabei habe ich mit dem deutschen Mitglied des Europäischen Parlaments und Parteivorsitzenden von Die PARTEI, Martin Sonneborn über unsere Verantwortung gesprochen.
Die EU und die Welt stehen vor zahlreichen Herausforderungen wie der Klimakrise und globalen Gesundheitsbedrohungen. Afrika bietet ein enormes Potenzial zur Bewältigung dieser Krisen. Ich bin fest davon überzeugt, dass zukünftige EU-Entscheidungsträger*innen enger mit afrikanischen Ländern zusammenarbeiten müssen, um gerechte Lösungen zu finden.
BMZ-Infostand beim Tag der offenen Tür
Am Tag der offenen Tür des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Bonn habe ich mit anderen Jugendbotschafter*innen einen Infostand organisiert. Wir haben mit den Besucher*innen unter anderem über die Haushaltsverhandlungen der Bundesregierung gesprochen und Unterschriften für unsere Postkartenkampagne gesammelt. Ziel der Kampagne ist es, Stimmen gegen die geplanten Kürzungen der Entwicklungsgelder zu sammeln. Diese Postkarten haben wir an die Bundestagsabgeordneten Friedrich Merz (CDU-Fraktionschef) und Dr. Rolf Mützenich (SPD-Fraktionschef) übergeben.
Ehrenamt bei ONE
Jeden Monat tauschen wir uns bei unserem Stammtisch aus. Im Mai haben wir uns über die Entwicklungen rund um den nächsten Bundeshaushalt informiert und Aktionen geplant, die wir in unseren Regionen durchführen wollen. Darüber wollen wir auch mit Zeitungen, Radios oder Magazinen sprechen, um noch mehr Menschen mit unseren Forderungen zu erreichen. Zu diesem Zweck habe ich Pressemitteilungen an meine regionalen Zeitungen geschickt. Bei all den Aktionen spielt die Medienarbeit auch eine große Rolle, denn so können wir sichergehen, dass unsere Anliegen sich weiterverbreiten können.
Der Mai war also ein ereignisreicher Monat voller Engagement und Aktivismus. Als Jugendbotschafter von ONE Deutschland konnte ich viele wertvolle Erfahrungen sammeln und neue Kontakte knüpfen.
Mein Fazit als ONE-Jugendbotschafterin und meine Message aus diesem Monat an alle Aktivisten*innen da draußen: Niemals aufgeben! Eure Stimme zählt und gemeinsam können wir eine gerechtere Welt schaffen.
