Apps können die Gesellschaft stark beeinflussen und dort eine Veränderung bewirken, wo sie am dringendsten gebraucht wird. In der Vergangenheit war die Entwicklung von technischen Anwendnungen und Apps ein von Männern dominierter Industriezweig. Nun steigen immer mehr Mädchen und Frauen in das Business ein und steuern ihre Innovationen bei.
Wir haben Dir unsere Top 5 Apps zusammengestellt, die von Mädchen entwickelt wurden und das Zeug dazu haben, die Welt zu verändern.
Die ‚Restorers’
2017 machten die „Restorers“ Schlagzeilen mit Ihrer App „I-Cut“. Die App hilft Mädchen, die eine Genitalverstümmelung befürchten müssen, Kontakt zu einer Rettungsstelle aufzunehmen. Zudem können Mädchen, die bereits Opfer dieses Brauchs geworden sind, rechtliche und medizinische Beratung erhalten.
Drei Jahr später geht die Erfolgsgeschichte weiter. Die ‚Restorers’ sind auf der Suche nach Partnern, die ihnen bei der Weiterentwicklung und Markteinführung der App helfen. Unvorstellbar, welchen Einfluss die App auf das Leben von Mädchen und Frauen haben kann, wenn sie erst einmal auf dem Markt ist!
Betelhem Dessie
Als sie neun Jahre alt war, bat Betelhem Dessie ihren Vater um Geld, um ihren Geburtstag zu feiern. Als er Nein sagte, nahm sie die Sache selbst in die Hand und verdiente sich ihr Geburtstagsgeld durch das Bearbeiten von Videos und Installieren von Software.
Jetzt, 20 Jahre später, unterstützt Betelhem die Regierung mit ihren technischen Kenntnissen. Sie entwickelte eine App mit der die äthiopische Regierung Flüsse kartieren kann, um Bewässerungssysteme ausfindig zu machen. Außerdem inspiriert sie die nächste Generation von Mädchen: sie vermittelt Mädchen technische Skills, die Entwicklung von Apps und Websites inbegriffen – durch die Initiative ‚Girls Can Code’.
Sie glaubt daran, dass die Weitergabe ihres Wissens in den kommenden Jahren Großes bewirken wird. „Die junge Generation ist das größte Kapital Afrikas. Wenn wir die junge Generation im Tech-Sektor ausbilden, werden wir etwas für die Ewigkeit schaffen.“
Salissou Hassane Latifa
Salissou Hassane Latifa rettet Leben mit ihrer App ‚Saro’. Sie gibt Menschen, die in einen Unfall verwickelt sind, die Möglichkeit, Kontakt zu medizinischem Personal aufzunehmen. Mit Hilfe der App können Menschen jeden Tag erste Hilfe leisten, während sie auf den Notarzt warten. Zudem ermöglicht der GPS-Tracker der in die App eingebaut ist, dem Notarzt den Unfallort einfacher zu finden.
Salissou Hassane Latifa gewann 2018 den ‚Miss Geek Africa Award’ für ihre lebensrettende Erfindung. Derzeit arbeitet sie daran andere Mädchen in die Informations- und Kommunikationstechnologie einzuführen. Für sie ist es ein Lebenstraum Leuten durch Informations- und Kommunikationstechnologie helfen zu können.
„Ich habe auch begonnen Pharmazie zu studieren, es war immer meine Leidenschaft und mein Traum das Leben der Menschen im Niger mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnologie zu verbessern,“ sagt sie. „Somit entschied ich mich einen Universitätsabschluss in Informations- und Kommunikationstechnologie zu machen, um noch besser zu werden und mein Talent für technologische Innovation im Niger einzusetzen.“
Lisa Michael Jones
Als Lisa Michael Jones 14 Jahr alt war, fiel ihr auf, dass viele Bauern – ihr eigener Großvater eingeschlossen – sich schwer taten große Felder zu bewirtschaften. Mit dem Ziel diese Problem zu lösen, erfand sie ‚SmartShamba’. Die App ermöglicht es den Bauern mit Agrarfachleuten zu kommunizieren, die ihren Rat geben und ihnen dabei helfen, bessere Ernteerträge einzufahren.
„Ich kann meinen Gesellschaft durch Technologie in vielerlei Hinsicht beeinflussen. Dazu braucht es nicht viel Geld, aber gut Ideen.“ sagt sie.
Elizabeth Kperrun
Was als eine Lösung für das schnelle Erzählen afrikanischer Geschichten anfing, wuchs zu einem ganzen Unternehmen heran, das sich der Bildung verschrieben hat. Elizabeth Kperrun startete ihr Business ‚ZenAfri’, eine Lern- und Spiel-App für Kinder in ihrem Heimatdialekt. Diese App lehrt die Kinder Zählen, Lesen, Lebensführung und vieles mehr – und das alles auf eine Weise, die die Kinder mit ihrem Heimatdialekt verbindet.
Elizabeth und ihr Unternehmen ernteten im vergangenen Jahr internationale Aufmerksamkeit. Sie erhielt den ‚Commonwealth International Award’, landete als erste nigerianische Frau auf der Shortlist für den afrikanischen Preis für Ingenieurs-Innovationen und wurde für den ‚Quartz African Innovators’ Preis 2019 nominiert.
Solche Apps sollten nicht die Ausnahme sein, sondern die Norm in der Welt der Technologie. Wenn sichergestellt ist, dass Mädchen und Frauen gleichberechtigten Zugang zum Internet und zu technischer Bildung haben, wird noch mehr Mädchen eine Bühne für Erfindung und Entwicklung von Apps geboten, die die Welt braucht.
Übersetzung von: ONE-Unterstützerin Nina Plaat
Original-Text: Sadof Alexander, Februar 2020