Klimafreundlich nennt man ein Produkt, eine Lebensweise oder auch eine politische Maßnahme, die darauf achtet, dass vergleichsweise wenig Ressourcen und Emissionen verbraucht werden. Diese 4 afrikanischen Länder zeigen, dass das auf nationaler Ebene funktionieren kann. Mit klimafreundlichem Beispiel gehen sie voraus und bekämpfen die Klimakrise.
Die Klimakrise betrifft den gesamten Planeten. Doch der afrikanische Kontinent bekommt die Auswirkungen des Klimawandels am stärksten zu spüren. Der Kontinent ist die am stärksten gefährdetste Region der Welt, obwohl er für nur 2 % der historischen Treibhausgase beigetragen hat. Angesichts der anhaltenden Krise müssen die führenden Politiker*innen weltweit Maßnahmen ergreifen, um eine sichere Zukunft für alle Menschen zu gewährleisten.
1. Ruanda
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Wusstest du, dass es in Ruanda keine Plastiktüten gibt? Richtig, seit 2008 sind Plastiktüten in Ruanda völlig verboten. Wer dabei erwischt wird, wie er Plastiktüten ins Land schmuggelt, muss unter Umständen sogar mit einer Gefängnisstrafe rechnen.
Die Auswirkungen des Verbots sind weitreichend. Das Verbot hat nicht nur dazu beigetragen, dass Ruanda nun als das sauberste Land Afrikas bekannt ist, sondern hat auch der Umwelt erheblich geholfen. Plastikmüll verursacht viele Umweltschäden, wie z. B. Überschwemmungen oder die Beeinträchtigung des Pflanzenwachstums, also keine Plastiktüten heißt weniger Schaden.
2. Marokko
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Marokko hat viele klimafreundliche Maßnahmen ergriffen. Ein Drittel des marokkanischen Stroms wird aus erneuerbaren Energien gewonnen. Denn wie viele afrikanische Länder verfügt Marokko über das Potenzial, in großem Umfang erneuerbare Energien wie Sonnen-, Wind- und Wasserkraft zu erzeugen.
Die klimafreundlichen Entscheidungen Marokkos sind jedoch keine neue Entwicklung. Bereits im Jahr 2009 setzte sich das Land das Ziel, bis 2020 42% aller Energien aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen. Obwohl das Ziel bisher nicht vollständig erreicht worden ist, wurden weitere Schritte in Richtung einer grüneren Umwelt unternommen. Im Jahr 2021 setzte sich das Land das Ziel, bis 2030 52 % seines Stroms aus erneuerbaren Energien zu gewinnen.
3. Mosambik
Mosambik hat ein Programm zur Bekämpfung der Klimakrise auf lokaler Ebene entwickelt. Es heißt Improving Local Climate Resilience in Mozambique (MERCIM), also Verbesserung der lokalen Klimaresilienz in Mosambik. Es soll den lokalen Regierungen dabei helfen, “klimaresistente Basisdienstleistungen für Gemeinden” bereitzustellen und die Entscheidungsfindung auf der Grundlage lokaler Kenntnisse zu verbessern.
Das Programm hat dem Land in diesem Jahr nach dem zweiten Landfall des Cyclone Freddy bereits geholfen. Es trug dazu bei, dass die Kommunalverwaltungen die Naturkatastrophe besser vorhersehen und darauf reagieren konnten, ebenso wie auf andere Strategien und Maßnahmen. Im Vergleich zu früheren Wirbelstürmen scheint die Zahl der Todesopfer und der durch den Wirbelsturm vertriebenen Menschen geringer gewesen zu sein als bei früheren Wirbelstürmen ähnlichen Ausmaßes”, so der UN-Kapitalentwicklungsfonds.
4. Kenia
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Die für 2020 angekündigte Nationale Energieeffizienz- und Energiesparstrategie Kenias ist eine der wichtigsten Antriebe für die grüne Transformation Kenias. Die Verbesserung der Energieeffizienz kann die Lebensqualität erhöhen, und genau das versucht Kenia mit dieser Strategie zu erreichen.
Die Strategie ist als “Fahrplan” konzipiert, der dem Land helfen soll, seine Ziele im Bereich der Energieeffizienz zu erreichen. Zu diesen Zielen gehört die Reduzierung von Treibhausgasemissionen um 30 % bis 2030. Letztendlich wird die Strategie den Bedarf des Landes an fossilen Brennstoffen verringern, die Treibhausgasemissionen reduzieren und die Lebensqualität der Bürger*innen verbessern.