Jedes Jahr verlieren wir eine Fläche fruchtbaren Bodens so groß wie Costa Rica. Die Vereinten Nationen setzen deshalb mit dem Welttag zur Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre diese reelle Bedrohung auf die Agenda. Auswirkungen der Desertifikation – also Wüstenbildung – wie Wassermangel und Landverlust betreffen bis zu 1,5 Mrd. Menschen weltweit. Umso wichtiger, dass der Schutz und Erhalt von Landökosystemen und Biodiversität mit dem Nachhaltigen Entwicklungsziel 15 ‚Leben an Land‘ fest in der Agenda 2030 verankert ist. Nachhaltige Nutzung und die proaktive Wiederherstellung dieser Ökosysteme sind unerlässlich für unsere Zukunft. Denn die Landwirtschaft muss auf lange Sicht gestützt und Menschen vor Flucht, Hunger und Armut bewahrt werden.
By replanting trees, restoring soil, protecting land from over-grazing and modifying our consumption pattern, we can build a sustainable #future • @IFAD President Gilbert F. Houngbo @GHoungbo >> https://t.co/rkIH4aERNq #FoodFeedFibre
1️⃣7️⃣June #DesertificationAndDroughtDay pic.twitter.com/BppVpmWc1c
— UN Convention to Combat Desertification (@UNCCD) June 16, 2020
Wüstenbildung und Dürren sind kein neues Phänomen. Seit Jahrzehnten verlieren Menschen jährlich Tausende Quadratkilometer fruchtbaren Bodens. Jedoch wird es immer mehr zu einem Problem globalen Ausmaßes. Gründe dafür: Auswirkungen des Klimawandels, allerdings auch vielzählige menschliche Aktivitäten wie politische Entscheidungen.
Desertifikation und Armut: Ein Kreislauf
In für Wüstenbildung besonders anfälligen ‚Trockengebieten‘, wie der Sahel-Zone und weiten Teilen Zentralasiens, sind Menschen oft von extremer Armut und Hunger betroffen. In den 50 am wenigsten entwickelten Ländern machen diese Gebiete ganze zwei Drittel der Landfläche aus. Infolgedessen nutzt die Bevölkerung die wenigen zur Verfügung stehenden Ackerflächen besonders intensiv zur Nahrungssicherung. Überweidung und Übernutzung von Böden sowie exzessive Abholzung von Wäldern zur Landgewinnung führen wiederum dazu, dass Bodenflächen veröden oder versalzen. Hier schließt sich der Kreis: Je mehr Land verloren geht, desto intensiver müssen die Restflächen genutzt werden.
Dieser tückische Kreislauf muss durchbrochen werden, um Armut und Hunger bis 2030 zu beenden. Der Welttag zur Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre muss deshalb auch dringend auf Lösungen aufmerksam machen. Klar ist: In den nächsten Jahren müssen Landrückgewinnung und nachhaltigere Landwirtschaftsmethoden ineinandergreifen. Wiederaufforstungsprojekte wie die ‚Great Green Wall‘ der Afrikanischen Union in der Sahel-Zone machen Mut. Innerhalb von wenigen Jahren wurden von Djibouti bis in den Senegal Millionen dürreresistenter Bäume gepflanzt und große Flächen Land zurückgewonnen. Die Initiative hat sich zu einer pan-afrikanischen Bewegung entwickelt. Das Ziel dabei: Bis 2030 eine Fläche von einer Million Quadratkilometer zurückgewinnen, so groß wie ganz Ägypten.
Agenda für eine nachhaltige Zukunft
2020 steht der Welttag im Zeichen eines bestimmten Vorsatzes. Unter dem Motto „Food. Feed. Fibre.“ soll dazu ermutigt werden, nachhaltigere Produktions- und Konsumverhalten zu fördern. Eine große Herausforderung ist die stetig wachsende Weltbevölkerung. Wir können es uns schlicht nicht leisten, wertvolle Nutzböden zu verlieren. Um Armut und Hunger in Zukunft die Stirn bieten zu können, müssen Prioritäten gesetzt werden. Dazu gehört neben dem Einsatz nachhaltigerer Landwirtschaftsmethoden auch die gezielte Förderung von Frauen. Gleichberechtigung birgt für die Landwirtschaft unzählige Potenziale, auch für die Bekämpfung von Desertifikation und Dürre.
Du bist neugierig geworden und möchtest mehr dazu erfahren, was gegen Wüstenbildung und Dürre unternommen wird? Verfolge doch den Fortschritt der Great Green Wall Initiative auf Twitter. 17 Ziele zeigt dir außerdem, wie du selbst dazu beitragen kannst, Ökosysteme zu schützen und dem SDG 15 einen Schritt näher zu kommen.