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Tuberkulose

Gut heilbar – und trotzdem tödlich.

Was ist Tuberkulose?

Tuberkulose (TB) ist nach Covid-19 die zweithöchste Sterberate von allen Infektionskrankheiten weltweit. Schätzungen zufolge erkrankten im Jahr 2020 weltweit 10 Millionen Menschen an TB. Im selben Jahr starben 1,5 Millionen Menschen an ihr. Und das, obwohl die Krankheit als gut behandelbar gilt. Was fehlt? Wie so oft der politische Wille und die finanziellen Mittel.

Wie infiziert man sich mit Tuberkulose?

Tuberkulose wird durch Bakterien ausgelöst. Die Erreger befallen überwiegend die Lunge, können aber auch fast jedes andere Organ betreffen. Bei der Diagnose einer Tuberkulose müssen die Ärzte feststellen, ob der Patient an latenter oder aktiver Tuberkulose erkrankt ist.

Aktive Tuberkulose bedeutet, dass die Infektion auf andere Menschen übertragen werden kann und den Erkrankten krank macht. Diese Art der Infektion kann Wochen oder Jahre nach der Ansteckung mit den Bakterien auftreten. Latente Tuberkulose ist eine Tuberkuloseinfektion, bei der es keine Symptome gibt und die Bakterien inaktiv sind. Diese Art der Tuberkuloseinfektion ist nicht ansteckend. Eine Behandlung ist dennoch wichtig, da sie zu einer aktiven Infektion werden kann.

Tuberkulose wird über die Luft von Mensch zu Mensch übertragen. Da die Krankheit die Lunge befällt, können Tuberkulosekranke husten, spucken oder niesen. Dabei gelangen Aerosole in die Luft und können anschließend von anderen Menschen eingeatmet werden. Tuberkulose ist nicht hochansteckend. Ob es zu einer Ansteckung kommt, hängt unter anderem davon ab, wie lange und intensiv der Kontakt mit Erkrankten war und wie empfänglich die Person für eine Infektion ist.

Interessanter Fakt: Vor der Entdeckung der eigentlichen Ursache der Tuberkulose wurde davon ausgegangen, dass die Krankheit vererbbar ist.

Wie äußert sich eine Tuberkulose?

Symptome der Tuberkulose sind mehr als ein unangenehmer Husten. Je nachdem, ob du an latenter oder aktiver Tuberkulose leidest, können die Symptome von Fieber, Gewichtsverlust, Nachtschweiß, Husten, Brustschmerzen und Schwäche reichen. Wichtig ist jedoch, dass die Symptome monatelang mild bleiben können, wenn eine Person eine “aktive TB-Erkrankung” entwickelt. Dies kann zu Verzögerungen bei der Behandlung führen, so dass sich die Krankheit auf andere ausbreiten kann.

Übrigens: Aufgrund der Gewichtsabnahme wurde die Krankheit früher als Schwindsucht bezeichnet.

Wer ist besonders betroffen?

Bei 9 von 10 Infizierten bleibt die Infektion lebenslang latent (ohne Tuberkulose-Symptome oder Beschwerden). Die Krankheit bricht erst aus, wenn das Immunsystem der Betroffenen geschwächt ist. Unbehandelt und in schweren Verlaufsformen kann sie dann zum Tod führen.

Bei Menschen, die mit HIV leben, ist die Wahrscheinlichkeit, an aktiver Tuberkulose zu erkranken, 18-mal höher als bei Menschen, die nicht mit HIV leben. Da HIV das Immunsystem einer Person beeinträchtigt, wird es für den Körper schwieriger, die Tuberkuloseerreger zu bekämpfen. Menschen, die an anderen Erkrankungen leiden, die ihr Immunsystem schwächen, wie z. B. Diabetes, haben ebenfalls ein höheres Risiko, an aktiver Tuberkulose zu erkranken. Auch Menschen mit schlechten Existenzbedingungen, die eine gesunde Lebensführung erschweren, haben ein höheres Risiko.

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind etwa 80 Prozent der Tuberkulose-Neuerkrankungen in Südostasien (45 Prozent) und Afrika (25 Prozent) zu verzeichnen. Zwei Drittel der neuen Fälle treten in nur acht Ländern auf. Geschätzte Inzidenzen liegen hier bei mehreren Hundert Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr. Die WHO geht davon aus, dass ein Viertel der Weltbevölkerung latent mit Tuberkuloseerregern infiziert ist.

Was tun gegen Tuberkulose?

Tuberkulose ist behandelbar und heilbar. Je nach dem allgemeinen Gesundheitszustand und dem Alter der Personen mit einer aktiven Tuberkuloseinfektion dauert die Behandlung aus bestimmten antimikrobiellen Mitteln ca. 6 Monate.

Obwohl es eine in der Regel gut behandelbare Infektionskrankheit ist, erkranken weltweit jedes Jahr etwa 10 Millionen Menschen daran. Etwa 1,5 Millionen davon sterben. Damit verursacht sie – nach Covid-19 – mehr Todesfälle als jede andere Infektionskrankheit! Das Problem: viele Menschen haben keinen Zugang zu Behandlungen. Ohne Behandlung sterben etwa 7 von 10 Erkrankten.

In den vergangenen Jahren wurde immer mehr in der Forschung gegen die Krankheit erreicht. So gibt es etwa verbesserte diagnostische Verfahren und neue Antibiotika für eine kürzere und verträglichere Behandlung.

Was muss politisch passieren?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich das Ziel vorgenommen, die globale Tuberkulose-Epidemie bis 2035 zu beenden und dafür die EndTB-Strategie entwickelt.

Doch die Bekämpfung von Tuberkulose scheitert zwar nicht an medizinischen Herausforderungen, sondern vor allem an ökonomischen. Betroffenen Ländern sind die finanziellen Mittel, die für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zur Verfügung stehen, begrenzt.

Da die besonders betroffenen Staaten die Finanzierung der Tuberkulosebekämpfung alleine nicht stemmen können, gibt es den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Malaria und Tuberkulose. Um diese drei Krankheiten zu bekämpfen, sind für die Widerauffüllungskonferenz des Globalen Fonds 18 Milliarden US-Dollar. Deutschland hat seinen Anteil mit 1,3 Millarden Euro erfüllt! Die schon bestehenden Erfolge sind deutchlich zu sehen: Seit dem Jahr 2000 wurden 66 Millionen Menschenleben durch die richtige Diagnose und Behandlung vor Tuberkulose gerettet.

Auch du kannst deinen Teil dazu beitragen, Tuberkulose weltweit zu besiegen. Fordere gemeinsam mit uns, dass die führenden Politiker*innen der Welt in den Globalen Fonds investieren, um Millionen von Menschenleben zu retten. Hilf uns, das sicherzustellen, indem du unsere Petition mit deinem Namen unterzeichnest.