Der Kampf für die Rechte von Minderheiten, gegen geschlechtsspezifische Gewalt und für Solidarität ist für die Musikerin Black Queen nichts neues. In den letzten Wochen wird ihr Engagement dennoch nicht nur wichtiger, sondern auch größer denn je. Nachdem im Senegal Mitte Mai zwei junge Frauen vergewaltigt und ermordet wurden, protestierte die Zivilgesellschaft. Sie fordert, dass das Strafmaß für Vergewaltigung erhöht wird und Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt geschützt werden. Black Queen hat gemeinsam mit ONE in Senegal eine Kampagne gestartet, um den Druck auf die Politik aufrecht zu erhalten – bis Frauen endlich geschützt werden. Wir stellen euch die Frau vor, die im Senegal für Geschlechtergerechtigkeit kämpft.
Frühe Jahre voller Kreativität und Begabungen
Aida Touré aka Black Queen wuchs in der senegalesischen Hauptstadt Dakar auf. Ihre Talente sind bereits in der Kindheit nicht nur auf Musik beschränkt. Auch Basketball und Tanz weckte ihr Interesse. Seit sie zwölf ist, spielt aber Hip-Hop die größte Rolle in ihrem Leben, begleitet von den ersten eigenen Texten. Dass sie es ziemlich drauf hat war schon sehr früh klar. Unter anderem setzte sie sich gegen 60 Mitschüler*innen durch und konnte mit dem internationalen Rap-Star “YOUSSOUPHA” am Beginn seiner Show im Senegal auf der Bühne stehen. Mit 18 nahm sie ihre erste Demo auf, um zwei Jahre später das erste professionelle Projekt zu beginnen. Damit verbunden trat sie dem Guis Guis Kollektiv bei, das aus dem Label Afreecan DREAM besteht. Mit dabei sind außerdem der Rapper Zeuss DYDM und Bissou Bee – alle drei sind aus dem Norden der Hauptstadt.
Musik, die die Gesellschaft prägt
Für Aida ist aber Musik nicht einfach ein Mittel zum Zweck. Sie glaubt daran, dass Musik die Zukunft verändern kann. Ihr selbstbewusstes Auftreten in der senegalesischen Hip-Hop Szene bringt durch eine originelle feminine Note mit starken Texten frischen Wind in Rollenbilder des Hip-Hops. Mit kreativen bunten Outfits und künstlerischen Videos kann sie locker mit männlichen Künstlerkollegen mithalten. Mit ihrem starken Flow und harten Beats fordert sie nicht nur ihren Platz ein, sondern wird auch für andere Frauen zum Vorbild. Dabei geht sie aber nicht nur auf Konfrontationskurs und klammert schwierige Themen wie Missbrauch, den Tod von Familienangehörigen und innere Ängste nicht aus. In melancholischen Klängen und Worten beschreibt sie, nicht weniger politisch, den Umgang mit sexueller Gewalt und Stigmatisierungen und gibt so den Erfahrungen vieler Frauen eine Stimme.
Der Wunsch und Kampf für Veränderung
Der Glaube an Solidarität und Teilen ist tief in ihr verankert. Ihr Blick richtet sich deshalb besonders auf benachteiligte Gruppen. Praktisch engagiert sie sich für die Situation von Albinos, Talibé-Kindern und von Missbrauch betroffenen Frauen.
Auch bei diversen Kampagnen von ONE hat sie sich engagiert – beispielsweise als Botschafterin für einen Workshop gemeinsam mit der Afrikanischen Union für Rechenschaft und Transparenz. Auch hat sie sich für die Wiederauffüllung der Global Partnership for Education (GPE) eingesetzt und mit den ONE-Jugendbotschafter*innen im Senegal ihre Erfahrungen als Aktivistin geteilt.
Nach der tragischen Vergewaltigung und Ermordung von zwei jungen Frauen im Senegal, war für Aida Schweigen keine Option. Sie startete eine öffentliche Kampagne und fordert darin den Justizminister und die Ministerin für Frauen, Familien und Gender auf, das Strafmaß für Vergewaltigung zu verschärfen und Frauen und Mädchen vor geschlechtsspezifischer Gewalt zu schützen. Gemeinsam mit ONE startete sie diese Petition. Dort können Menschen weltweit ihre Solidarität in Taten umsetzen und die Stimmer der Frauen im Senegal unterstützen. Bist du dabei?