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ONE zum G7-Außenministertreffen: G7 müssen Führungsrolle für stärkere Gesundheitssysteme übernehmen

Lübeck, 14. April 2015. Wenn die G7-Außenminister in Lübeck zusammenkommen, um aktuelle Bedrohungen für die internationale Sicherheit zu diskutieren, wird auch Ebola eine Rolle spielen. Die Ebola-Krise hat nicht nur tausende Menschenleben gekostet und die Gesundheitssysteme der Länder überfordert. Die Epidemie hatte auch starke wirtschaftliche Einbußen zur Folge, so dass die relative Stabilität der betroffenen Länder auf dem Spiel steht. Die Außenminister sollten bei ihrem Treffen Pläne für eine verbindliche G7-Initiative machen, um die Gesundheitssysteme in Afrika zu stärken und Ausbrüche von Epidemien schnell kontrollieren zu können.

Tobias Kahler, Deutschlanddirektor von ONE, sagt: „Nachdem die Weltgemeinschaft und auch Deutschland viel zu spät auf die Ebolakrise reagiert haben, scheint die Bundesregierung jetzt richtige Lehren zu ziehen. Die Bundeskanzlerin hat die Stärkung von Gesundheitssystemen auf die G7-Agenda gesetzt und der Besuch der betroffenen Länder in Westafrika von Gesundheitsminister Hermann Gröhe und Entwicklungsminister Gerd Müller zeigt die Bedeutung des Themas. Jetzt kommt es darauf an, dass die G7 unter Deutschlands Führung eine Initiative zur Stärkung von Gesundheitssystemen in Afrika starten.“ Die Außenminister sollten sich bei dem Treffen in Lübeck darauf verständigen, so Kahler: „Extreme Armut und Konflikte hängen unmittelbar zusammen. Armutsbekämpfung ist also auch vorausschauende Sicherheitspolitik. Mit einer Initiative zur Stärkung von Gesundheitssystemen können die G7 dazu beitragen, dass ein künftiger Krankheitsausbruch, der das Potential hat, die weltweite Sicherheit zu gefährden, schnell, gezielt und nachhaltig beendet wird.“

In Afrika südlich der Sahara fehlt insbesondere medizinisches Personal, führt Kahler aus: „Laut Weltgesundheitsorganisation sollen auf 10.000 Einwohner 23 Gesundheitsfachkräfte kommen, aber in Sierra Leone und Liberia sind es aktuell gerade einmal drei. Wir brauchen dringend mehr Gesundheitsfachkräfte in Afrika südlich der Sahara. Es fehlt an Krankenpflegern, Hebammen und Gesundheitsfachkräften, die in entlegenen Regionen Hilfe leisten können sowie an grundlegender medizinischer Infrastruktur. Der Aufbau einfachster Gesundheitssysteme wurde viel zu lange vernachlässigt. Die angekündigte G7-Ausbildungsinitiative für Frauen sollte dazu genutzt werden, das benötigte Personal auszubilden. Die Stärkung von Frauen ist elementar, um extreme Armut zu bekämpfen. Indem ihnen Berufsperspektiven im Gesundheitssektor eröffnet werden, können sie aktiv zur Armuts- und Krankheitsbekämpfung beitragen und sich selbst aus der Armut befreien.“

Verbesserungen fordert ONE auch bei der Überwachung von Krankheitsausbrüchen und bei der Krisenreaktion: „Um die Verbreitung einer Krankheit nach einem Ausbruch zu verhindern, sollte jedes Land unterstützt werden, Fallzahlen mit Experten zu überwachen und an eine regionale Stelle zu melden. Falls dann eine Epidemie droht, muss schnell gehandelt werden können. Dies könnte durch die geplante „Weißhelm-Einsatzgruppe“ geschehen“, so Kahler.

 

Über ONE

ONE ist eine von U2-Leadsänger Bono mitgegründete Lobby- und Kampagnenorganisation zur Bekämpfung von extremer Armut und vermeidbaren Krankheiten insbesondere in Afrika. Im Dialog mit der Öffentlichkeit und politischen Entscheidern setzt sich ONE für kluge und effektive Politikansätze und Programme ein, die Leben retten, armen Kindern eine Schulbildung ermöglichen und Zukunftsperspektiven verbessern. Über 6 Millionen Menschen unterstützen diese Arbeit mit ihrer Stimme. ONE arbeitet überparteilich und steht im engen Austausch mit afrikanischen Aktivisten und Entscheidern. www.one.org

Mehr Informationen unter www.one.org oder folgen Sie uns auf Twitter: @ONEDeutschland #ebola

Pressekontakt vor Ort in Lübeck: Scherwin Saedi, 0173/541 9800 , scherwin.saedi@one,org

Pressekontakt in Berlin: Karoline Lerche, Tel.: 030-319 891 576, 0173/2490094, [email protected]