EU-Afrika-Gipfel: ONE begrüßt Engagement der Bundeskanzlerin
Starke Afrikastrategie Angela Merkels wünschenswert
Berlin, 2. April 2014. Die entwicklungspolitische Organisation ONE wertet die Teilnahme der Bundeskanzlerin am 4. EU-Afrika-Gipfel in Brüssel als Zeichen für den hohen persönlichen Stellenwert, den die Beziehungen zum afrikanischen Kontinent auf der politischen Agenda von Frau Merkel einnehmen. Darüber hinaus erwartet ONE von den afrikanischen und europäischen Vertretern beim Gipfel, dass sie das von der AU ausgerufene „Jahr der Landwirtschaft 2014“ konkret und partnerschaftlich mit Leben füllen.
Beate Wedekind, Interimsdirektorin von ONE Deutschland: „Dass Angela Merkel nach Brüssel reist und sich viel Zeit für bilaterale Gespräche mit afrikanischen Regierungschefs nehmen wird, zeigt, dass die Kanzlerin ihr neu formuliertes Interesse an Afrika als Chancenkontinent ernst meint und die europäischen Beziehungen zu unserem Nachbarkontinent auch auf eine persönliche Ebene heben will.“
Wohlstand durch Investitionen in Landwirtschaft
Wohlstand in Afrika zu schaffen und zu sichern wird zentrales Themenfeld des Gipfels sein, an dem ca. 90 Delegationen aus den EU-Mitgliedstaaten, den afrikanischen Staaten, Vereinten Nationen und Beobachter teilnehmen. ONE fordert, dass das beachtliche afrikanische Wirtschaftswachstum stärker dem unteren Teil der Einkommenspyramide zu Gute kommen muss. Landwirtschaft spielt hier eine zentrale Rolle, auch weil dieser Bereich Beschäftigungsperspektiven für die stark wachsende Bevölkerung bietet.
Andreas Hübers, politischer Referent von ONE, erklärt dazu: „Wachstum im landwirtschaftlichen Bereich ist elfmal so effektiv, um extreme Armut in Subsahara Afrika zu reduzieren, wie Wachstum in anderen Wirtschaftsbereichen. Auf dem EU-Afrika-Gipfel sollten die afrikanischen Politiker ihren europäischen Partnern erläutern, wie sie das AU-Jahr der Landwirtschaft mit Leben füllen wollen. Europa sollte im Gegenzug AU-Initiativen und solide Landwirtschaftsstrategien der afrikanischen Regierungen unterstützen, statt die Länder mit 28 eigenen Landwirtschaftsprogrammen zu überfallen.“
Die Landwirtschaft bietet zwei Drittel der Menschen südlich der Sahara Beschäftigung, Einkommen und sichere Ernährung. Sie erwirtschaftet ein Drittel des Bruttonationaleinkommens des Kontinents und in einigen Ländern liegt ihr Beitrag zum BNE sogar bei 50 bis 60 Prozent. Das Potential der Landwirtschaft für die wirtschaftliche Transformation und Entwicklung ist enorm, aber viele afrikanische Länder haben diesem Sektor bisher nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt und seine Vorteile nicht ausgeschöpft.
Mehr Informationen finden Sie im ONE-Landwirtschaftsbericht „Reif für den Wandel”: http://www.one.org/de/policy/reif-fur-den-wandel/
Die Pressemitteilung finden Sie hier: http://www.one.org/de/uber-one/presse/
Über ONE: ONE ist eine Lobby- und Kampagnenorganisation zur Bekämpfung von extremer Armut und vermeidbaren Krankheiten insbesondere in Afrika. Im Dialog mit der Öffentlichkeit und politischen Entscheidern setzen wir uns für kluge und effektive Politikansätze und Programme ein, die Leben retten, armen Kindern eine Schulbildung ermöglichen und Zukunftsperspektiven verbessern. Über 3,5 Millionen Menschen unterstützen diese Arbeit mit ihrer Stimme. ONE arbeitet überparteilich und steht im engen Austausch mit afrikanischen Aktivisten und Entscheidern.
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