Am 14. August 2024 erklärte die Weltgesundheitsorganisation den Mpox-Ausbruch in Afrika offiziell zum öffentlichen Gesundheitsnotstand. Nur Covid-19 und Cholera stehen ebenfalls auf dieser Liste. Die Viruskrankheit, die früher als “Affenpocken” bezeichnet wurde, wird nun um Stigmatisierung der Krankheit und der Betroffenen zu verhindern “Mpox” genannt.
1. Was ist Mpox?
Mpox ist eine Infektionskrankheit, die durch die Virus-Art Orthopoxvirus monkeypox ausgelöst wird. Die Pockenerkrankung kann einen schmerzhaften Ausschlag, Läsionen, vergrößerte Lymphknoten und Fieber verursachen kann.
Erste Symptome sind häufig Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Fatigue oder Gelenkschmerzen.
Es gibt aktuell zwei Kladen oder Virusvarianten der Krankheit, die für die zwei globalen Ausbrüche verantwortlich sind. Der weltweite Ausbruch von Mpox in den Jahren 2022-2023 wurde durch Klade 2b verursacht. Der Ausbruch 2024 wird durch die sich schnell ausbreitenden Klade 1b verursacht. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass diese Klade tödlicher ist als die, die den Ausbruch von 2022 verursachte.
2. Wie steckt man sich mit Mpox an?
Mit Mpox anstecken kann man sich durch engen Kontakt mit infizierten Menschen (Berührung, Küssen oder Geschlechtsverkehr),Tieren (beim Jagen, Häuten oder Kochen) oder Materialien (einschließlich kontaminierter Laken, Kleidung oder Nadeln). Auch schwangere Menschen können das Virus auf ihre ungeborenen Kinder übertragen.
Der jüngste Ausbruch ist eine tödlichere Variante von Mpox als in der Vergangenheit, mit einer Sterblichkeitsrate von bis zu 10 %. Das heißt, der Typ der Krankheit, der sich gerade verbreitet, ist gefährlicher. Das Virus ist nun schneller übertragbar und hat schwere Verläufe zur Folge. In den am stärksten betroffenen Bezirken sind Kinder unter 15 Jahren überproportional häufig von Mpox betroffen.
3. Gibt es eine Impfung gegen Mpox?
Derzeit gibt es zwei Impfstoffe gegen Mpox: Jynneos (hergestellt von Bavarian Nordic) und LC16 (hergestellt von KM Biologics).
Zusätzlich gibt es mehrere antivirale Medikamenten, darunter Tecovirimat (oder TPOXX), das ursprünglich zur Behandlung von Pocken entwickelt wurde und nun auch zur Behandlung von Mpox eingesetzt wird.
Genau wie in der Corona-Pandemie ist der Zugang zu medizinischen Maßnahmen für Mpox nicht überall gleich. Stand September 2024 werden 10 Millionen Dosen des Impfstoffs benötigt, um den Mpox-Ausbruch in Afrika einzudämmen, aber der Kontinent verfügt nur über 200.000 Dosen.
4. Seit wann gibt es Mpox?
Die ersten Mpox-Ausbrüche wurden in den 1970er Jahren in afrikanischen Ländern registriert. Im Jahr 2022 traten die meisten Fälle erstmals in Europa auf. Erst dann erregte die Krankheit internationale Aufmerksamkeit. Dadurch haben sich viele Fehlinformationen über die Übertragung der Krankheit, den Ursprung des letzten Ausbruchs und über die Betroffenen verbreitet.
Der 2024 Ausbruch ist zurzeit vor allem in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) zu beobachten und hat eine wachsende Zahl von Betroffenen in afrikanischen Ländern zur Folge. Doch global ist eine Vernachlässigung der Krankheit und der Betroffenen Menschen eine große Gefahr. Es muss jetzt gehandelt werden, um Mpox zu beseitigen.
5. Löst Mpox die nächste Pandemie aus?
Damit der Mpox eingedämmt werden und die nächste Pandemie verhindert werden kann, braucht es ausreichend Impfstoffe.
Die Überwachung und Testmöglichkeiten vor Ort müssen verbessert werden, um die Krankheit besser zu verfolgen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Außerdem müssen Impfstoffe schnell freigegeben und an die betroffenen Gebiete geliefert werden, damit sie dort so schnell wie möglich verwendet werden können.
Um die geplanten Maßnahmen zur Bekämpfung von Mpox umzusetzen und zu finanzieren, muss erstmal ausreichend Geld bereitgestellt werden. Die Impfallianz Gavi spielt hier eine entscheidende Rolle und sollte ebenfalls entsprechend finanziell ausgestattet werden. Generell sollte auf dem afrikanischen Kontinent die Forschung und Produktion von Impfstoffen stärker gefördert werden, damit afrikanische Länder die Möglichkeit haben, unabhängig von externen Lieferungen zu werden.